Mit Großaufgebot: Polizei durchsucht mehrere Häuser in Leipzig
Mit schwerem Gerät sind Polizisten am Donnerstag in mehrere Häuser in Leipzig eingedrungen. Betroffen war auch ein Wohnprojekt in Anger-Crottendorf. Nach LVZ-Informationen geht es um einen Brandanschlag und den „Tag X“ in Leipzig.
Die Polizei hat am Donnerstag mehrere Häuser in Leipzig durchsucht. Mit einem Großaufgebot und schwerem Gerät drangen Beamte unter anderem in ein Gebäude an der Kreuzung Wurzner Straße/Breite Straße (Anger-Crottendorf ) ein. Dabei wurde die Eingangstür aufgebrochen.
Nach LVZ-Informationen haben weitere Einsätze in der Mariannenstraße (Neustadt-Neuschönefeld) und in der Eichendorffstraße (Connewitz) stattgefunden. Die Polizei sprach auf LVZ-Anfrage von „Exekutivmaßnahmen der Staatsanwaltschaft“ und verwies auf die Anklagebehörde in Leipzig. Die Staatsanwaltschaft war am Donnerstag jedoch nicht zu erreichen.
Nach LVZ-Informationen gibt es verschiedene Gründe für die Durchsuchungen. Zum einen geht es um einen Brandanschlag auf mehrere Fahrzeuge der Deutschen Post am 16. Januar dieses Jahres. Hier wurde wegen eines möglichen politischen Hintergrundes ermittelt.
Zum anderen beziehen sich die Einsätze auf Ermittlungen zu den Demonstrationen am 3. Juni – dem sogenannten „Tag X“ in Leipzig. Die Behörden warfen einigen Protestierenden vom Alexis-Schumann-Platz im Anschluss versuchten Mord vor, weil diese Brandsätze in Richtung der Polizisten geworfen hatten.
Für eine besonders große Kontroverse sorgte der „Polizeikessel“, in dem sich auch minderjährige Demonstranten über Stunden bis in den frühen Morgen des 4. Juni befanden. Wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs wurden die Identitäten von mehr als 1040 Personen erhoben, mehr als die Hälfte von ihnen kam nicht aus Sachsen. Unter den Eingekesselten befanden sich nach Polizeiangaben zwei Kinder, die vor Mitternacht entlassen wurden, sowie mehr als 80 strafmündige Jugendliche.