Proteste statt Umbauarbeiten: Eröffnung von Polizeiwache im Leipziger Osten unklar

Mitte des Jahres sollen Polizei und Ordnungsamt in einen ehemaligen Supermarkt auf der Eisenbahnstraße ziehen – doch statt Umbauarbeiten gibt es vor allem Proteste.

Leipzig. Die Eröffnung eines Polizeireviers im Leipziger Osten hat das Innenministerium zur Bedingung für die endgültige Aufhebung der Waffenverbotszone gemacht. Der Standort ist seit Monaten bekannt – doch getan hat sich in dem ehemaligen Supermarkt bisher nichts.

Ein Sprecher der Polizei hatte die Immobilie in früheren Gesprächen wegen der zentralen Lage direkt an der Eisenbahnstraße als „Glücksfall“ bezeichnet. Eröffnung sollte Mitte des Jahres sein. Spätestens. Mittlerweile will man sich nicht mehr auf das Gebäude festlegen. Es handle sich um „einen möglichen künftigen Standort“, heißt es auf Anfrage der LVZ. Und auch der Zeitplan scheint zu wackeln. Verantwortlich für Mietverträge und mögliche Umbauarbeiten ist das Sächsische Immobilien- und Baumanagement. Ein Sprecher erklärte, man verhandle noch mit möglichen Vermietern, es seien diverse Detailabstimmungen erforderlich.

Stadt, Polizei und Innenministerium versprechen sich von dem neuen Revier mehr Bürgernähe. Doch in linken Kreise sorgen die Pläne für Proteste – und Gewalt. Immer wieder werden die Scheiben beschmiert oder mit Plakaten beklebt. Vor wenigen Tagen hatten mehrere Personen Steine geworfen und mit roter Farbe „No Cops“ auf die Fassade geschrieben. Eine Tatverdächtige wurde festgenommen.

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