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Polizeieinsatz in Connewitz: Fragezeichen um Hintergründe – Kritik von Juliane Nagel

In Connewitz wurden am Donnerstagmorgen zwei Wohnungen von Polizei und LKA durchsucht. Hintergründe sollen schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung sein. Gegenüber der Brandstraße regte sich Protest gegen „Repressalien, die uns einschüchtern sollen.“

Vemummte Polizisten vor der Eingangstür, Protest auf der anderen Straßenseite: Polizei und das Landeskriminalamt durchsuchten am Donnerstagmorgen zwei Wohnungen im Leipziger Stadtteil Connewitz. Der Einsatz begann 6.30 Uhr in der Brandstraße 15 und der Leopoldstraße.

Einem Polizeisprecher zufolge wird wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt. LKA-Sprecher Tom Bernhardt stellte gegenüber der LVZ klar, dass die Maßnahmen nichts mit dem Linke-Abgeordnetenbüro Linxxnet zu tun hätten, das im Erdgeschoss des Wohnhauses in der Brandstraße seinen Sitz hat.

Nach LVZ-Informationen ging es in der Leopoldstraße um Untersuchungen zu Vorfällen in Wurzen, möglicherweise im Kontext zur linksextremen Gruppe um die vor Gericht stehende Lina E.. Ein Bewohner wurde zur erkennungsdienstlichen Behandlung von Beamten mitgenommen.

Juliane Nagel: „Maßnahmen sind unverhältnismäßig“

Im Laufe des Morgens formierte sich eine spontane Kundgebung vor dem durchsuchten Haus in der Brandstraße.

Stadträtin Juliane Nagel (Linke), die ebenfalls bei Linxxnet aktiv ist, hat bislang nur Informationen über Sachbeschädigung. „Deshalb halte ich diese Maßnahmen für unverhältnismäßig“, sagte sie vor Ort gegenüber der LVZ. „Das ist ein massiver Eingriff in die Privatsphäre der Bewohnerinnen und Bewohner und erzeugt Angst.“ Laut Ricardo Schulz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, stehen die Durchsuchungen im Zusammenhang mit zwei Verfahren.

Vis-à-vis zur Polizeipräsenz in der Brandstraße standen ein Dutzend Sympathisanten und sorgten mit Bannern und Durchsagen für eine spontane Kundgebung: „Free all Antifas“ und „Stay strong – wir stehen hinter dir“, darunter das Antifascista-Emblem. Über Lautsprecher kritisierte eine Sprecherin den Einsatz als Teil zahlreicher Repressalien durch die Polizei und verwies auf „die schwer bewaffneten Hausdurchsuchungen vom 10. Juni 2020, von denen zwei später als rechtswidrig erklärt wurden. Wir sollen eingeschüchtert und gespalten werden.“


12.01.2023 LVZ

Mit Böllern und Bengalos – Hunderte demonstrieren in Leipzig-Connewitz gegen Durchsuchungen

Bis zu 200 Menschen haben sich am Abend in Connewitz versammelt und zum Teil mit Böllern Unmut zum Ausdruck gebracht. Auslöser waren Durchsuchungen von Wohnungen in Connewitz durch die Polizei am Donnerstagmorgen.

Die Wohnungsdurchsuchungen im Leipziger Süden am Donnerstag haben für Aufruhr in der linken Szene Leipzigs gesorgt. Bereits während des Polizeieinsatzes am Morgen versammelten sich Unterstützerinnen und Unterstützer zu einer spontanen Kundgebung. Am Abend protestierten dann etwa 150 bis 200 Menschen in Connewitz gegen die polizeilichen Maßnahmen, wie Markus Hirsch, Sprecher der Polizei, am Abend mitteilte.

Unter dem Motto „Fight Repression“ riefen mehrere linke Vereinigungen auf den sozialen Medien zu einer Demonstration um 20 Uhr in der Wolfgang-Heinze-Straße, Ecke Herderstraße, in Connewitz auf. Von dort aus setzte sich die Menge etwa 30 Minuten später in Bewegung und marschierte Richtung Brandstraße. Ebenjene Straße, in der einige Stunden zuvor die Durchsuchungen stattgefunden hatten.

Vor Ort wurden einige Fackeln und Böller gezündet, einige wurden auch in Richtung der Beamtinnen und Beamten sowie des Polizeireviers in der Richard-Lehmann-Straße geworfen. „Es ist eine dynamische Lage,“ so Sprecher Markus Hirsch. Zu größeren Ausschreitungen sei es jedoch nicht gekommen. Die Demo endete kurz nach 21 Uhr.

Wohnungsdurchsuchungen am Morgen

Hintergrund des Protests war ein Einsatz der Leipziger Polizei. Gemeinsam mit Beamtinnen und Beamten des Landeskriminalamts untersuchten sie Wohnungen in Connewitz. Ermittelt wird wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.


Tag24 12.01.2023

Razzia in Leipzig: Polizei durchsucht am frühen Morgen Wohnhaus in Connewitz

Leipzig – Polizeieinsatz im Süden von Leipzig: Im Stadtteil Connewitz finden seit den Morgenstunden Durchsuchungsmaßnahmen statt.

Seit etwa 6 Uhr am frühen Donnerstagmorgen finden die von der Leipziger Staatsanwaltschaft angeordneten Durchsuchungen in einem Mehrfamilienhaus in der Brandstraße statt, bestätigte Tom Bernhardt vom LKA Sachsen gegenüber TAG24.

Laut Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz richtet sich ein Durchsuchungsbeschluss- und Beschlagnahmebeschluss gegen einen in dem Haus wohnenden Beschuldigten.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die Aktionen einen Bezug zur linken Szene haben. Demnach gehe es um Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.

Schulz gab gegenüber TAG24 an, dass die Maßnahmen nicht in Zusammenhang mit dem im selben Gebäude ansässigen Netzwerk Linxxnet stehen.

Weitere Details zum Beschuldigten und zu den Hintergründen nannte er jedoch nicht.


Tag24 12.01.2023

Protest nach Durchsuchungen: Demonstrierende ziehen durch Connewitz

Leipzig – Nach Durchsuchungen des LKA am Morgen zogen am Donnerstagabend rund 200 Menschen durch den Leipziger Stadtteil Connewitz, um gegen die Maßnahmen zu protestieren.

Sowohl in der Leopold- als auch in der Brandstraße wurden am Donnerstagmorgen Wohnungen von Einsatzkräften durchsucht. Der Hintergrund: ein Überfall auf Zugreisende in Wurzen vor rund drei Jahren.

Damals waren mehrere Männer von einer Demo in Dresden zurückgekehrt und am Bahnhof von Vermummten angegriffen worden. Zwei der Verdächtigen sollen in dem Haus in der Brandstraße wohnen, das am Morgen durchsucht wurde. Dort suchten die Beamten im Auftrag von LKA und Staatsanwaltschaft nach Beweismitteln.

Nach LKA-Informationen wird gegen die Tatverdächtigen unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung ermittelt.

Gegen diese Durchsuchungen regte sich noch am selben Abend lautstarker Protest: In den sozialen Medien wurde für 20 Uhr zu einer Demo in der Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz aufgerufen.

Unter dem Motto „Fight Repression: Hausdurchsuchungen stoppen! Bullenschweine raus aus unseren Wohnungen“ marschierten daraufhin zahlreiche Teilnehmende durch die Straßen.

So führte die Route des Aufzugs unter anderem auch durch die von den Durchsuchungen betroffene Brandstraße. In Reihen der Protestierenden wurde auch Pyrotechnik gezündet und in die Nähe der Beamten geworfen.

Mann filmt Demo und wird angegriffen

Wie die Polizeidirektion am Freitag mitteilte, war es im Vorfeld des Aufzuges zu einem handfesten Streit gekommen, nachdem ein Mann die Teilnehmenden gefilmt hatte. Durch eine Gruppe wurde er leicht verletzt, musste sich aber nicht in medizinische Behandlung begeben.

Jetzt ermittelt die Polizei wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung, in zwei Fällen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung sowie wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.


Bullenmeldung:

Polizeieinsatz aufgrund einer Versammlung

Ort: Leipzig (Connewitz)
Zeit: 12.01.2023, 20:00 Uhr bis 21:30 Uhr

Gestern Abend kam zu einer Versammlung unter dem Motto »Gegen Polizeiterror und Staatsterrorismus: Von Leipzig nach Lützerath«. Ein Aufzug mit circa 200 Teilnehmenden setzte sich gegen 20:30 Uhr unter Verwendung von Plakaten und Transparenten in Bewegung. Polizeikräfte begleiteten diesen durch den Stadtteil Connewitz. Teilweise waren Personen innerhalb des Aufzuges vermummt. Es kam mehrfach zum Abbrennen von Pyrotechnik, Bengalfeuer und Rauchfackeln. Vereinzelt wurde Pyrotechnik auch in Richtung der Einsatzkräfte geworfen. Hierdurch wurde niemand verletzt. Gegen 21:10 Uhr wurde die Versammlung seitens der Versammlungsleitung für beendet erklärt.
Im Vorfeld des Aufzuges kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer Personengruppierung und einem Mann, der die Versammlungsteilnehmenden filmte. Dieser verletzte sich leicht, musste jedoch nicht medizinisch behandelt werden. Er wurde anschließend durch Polizeikräfte zur Anzeigenaufnahme auf das Polizeirevier gebracht.

Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts einer gefährlichen Körperverletzung, in zwei Fällen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung sowie wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Der Einsatz wurde durch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei unterstützt. (mh)


BILD 13.01.2023

LKA STÜRMT IN CONNEWITZ – Razzia bei Linksextremist in Leipzig!

Von: KARL KEIM

13.01.2023 – 14:54 Uhr

Leipzig – Sie kamen, als die meisten Leipziger noch schliefen!

Seit 6.30 Uhr durchsuchen Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen die Wohnung eines mutmaßlichen Linksextremen in Leipzig-Connewitz. Der Stadtteil ist ein Hotspot für radikale Linksextremisten.

Der Beschuldigte lebt offenbar in dem Gebäude über dem „linXXnet“

Im Erdgeschoss des durchsuchten Objekts an der Brandstraße befindet sich das sogenannte „linXXnet“ – ein Anlauf- und Treffpunkt für die linke Szene. Hier hat auch Juliane Nagel (44), die für die Linke im Landtag sitzt, ihr Bürger- und Abgeordnetenbüro. Nagel wird dem Umfeld der „Antifa“ zugeordnet.

Grund der Razzia ist nach BILD-Informationen die Sicherstellung von Beweismitteln in einem Verfahren wegen Sachbeschädigung gegen einen mutmaßlichen Linksextremisten. Es soll sich dabei um Anhänger handeln, die dem Umfeld von Lina E. (27) zugerechnet werden.

Die aus Kassel (Hessen) stammende Studentin muss sich aktuell vor dem Oberlandesgericht Dresden u.a. wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung verantworten. Sie soll mit anderen Linksextremen an Angriffen auf Rechtsextreme beteiligt gewesen sein.

Der linke Landtagsabgeordnete Marco Böhme spricht mit den an der Razzia beteiligten Beamten

Mehr als eine Stunde nach Razzia-Beginn tauchte der Linke Landtagsabgeordnete Marco Böhme (33) auf, sprach mit den Beamten. Gegen 8.30 Uhr waren auch Sympathisanten aus der Szene wach, bauten Lautsprecher auf und weckten die noch schlafenden Anwohner mit Musik.