Razzia bei mutmaßlichen Reichsbürgern in Sachsen
In Sachsen gibt es laut Innenministerium derzeit 1.900 sogenannte Reichsbürger. Das sind deutlich mehr als in den Vorjahren. Eine Sondereinheit des Landeskriminalamtes hat im Zuge von Ermittlungen mehrere Wohnungen durchsucht.
Beamte der Soko Rex des Landeskriminalamtes Sachsen haben am Mittwochmorgen Wohnungen und ein Gewerbeobjekt in Dresden, Falkenstein, Borthen und Hoyerswerda durchsucht. Wie die Behörde mitteilte, ermittelt sie gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Dresden gegen fünf Deutsche. Zwei Frauen und drei Männer im Alter zwischen 44 und 87 Jahren stehen demnach unter dem Verdacht, die verbotene Organisation „Geeinte Deutsche Völker und Stämme“ fortzuführen. Die Reichsbürger-Gruppierung war vor zwei Jahren vom Bundesinnenministerium verboten worden.
LKA-Sprecher: Gefundene Schriftstücke bestätigen Tatverdacht
Bei der Durchsuchung wurde Beweismaterial sichergestellt, wie der Sprecher des Landeskriminalamtes, Tom Bernhardt, MDR SACHSEN sagte. Die Schriftstücke würden den Tatverdacht bestätigen. Die mutmaßlichen Mitglieder der verbotenen Organisation seien noch immer aktiv gewesen. Zeitgleich wurden nach Behördenangaben auch Razzien bei mutmaßlichen Mitgliedern der Organisation in Niedersachsen durchgeführt.
Die verbotene Vereinigung richtet sich den Angaben zufolge gegen die verfassungsmäßige Ordnung, stellte das Bundesinnenministerium fest. Die Mitglieder des Vereins „bringen durch Rassismus, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus ihre Intoleranz gegenüber der Demokratie deutlich zum Ausdruck“, hieß es in der damaligen Begründung.