RANDALE, MENSCHENJAGD, MORDDROHUNGEN – Linksextremisten drohen mit massiven Anschlägen 1 Mio. Euro Schaden für jede Razzia

Leipzig – Brennende Autos, Bagger und Kräne, militante Angriffe auf Rechtsextreme und Morddrohungen: Linksextremisten rufen jetzt unverhohlen im Internet zum Terror gegen Behörden, Firmen und Parteien auf.

Auf dem linksextremen Portal „Indymedia“ drohen sie: Für jedes Haftjahr, das ein Straftäter aus ihren Reihen im Gefängnis verbüßen soll, „gibt es ab sofort 1 Million Sachschaden bundesweit.“ Jede Razzia soll ebenfalls zu einer Million Euro Sachschäden führen.

Als Beispiel führen sie die mutmaßlich linksextreme Leipziger Schläger-Bande um Lina E. (28) an, der derzeit der Prozess gemacht wird. Sollten die vier Angeklagten zu insgesamt „17 Jahren Haft“ verurteilt werden, würden „Autonome Gruppen“ – so bezeichnen sich die Verfasser – Sachschäden über 17 Mio. Euro verursachen.

Sachsens Verfassungsschutzpräsident Dirk-Martin Christian (61) zu BILD: „Aufrufe dieser Art besorgen mich und meine Behörde sehr, da sie einmal mehr die ungebrochene Gewaltbereitschaft der autonomen Szene öffentlich machen. Diese Kategorie Linksextremisten lässt sich dadurch charakterisieren, dass sie ihre Feindbilder regelrecht entmenschlicht und bei Aktionen gegen sie hohe Sach- und Personenschäden billigend in Kauf nimmt.“

Sachsens Generalstaatsanwalt prüft derweil Ermittlungen wegen der „Öffentlichen Aufforderung zu Straftaten“.

Verfassungsschutz-Chef warnt vor Radikalisierung

Der sächsische Verfassungsschutz sieht eine Radikalisierung in Protestbewegungen. „Sowohl die Corona-Proteste als auch die Anti-Flüchtlings-Proteste haben zu einer Entgrenzung in der Mitte der Gesellschaft geführt. Rechtsextremisten propagieren Themen und finden damit Anschluss in der bürgerlichen Mitte“, sagte Verfassungsschutz-Chef Dirk-Martin Christian der dpa. Menschen aus der Mitte der Gesellschaft würden extremistischen Positionen nicht widersprechen und hätten nichts dagegen, gemeinsam mit Rechtsextremisten an der Seite zu demonstrieren.

Laut Christian ist die Radikalisierung nicht auf „Rechts“ beschränkt und zeichne sich auch in der Klimabewegung ab. „Bei Klimaaktivisten stellen wir eine gewisse Distanzlosigkeit gegenüber linksextremistischen Positionen fest.“

Neue Antifa-Gruppierung im Leipziger Osten

Ihr Aufmarschgebiet ist der Osten der Stadt, ihre Aufrufe sind martialischer als der altbekannte Ton der Antifa. Zwei Jahre nach der Verhaftung der Connewitzerin Lina E. formiert sich in der Messestadt derzeit eine neue Linksextreme. Im Internet nennen sich die Militanten unter anderem „Offene anarchistische Vernetzung“, auf einer neugegründeten Plattform riefen sie jüngst zur Menschenjagd auf (aus ihrer Sicht) Neonazis auf. Die Gruppe bekennt sich u.a. zu den jüngsten Randalen auf der Eisenbahnstraße sowie Brandanschlägen auf Firmenfahrzeuge.


ADRESSEN IM INTERNET VERÖFFENTLICHT – Linksextremisten rufen zur Menschenjagd auf

LEIPZIG – „Sie haben Namen und Adressen …“

Unter dieser Überschrift tauchte auf der linksextremistischen und längst verbotenen Plattform „indymedia“ am Wochenende ein Artikel über vier mutmaßliche Neonazis in Leipzig auf. Die Polizei ermittelt, spricht von einer neuen Qualität – denn was dort im Internet zu sehen ist, ist nichts anderes als ein Aufruf zur Menschenjagd!

Grund: Der „Fahndungsaufruf“ enthält neben Namen und Adressen auch detaillierte Informationen zu persönlichen Gewohnheiten, den Lieblings-Supermärkten und dem Verlauf der täglichen Gassirunde der Rechtsextremisten.

Zwar gab es in der Vergangenheit auf beiden Seiten immer wieder Listen zum politischen Gegner, allerdings nicht auf für jedermann zugänglichen Plattformen. „Wir nehmen das sehr ernst“, so eine Sprecherin des Verfassungsschutzes zu BILD. „Der Aufruf ist geeignet, dass schwere Straftaten darauf folgen.“

Wer die Autoren sind, ist noch unklar. Allerdings formiert sich im Leipziger Osten gerade eine neue extreme Linke, die sich mit eigenen Logos von der alten „Antifa“-Szene in Connewitz abgrenzt.

Als jüngsten Coup feiert sich die Gruppierung für die Randale letzten Samstag auf der Eisenbahnstraße, wo sie eine Baustellenabgrenzung angezündet und mit Metallhaken ein Polizeiauto beschädigt hatte.