Saarbrücken – Staatsschutz überrascht Genossin am Arbeitsplatz

In der vergangenen Woche haben Bullen der Abteilung Staatsschutz eine Genossin am Arbeitsplatz überrascht.
Der Besuch erfolgte unangekündigt. Am Arbeitsplatz – einer Einrichtung, bei der Kontakt zu Fremden alltäglich ist – fragten die Schweine gezielt nach der Person ohne ihre Identität und Funktion preiszugeben.
Auf die Nachfrage der Genossin, was denn das Anliegen sei, wollten die Bullen das Gespräch an einen ruhigeren Ort verlagern.
Der Gesprächseinstieg erfolgte seitens der Bullen vermeintlich „kumpelhaft“. Als die Bullen sich zu erkennen gaben, wollten sie gleich wissen, ob von ihr „eine Gefahr ausgeht“.
Besonderes Interesse zeigten die Bullen für die Zeit, in der die Genossin in Leipzig gelebt hatte. Sie zeigten deutlich, dass sie über Kenntnisse über die Biografie und den Alltag der Genossin verfügten. Auch konfrontierten sie diese gleich zu Beginn mit einem laufenden Verfahren, das gegen die Genossin aufgrund der Geschehnisse rund um den Tag X nach der Urteilsverkündung im Antifa Ost Verfahren läuft.
Die Bullen erweckten dabei den Eindruck, dass sie den Verlauf des Verfahrens im Sinne der Genossin beeinflussen könnten, sofern sie mit der Politischen Polizei kooperieren sollte. Die Genossin gab den Bullen natürlich keine Auskunft, weshalb sie daraufhin versuchten durch vermeintlich unverfängliche Gesprächsthemen das Gespräch weiterzuführen.
Auch diese Bullentaktik lief ins Leere, woraufhin die Genossin letztlich auf ihre in Leipzig vorhandenen Kontakte zu vermeintlich „linksextremen“ Personen angesprochen wurde. Die Frage, ob von der Genossin eine Gefahr ausgehen würde wiederholten die Bullen mehrmals, ohne eine Antwort zu erhalten.
Die Genossin beendete schließlich das Gespräch und bat die Bullen zur Tür. Eines der Schweine ließ auch den letzten verzweifelten Einschüchterungsversuch nicht aus und fragte die Genossin beim Gehen nach einer nicht öffentlich sichtbaren polizeikritischen Tattoo.
Das widerliche Vorgehen der Schweine, die Genossin auf dem Arbeitsplatz zu überrumpeln, vor Kolleg*innen politisch zu Outen, das Ansprechen von laufenden Verfahren sowie das Erwähnen von intimen Details über die Person hatten allesamt das klare Ziel eine Drohkulisse zu kreieren.
Auch wenn es im Saarland vergleichbare Szenarien der Einschüchterung seitens der Politischen Polizei einige Jahre zurück liegen, reiht sich der Vorfall in die bundesweit stärker werdende Repression gegenüber Antifaschist*innen ein.
Auch in Saarbrücken lassen wir uns von Bullen und ihrer Repression weder einschüchtern noch verängstigen und stehen weiter stabil an der Seite von allen Schwestern und Brüdern, die für antifaschistische Werte einstehen. Unsere Antwort heißt Solidarität!
Von Ostfrankreich bis Ostdeutschland: Anna und Arthur halten’s Maul und Bullen bleiben Schweine!