Leipziger Gröner-Konzern wendet weitere Insolvenzanträge ab

Der Leipziger Bauunternehmer Christoph Gröner scheint die akute Insolvenzgefahr für einen Teil seiner Firmen abgewendet zu haben. Die Krankenkasse erklärt drei Fälle für erledigt. Allerdings bleiben noch einige Verfahren offen.

Die Firmengruppe des Bauunternehmers Christoph Gröner konnte weitere Insolvenzanträge abwenden. Nach Angaben der Krankenkasse AOK Plus wurden durch sie am Donnerstag Insolvenzanträge für drei in Berlin ansässige Firmen zurückgezogen. Dabei handelte es sich um die CG Immobilien GmbH, CG Plan GmbH und CG Hausverwaltung GmbH. Erst am Tag zuvor hatte das Amtsgericht Charlottenburg veröffentlicht, dass auch für dieses Trio Insolvenzanträge eingetroffen waren.

Die vor allem in Sachsen und Thüringen aktive AOK Plus erläuterte, sie habe gegenüber dem Gericht in Charlottenburg eine „Antragserledigung“ erklärt. Gröners Konzern teilte dazu mit, die Insolvenzanträge in Berlin seien „durchweg ohne Anlass“ gestellt worden. Das habe sich schnell aufklären lassen.
Zuvor schon zwei Verfahren eingestellt

Zuvor konnte der Konzern schon Insolvenzprüfungen für die Dachgesellschaft Gröner Group GmbH und für die Projektgesellschaft CG Plautstraße (beide mit Sitz in Leipzig) einstellen lassen. Bei der ihm gehörenden Dachgesellschaft soll Gröner etwa 25.000 Euro Außenstände beglichen haben.

Offen wären damit aktuell noch drei Insolvenzanträge: die CG Rohbau GmbH, CG Ausbau GmbH und CG Gebäudetechnik GmbH (alle mit Sitz in Leipzig). Laut Medienberichten schuldet der Baukonzern für diese Firmen der AOK Plus rund 200.000 Euro an Versichertenbeiträgen. Am Donnerstag traf das Geld noch nicht ein.

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Jens Rometsch
03.09.2024

Leipziger Gröner-Baukonzern hat einen Insolvenzantrag weniger

Die Außenstände für eine wichtige Dachgesellschaft des Leipziger Bauunternehmers wurden beglichen. Die Krankenkasse AOK Plus wartet noch auf Geld von drei Handwerksfirmen.

Der bekannte Bauunternehmer Christoph Gröner hat einen Kummer weniger. Am Dienstag veröffentliche das Leipziger Amtsgericht einen Beschluss, laut dem die vorläufige Insolvenzverwaltung für die Gröner Group GmbH wieder aufgehoben wurde. Grund: Gröner hatte zuvor ausstehende Krankenkassen-Beiträge an die AOK Plus überwiesen.

AOK-Sprecherin Franziska Märtig-Seidel bestätigte auf LVZ-Anfrage, dass diese Krankenkasse für Sachsen und Thüringen in der vergangenen Woche insgesamt vier Insolvenzanträge gegen Firmen aus Gröners Konzernverbund eingereicht hatte. Grund seien fehlende Sozialversicherungsbeiträge für Beschäftigte der vier Firmen gewesen. Mit der Gröner Group GmbH gehörte auch eine der beiden wichtigsten Kommandobrücken des Konzerns zu den Gesellschaften mit Außenständen. Diese Firma ist zu 92 Prozent im Besitz des 56-jährigen Unternehmenschefs selbst. Er ist auch ihr alleiniger Geschäftsführer. Als Dachfirma kontrolliert sie über einen Beherrschungsvertrag zum Beispiel auch den großen Projektentwickler CG Elementum AG.

Noch Rückstände bei Handwerksfirmen

Sprecherin Märtig-Seidel berichtete, dass die Rückstände der Gröner Group GmbH inzwischen bezahlt worden sind. Am 2. September habe die AOK Plus ihren Insolvenzantrag für diese Firma deshalb gegenüber dem Amtsgericht für erledigt erklärt. Laut Medienberichten soll es sich in diesem Fall um etwa 25.000 Euro gehandelt haben, die sowohl die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber-Anteile betrafen. Für den Versichertenschutz entstehen keine Nachteile, wenn ihr Arbeitgeber die Monatsbeiträge nicht pünktlich oder gar nicht überweist.

„Derzeit bestehen bei drei der vier Firmen noch Rückstände“, erläuterte Märtig-Seidel weiter. „Solange die Zahlungen nicht erfolgen, wird hier am Insolvenzantrag festgehalten.“ Bekanntlich sind in diesen Fällen Handwerksfirmen betroffen, die ihren Sitz ebenfalls in der Leipziger Haferkornstraße haben. Sie heißen CG Gebäudetechnik GmbH, CG Ausbau GmbH und CG Rohbau GmbH. Laut Medienberichten belaufen sich die Außenstände bei den Versichertenbeiträgen für dieses Trio auf insgesamt etwa 200.000 Euro.

Gröner hatte sich in der vergangenen Woche überrascht zu den Anträgen gezeigt. „Sowohl die Gröner Group GmbH als auch die anderen betroffenen Gesellschaften sind sicher nicht immer pünktlich mit ihren Beitragszahlungen gegenüber verschiedenen Gläubigern auf dem Stand“, räumte der 56-Jährige ein. Er habe bisher jedoch auf Zahlungsverabredungen mit Sozialversicherungsträgern vertraut, sagte er. „Unsere Herangehensweise ist nun folgende: Sämtliche Rückstände bei diesem Sozialversicherer wurden bezahlt. Damit schaffen wir die Sache aus der Welt.“

Sieben Anträge auf Insolvenzprüfung

Die AOK Plus wollte solche Verabredungen nicht bestätigen. „Es sind keine Zahlungsabsprachen dokumentiert. Aufgrund der Insolvenzanträge waren Zahlungsabsprachen nicht mehr möglich“, teilte die Sprecherin dazu mit. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter Philipp Hackländer lagen nach dessen Auskunft zuletzt acht Anträge zu Insolvenzprüfungen bei verschiedenen Zweigen des Gröner-Konzerns vor. Sie stammten auch von anderen Sozialversicherungsträgern, erläuterte er gegenüber der LVZ. Aktuell sind es jetzt wohl nur noch sieben Anträge.