Sponti in Connewitz am 31.5.
Wir haben nichts vergessen und nichts vergeben.
Wir haben uns die Freiheit genommen, am 31.05. unsere Wut auf die Straße zu tragen.
Es ist ein Jahr seit dem Urteil im Antifa-Ost-Prozess vergangen. Auch wenn die Genossin Lina vorerst „in Freiheit“ ist, ist das für uns kein Grund, weniger aktiv gegen das Urteil und all die folgenden Repressionen vorzugehen. Auch wenn wir uns freuen, dass es an diesem Jahrestag und darum herum zahlreiche Demos und Veranstaltungen gab, so finden wir, dass das nicht reicht.
Wir empfinden es als eine Schande, dass an diesem so bedutenden Jahresrag eine von SPDlern organisierte und angeführte Demo positiv und als angemessen betrachtet wird. Über diese Verräterpartei müssen wir wohl nichts sagen. Auch nicht über den Oberbürgermeister und SPDler, der alle Menschen im Kessel pauschal als „durchgeknallte Straftäter[*innen]“ bezeichnete.
In unserer schönen Stadt nahmen die Repressionen in den letzten Jahren enorm zu. Ein Trend, der wohl nur schlimmer wird und einhergeht mit massiver Aufrüstung und Befugniserweiterung der Cops.
Sie wollen uns mit ihrer Repression vereinzeln, isolieren und einschüchtern. Und wir müssen immer und immer wieder zeigen, dass wir das nicht mit uns machen lassen. Dass wir zusammen stehen und immer weiter kämpfen werden.
Obwohl wir nicht viele waren, bekamen wir auf dem Weg durch Connewitz viel Zuspruch und Applaus. Wir würden uns nur wünschen, dass mehr Menschen sich zur Wehr setzen. Jede Sponti, jedes ausgebrannte Auto, jeder Angriff auf die Bullen oder Institutionen des Kapitalismus und des Staates sind kleine Funken der Hoffnung und des Widerstandes. Wir haben am Freitag die Glasfassaden der Gentrifizierung und des Kapitals verschönert und angegriffen. Und wir sind noch lange nicht fertig!
Lasst und immer weiterkämpfen und niemals aufgeben.