Solidarität mit Maja im ungarischen Knast – Freiheit für alle Antifas
In Solidarität mit Maja, die von den deutschen Behörden an das unmenschliche und faschistische Regime in Ungarn ausgeliefert wurde, haben wir in der Nacht auf den 6.11 das Haus und Auto des ungarischen Honorarkonsuls in Frankfurt – Jürgen Illing – angegriffen.
Er wohnt im GEISELSTEINWEG 20 und wir haben seine Fassade verschönert und seinen schwarzen BMW SUV tiefer gelegt, sowie einen Feuerlöscher in seinem Inneren entleert. Diese Tage wird Illing mit unsereins, dem Pöbel, ÖPNV fahren müssen.
Illing ist der Honorarkonsul von Ungarn in Frankfurt und er steht zusammen mit seiner Frau Nicola Beer, der ehemalige FDP Generalsekretärin und Vizepräsidentin der europäischen Investitionsbank, stellvertretend für jene unheilige und verlogene Mischung von Kapital und Faschismus, die uns unerträglich geworden ist.
Durch die rechts-offene sogenannte „Soko LinX“ Spezialeinheit aus Sachsen wurde Maja verfassungswidrig nach Ungarn ausgeliefert. Aktuell wird ihr in Budapest unter unwürdigsten Bedingungen der Prozess gemacht. Ein Prozess dessen Ausgang bereits feststeht und der als Exempel des Orbanregimes gegen Linke Kräfte dienen soll.
Maja wird dort als nichtbinäre Person massiv angegriffen, doch in ihrem wahnhaften Kampf gegen Linke und Antifaschist*innen stört es auch die deutsche Exekutive nicht, sich über ausstehende Bundesverfassungsgerichtsurteile hinwegzusetzen.
Der von uns angegriffene Jürgen Illing ist als ehemaliger Geschäftsführer der deutsch-ungarischen Industrie- und Handelskammer, sowie als amtierender Honorarkonsul von Ungarn, als hiesiger Regierungsvertreter, ein legitimes Ziel um auf den Gerichtsprozess von Maja aufmerksam zu machen.
Jürgen Illing und seine Frau Nicola Beer sind offensichtlich Teil einer rechten Elite, welche sich selbst als bürgerlich verstehen. Illing ist ein enger Freund des ehemaligen Orban-Beraters und Ministers für „Humanressourcen“ Zoltán Balog von dem er und seine Frau sich 2018 in Ungarn trauen ließen.
Zudem ist Balog der Patenonkel des Sohnes von Illing. Balog, der zudem noch Chef der protestantischen Reformierten Kirche Ungarns war, trat 2024 von diesem Amt zurück, aufgrund eines Skandals der darin bestand, die ungarische Staatspräsidenin Novák dabei unterstützt zu haben, einen Mann zu begnadigen, der wegen Beihilfe zu sexuellem Missbrauch von Minderjährigen verurteilt worden war.
Über Illings Frau Nicola Beer lässt sich vieles sagen. Unter anderem, dass sie als Vertreterin des Großkapitals in Rolle der FDP wiederholt den Klimawandel leugnet und öffentlich wissenschaftliche Erkenntnisse über die Klimakatastrophe in den Zweifel zu ziehen versucht.
Beer und Illing sind offensichtlich nicht gewillt eine Position gegen ein homophobes und faschistisches Regime einzunehmen, sondern verstehen es hervorragend ihre Vorteile aus dem Leid anderer Menschen sowie der sozialen und gesellschaftlichen Spaltung zu ziehen. Dabei drehen sie sich gerne wie Fähnchen im Wind, mal zugunsten der EU, mal als Orban-Versteher, je nachdem wer gerade fragt.
Ihre Klüngelei und Cliquenbildung zwischen Wirtschaft und Politik gelten beinahe als Paradebeispiel für das bürgerlich-rechte „Leistungsprinzip“. Beer verbeamtete 2013 noch schnell ihre Parteigenossen, kurz bevor ihre Landesregierung abgewählt wurde.
Illing wurde von einem Parteigenossen aus der FDP in ein öffentliches Amt gehievt, obwohl er zuvor als Bahnmanager in die Bespitzelung und Diffamierung von unliebsamen Mitarbeitenden verwickelt war. Dies öffnete ihm die Tore und so konnte er nahtlos in die Politik des hessischen „liberal-konservativen“ Klüngels übergehen und verkörpert hervorragend jene Melange von Kapitalelite und rechten politischen Akteuren, welche unsere Gesellschaft schon einmal ins Verderben gestürzt hat.
Und sie sind aktuell wieder auf dem besten Wege dahin. Seine Frau Nicola Beer steht ihm an dieser Stelle in nichts nach. In alter Tradition ihrer Partei, der sozialchauvinistischen und opportunistischen FDP, ging sie den Weg lediglich andersherum: von der Politik ins Bankwesen.
Ob dies der Grund ihres Luxemburger Kennzeichens oder doch lieber der Schutz vor deutschen Steuern ist, können wir nicht beurteilen. Dort finanziert sie jedoch mit der Europäischen Investitionsbank weiterhin auf ideologischer Linie carbonintensive Industriezweige, statt sich für einen Abbau von Emissionen einzusetzen.
Wir solidarisieren uns mit den weiteren Angeklagten im vermeintlichen Budapest Komplex sowie den Angeklagten im Antifa Ost Verfahren.
Kommt alle Ende November nach Gießen, dort verhindern wir zusammen die Neugründung der AFD Jugendorganisation! Bekämpfen wir zusammen den Faschismus! Auf allen Ebenen. Mit allen Mitteln. Überall.
Hintergrundinformationen zu Jürgen Illing und Nicola Beer:
https://de.indymedia.org/node/550515
https://www.fr.de/wirtschaft/juergen-illings-seltsame-karriere-11700183….
https://www.archiv.budapester.hu/2018/10/24/ungarn-fuhle-ich-mich-weiter…
https://de.wikipedia.org/wiki/Nicola_Beer
https://en.wikipedia.org/wiki/European_Investment_Bank
https://www.spiegel.de/panorama/ungarn-massenproteste-in-budapest-kirche…
https://taz.de/FDP-Generalsekretaerin-Nicola-Beer/!5568038/
https://www.archiv.budapester.hu/2018/10/24/ungarn-fuhle-ich-mich-weiter…