BEAMTER SOLL POLIZEISCHÜLERIN AM ERSTEN PRAKTIKUMSTAG BELÄSTIGT HABEN – Grapsch-Vorwürfe auf dem Revier
Dresden – Es war der erste Praktikumstag von Polizeischülerin Anna L.* (21). Im Polizeialltag wollte sie von ihrem Betreuer Thomas G. lernen, doch der soll seine Position ausgenutzt haben: Grapsch-Vorwürfe im Polizeirevier Dresden-Mitte!
Die 21-Jährige war damals mit G. und einem weiteren Kollegen zu einem Einbruch gefahren. Als Anna L. am Auto stand, soll es passiert sein: „Mein Praktikumsbetreuer kam von hinten an, dann habe ich gemerkt, dass mir etwas von hinten in den Po pikst.“ Sie habe nur mit einem „Ey“ reagiert, „weil ich schockiert war“, berichtet sie vor Gericht.
Dort wird nun gegen den Polizeihauptmeister wegen sexueller Belästigung verhandelt.
So soll der 45-Jährige laut Anklage sie nicht nur „aus sexueller Motivation heraus in das Gesäß“ gekniffen haben, sondern auch tags darauf den Arm um sie gelegt und gefragt haben, ob sie zwei nicht schon einmal alleine ins Auto steigen wollen.
Zu Hause soll die Polizeimeisteranwärterin in „Tränen ausgebrochen“ sein, meldete den Vorfall beim Vorgesetzten. Als Zeuge erklärte der, dass es für ihn „keine erfundene Geschichte“ sei. „Die Art und Weise der Mitteilung, die schlüssige Berichterstattung, die Tränen“.
Als der Angeklagte von den Vorwürfen hörte, sei für ihn eine Welt zusammengebrochen. Er wehrt sich gegen den Strafbefehl (15 Tagessätze zu 80 Euro). „Ich versteh nicht, warum so eine Behauptung an den Tag gelegt werde“, erklärt er.
Polizeisprecher Thomas Geithner (49): „Mit Bekanntwerden der Vorwürfe durfte der Betroffene keine Praktikanten mehr betreuen.“
Nach BILD-Informationen wurde er im Revier vom Streifendienst in den Ermittlungsdienst versetzt. Das eingeleitete Disziplinarverfahren ruht bis zum Abschluss des Verfahrens. Das Gericht will nun weitere Zeugen hören.
*Name geändert