Nach Brandanschlag auf Leipziger Autohaus: Gegen Tatverdächtige wird im Zusammenhang mit Tag X ermittelt
Zwei Männer und eine Frau sollen in der Nacht zu Freitag auf dem Gelände eines Autohauses in Leipzig-Neulindenau mehrere Autos angezündet haben. Laut dem Landeskriminalamt wird gegen alle drei im Zusammenhang mit dem Tag X ermittelt.
Gegen die drei Beschuldigten, die in der Nacht zu Freitag in Neu-Lindenau einen Brandanschlag auf ein dortiges Autohaus verübt haben sollen, wird laut dem sächsischen Landeskriminalamt (LKA) im Zusammenhang mit den Vorfällen am Tag X ermittelt.
Der XX Frau und den beiden XX und XX Jahre alten Männern liegt zur Last, am 31. Mai gegen zwei Uhr in der Nacht auf dem Gelände eines Autohauses in Leipzig-Neulindenau mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt und dadurch einen Schaden in Höhe von circa 450.000 EUR verursacht zu haben. Die Beschuldigten waren noch in der Nacht durch Streifenbeamte in Tatortnähe festgestellt und vorläufig festgenommen worden.
Landeskriminalamt geht von Brandstiftung aus
Nach den ersten Untersuchungen der Brandursachenermittler und der Tatortgruppe des Landeskriminalamts am Brandort geht das Landeskriminalamt von Brandstiftung aus. Demnach konnten im Rahmen der Ermittlungen bei den Beschuldigten Gegenstände sichergestellt werden, die als Beweismittel in Betracht kommen. Auf richterliche Anordnung kam es noch am 31. Mai zu Wohnungsdurchsuchungen, bei denen laut LKA ebenfalls mutmaßliche Beweise sichergestellt wurden. Gegen die drei Beschuldigten wurde Haftbefehl erlassen, der inzwischen jedoch gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.
Die Beschuldigten seien strafrechtlich, soweit überhaupt, bisher nur unwesentlich in Erscheinung getreten. Gegen alle drei Beschuldigten werde allerdings im Zusammenhang mit den Vorfällen am sogenannten »Tag X« in Leipzig ermittelt, wegen des Anfangsverdachts des schweren Landfriedensbruchs und anderer Straftaten. Die Beschuldigten seien während des Polizeikessels einer Identitätsfeststellung und einer erkennungsdienstlichen Behandlung unterzogen worden, so das LKA.
Die Ermittlungen der Polizeidirektion Leipzig zu diesem Sachverhalt sind noch nicht abgeschlossen. Wann und mit welchem Ergebnis diese Ermittlungen abgeschlossen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden.
Auch in Bezug auf die brennenden Autos dauern die Ermittlungen der Soko LinX des Landeskriminalamts Sachsen und der Staatsanwaltschaft Leipzig an. Die Ermittlungen gehen weiterhin in alle Richtungen, wobei eine politisch motivierte Tat nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen nicht ausgeschlossen werden könne. Die Ermittler bitten Zeugen weiterhin darum, sich zu melden.
Der Angriff ist der zweite Vorfall dieser Art in der Schomburgkstraße im Mai. Bereits am 13. Mai hatten Unbekannte mehrere E-Autos der Marke Tesla angezündet. Es entstand ein Schaden von etwa 120.000 Euro. In diesem Fall wird von einem politischen Anschlag ausgegangen. Zuvor hatten sich kritische Protestaktionen gegen den Elektro-Hersteller gehäuft.