Kommentar: Wie Josa Mania-Schlegel unser Vertrauen verspielte
Du liest bürgerliche Medien?!
Wieso nicht? Auch Ton Steine Scherben müssen das wohl gemacht haben oder wie kam es sonst zu Texten mit „Und vier Monate später stand in Springer’s heißem Blatt, daß das Georg-von-Rauch-Haus eine Bombenwerkstatt hat.“ im Rauch-Haus-Song?
Medien wie die Leipziger Volkszeitung (LVZ), Leipziger Internetzeitung L-IZ, Tag 24 (Mopo), MDR oder gar die BILD regelmäßig/unregelmäßig zu lesen, kann ziemlich frustrieren.
Besonders das „Leipziger Zentralorgan“ (Positionspapier des Projekt Verein zur Auseinandersetzung um die »LVZ-Karte« – https://aufsehen.conne-island.de/03.html) ist seit vielen Jahrzehnten ein Dauerthema in der gesellschaftskritischen und linken Szene der Stadt. Sei es Jens Rometsch 1999 zum Kirschberghaus (https://conne-island.de/nf/53/13.html), 2011 die LVZ mit dem Thilo Sarrazin Spezial (https://chronikle.org/dossiers/problem-heisst-rassismus-armut-soziale-ungerechtigkeit-ruecken-migrantinnen-ausgetragen) oder die Presserat – Missbilligung von 2021 (https://conne-island.de/news/246.html). Selbstvertsändlich gibt es seit vielen Jahrzehnten auch die Frontberichterstattung vom Connewitzer Kreuz zu Silvester (https://linksunten.archive.indymedia.org/node/31518/index.html).
Neue Generation
So nahmen aufmerksame Leser*innen der bürgerlichen Medien vor ein paar Jahren mit Interesse zur Kenntnis, dass sich in der LVZ-Redaktion etwas veränderte und nicht mehr nur Frank Döring, Andreas Debski, Andreas Tappert … schrieben (https://kreuzer-leipzig.de/?s=Organversagen), sondern neue Journalist*innen in die Redaktion gekommen sind, „junge und hippe“ Autoren wie z.B. Josa Mania-Schlegel.
Nach einer Weile folgte die Ernüchterung über die nächste Generation der LVZ-Journalist*innen. Artikel ohne grobe handwerkliche / inhaltliche Fehler von Josa Mania-Schlegel, sind selten. Die Liste an Interview-Partner*innen, die nach Gesprächen mit ihm darüber berichten nicht korrekt zitiert worden zu sein, wächst beständig.
Auch in der Verharmlosung sexueller Übergriffe, steht er seinem LVZ-Kollegen Frank Döring (https://keinemehrleipzig.noblogs.org/post/2021/07/08/beschwerde-beim-presserat-uber-die-berichterstattung-von-frank-doring-lvz/) nicht nach. Als in Connewitz die Taten von Stefan K. aus dem Pivo/Rimini thematisiert wurden (https://de.indymedia.org/node/83871), war Josa Mania-Schlegel zur Stelle um das Pivo vor der angeblichen „Kiezmiliz“ zu schützen. Ob er es tat, weil er regelmäßig in der Kneipe verkehrte, verriet er jedoch nicht.
Der Wohnort in Connewitz scheint ein Garant dafür, dass er von der LVZ-Redaktion, von Kolleg*innen oder eben durch sich selbst als „Szene-Kenner“ gilt.
Auf seinem Twitter-Account hat er ein Header-Bild mit Aufkleber auf dem „FCK JMS“ steht. Ein Aufkleber, der im Rahmen der „Caravan Of Love“ -Tour von TeBe Berlin Fans den Weg nach Leipzig gefunden hatte, „Szene-Kenner*innen“ munkeln, es gäbe da eine enge Verbindung zwischen dem Roten Stern Leipzig und den Fans von TeBe Berlin. Josa Mania-Schlegel interpretierte den Aufkleber so, dass er zu seiner Person und wegen seinen Beiträgen als Journalist entstanden sei und in Connewitz geklebt wurde.
Wie wirst du „Szene-Kenner*in“?
Natürlich musst du nicht nur im „Szene-Viertel“ wohnen, sondern auch bei Telegram in den angesagten „Szene-Kanälen“ mitlesen und Screenshots dazu anfertigen (https://twitter.com/JosaMania/status/1349465886671962115). Im Kampf gegen den „Extremismus“ ist es nicht nur hilfreich im „Hotspot“ zu wohnen und mit den Kolleg*innen Podcast zu produzieren, sondern bei Plakaten im Stadtteil klar Stellung zu beziehen (https://twitter.com/JosaMania/status/1496435444371931138).
Als angesagter LVZ-Journalist lohnen sich auch Umfragen auf dem eigenem Account, ob bspw. mit einem Regenschirm der Konrad-Adenauer-Stiftung durch Connewitz zu laufen, „geht“ (Titelbild des Beitrags; die Stiftung: https://daniellaufer.de/rechte_kaderschmiede_ungarns_patriotische_elite / https://taz.de/Partner-der-Konrad-Adenauer-Stiftung/!5933797/).
Zugegeben, die Hoffnung lesenswerte Beiträge (https://kreuzer-leipzig.de/2023/12/31/das-kreuzer-jahr-2023) in bürgerliche Medien zu Gesicht zu bekommen, vor allem kritische (https://kreuzer-leipzig.de/2023/12/29/in-hausschuhen-und-ohne-jacke), ist aus unterschiedlichen Gründen nicht besonders groß. Aber muss Josa Mania-Schlegel wirklich auch den letzten Hoffnungsschimmer auf eine andere LVZ in Leipzig nehmen?
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