Schläge mit dem Fahrradschloss: Urteil nach Demo-Prügel gefallen

Dresden – Sven K. (47) hatte am 13. Februar 2022 mit einem Fahrradschloss auf den Begleitschützer eines Presseteams eingeschlagen. Vor Gericht sah er sich als Opfer.

Die Bilder von teilweise vermummten Neonazis, die auf die Fotografen zustürmten, gingen um die Welt. Dass der Selbstständige sich an diesem Angriff beteiligen wollte, konnte ihm nicht nachgewiesen werden.

Dass er mit dem Rad stürzte und dann mit dem Schloss auf einen Personenschützer schlug, gibt er zu. Jedoch will er sich nur gegen einen Pfefferspray-Angriff verteidigt haben.

Außer ihm sieht das im Gericht nur Neonazi Max Schreiber (37) so. Nach mehreren Nachfragen musste aber auch er zugeben, dies gar nicht gesehen zu haben.

Ex-„Querdenken“-Chef Marcus Fuchs (40) gab an, dass das Video, was er von der Attacke gemacht haben soll, nicht gespeichert wurde. Welches Handy er damals hatte, wisse er nicht.

„Ja, ich war da“, sagte Sven K., „weil ich gegen diesen ganzen Corona-Wahnsinn bin.“

Journalisten hätten sich aus seiner Sicht zu kennzeichnen und so zu berichten, wie er es für neutral hält. „Ich weiß gar nicht, wieso ich mich hier erklären muss!“

Urteil: sechs Monate Haft auf Bewährung wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung.