Leerstand im Leipziger Westen besetzt
Wir haben ein Haus in Leipzig-Kleinzschocher besetzt
In den frühen Morgenstunden haben wir das Haus in der Eythraer Straße 2 besetzt. Der Leipziger Westen musste in den letzten Jahren noch stärker als der Rest von Leipzig unter massiver Gentrifizierung leiden. Hausbesetzungen sind ein altbewährtes Mittel dagegen, was nur aufgrund starker Repressionen viel zu selten genutzt werden kann.
Nichtsdestotrotz haben wir uns dazu entschieden, da es im Angesicht dieser politisch gewollten Verdrängung und Bevorzugung der Reichen einfach falsch wäre, untätig zu bleiben.
Wir möchten mit dieser Besetzung aber vor allem auch den Menschen, die in der Umgebung wohnen, helfen. Wir möchten einen Ort bieten, wo sie ihre Nachbar*innen kennenlernen und die Anonymität der Großstadt verlassen können. Einen Ort, wo sich alle gemeinsam selbst verwirklichen. Statt unbelebter, grauer Straßen, die sich nur füllen, wenn die harte Realität des Kapitalismus die Menschen zur Lohnarbeit zwingt, möchten wir bunte, belebte Straßen und eine starke Nachbar*innen-Gemeinschaft.
Noch ein Wort an all die Immobilienfirmen, Makler*innen und Politiker*innen, die versuchen, uns unsere Stadt wegzunehmen und zu einem Luxusgebiet zu machen – das werdet ihr nie schaffen. Je schlimmer es wird, desto mehr Menschen werden sich wehren.
Schritt für Schritt werden wir unsere Stadt zurückholen. Jedes besetzte Haus, jede Mieter*innenversammlung und jeder Wagenplatz sind ein Zeichen des Lebens in einer tristen Welt, die immer weiter zerstört wird.
Immer und immer wieder werden die Cops, den Befehlen des Kapitals folgend, uns angreifen und versuchen, uns zu zerschlagen. Doch jeder verlorene Kampf und jeder Gerichtsprozess machen uns nur noch entschlossener.
Wir rufen daher alle Menschen dazu auf, sich unserem Kampf anzuschließen. Findet euch zusammen, plant Aktionen, zeigt euren Unmut durch die Tat.
Mit jedem neu besetzten Haus, jedem Freiraum, um den gekämpft wird, kommen wir näher an eine lebenswerte, bunte Stadt für alle Menschen. Zeigt diesem menschenfeindlichen kapitalistischen System seine Grenzen auf.
Die Häuser denen, die sie brauchen.