Nächstes Derbyverfahren eingestellt

Auch das nächste Derbyverfahren – dieses Mal wegen Landfriedensbruch – wurde letzte Woche eingestellt. Max*, seit vielen Jahren Chemiefan auf dem Norddamm, wurde von der Staatsanwaltschaft Leipzig vorgeworfen sich „aufgebracht“ gestikulierend in einer „unfriedlichen Menschenmenge“ befunden und sich damit automatisch mit ihr solidarisiert zu haben.

RHK-Anwalt Christian Friedrich hatte diese recht einseitige Deutung seines Mandanten nach Sichtung von Ermittlungs-Fotos und Videos in Frage gestellt.

Kurz vor der Eröffnung der Hauptverhandlung ruderte der verantwortliche Staatsanwalt nun etwas kleinlaut zurück.

Die bloße Anwesenheit in einer „unfriedlichen Menge“ reicht nicht aus für Billigung der Aktivitäten. Ein Nachweis für eine begangene mögliche Straftat kann nicht erbracht werden. Interessant wäre die Beweisführung in der Hauptverhandlung allemal geworden.

Polizeibeamte der BFE hatten zuvor massiv Reizstoffe im Bereich des übervollen Norddamms eingesetzt und wahllos Fans zusammengetrieben und angegriffen. Der massive Polizei-Einsatz im Block war offensichtlich ursächlicher Auslöser für die anschließende Eskalation.

*Name geändert