Geringer Zuspruch bei „Ami go home“ in Leipzig – Demo nach Blockade abgebrochen

Eigentlich wollte das rechtsextreme Compact Magazin am Samstag mit 15.000 Menschen in Nähe des US-Konsulats in Leipzig demonstrieren. Es kamen kaum 1000 Gleichgesinnte und ihre Demo durch die Stadt wurde schon nach wenigen Metern durch den Gegenprotest gestoppt.

Mit bis zu 15.000 Menschen wollten die rechtsextremen Organisatoren der „Ami go home“-Demo am Samstag durch Leipzig ziehen. Tatsächlich fanden sich dann am Kundgebungsort unweit des US-Generalkonsulates kaum mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Und auch der erhoffte Protestzug rings um den Johannapark kam schon nach kurzer Wegstrecke zum Stehen, weil der Gegenprotest die Straße blockierte. Am Ende blieb den Organisatoren nichts anderes übrig, als ihre antiamerikanischen Proteste aufzulösen.

Wochenlang hatten vor allem das rechtsextreme Compact Magazin mit Chefredakteur Jürgen Elsässer, aber auch „Freie Sachsen“ und andere rechte Netzwerke für die „Ami go home“-Demo in Leipzig mobilisiert – als Abschluss ihres vermeintlichen „heißen Herbstes“. Verschwörungstheorien wurden verbreitet, behauptet, Deutschland sei von den USA besetzt, ja eine Bedrohung für die Republik. Auch Sicherheitsbehörden waren in Habachtstellung, die Leipziger Polizei bereitete sich auf einen Großeinsatz vor, auch weil parallel antifaschistische Netzwerke zum Gegenprotest aufriefen.

Polizei muss frühzeitig Durchbrüche verhindern

Mit einer Art Sternmarsch aus südlicher, westlicher und östlicher Richtung suchten die vom Netzwerk „Leipzig nimmt Platz“ organisierten Gegenproteste die antiamerikanische Demozu umschließen. Die Polizei hatte schon frühzeitig alle Hände voll zu tun, um Durchbrüche zu unterbinden. Als sich am Nachmittag die ersten Menschen zur „Ami go home“-Demo auf dem Simsonplatz zusammenfanden, standen Hunderte Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten schon in Rufweite.

Sie sahen gegenüber vor allem erst einmal viele Fahnen: russische, reichsdeutsche, regionale Landesfarben. Dazwischen impfkritische Transparente, Plakate mit diversen Verschwörungstheorien, auch Fähnchen der AfD. Ältere und junge Gesichter. Eine Frau mit albanischen Wurzeln stand am Rand des Platzes, sie wolle erstmal schauen. „Ich bin Lehrerin und die einzige, die in meiner Schule nicht geimpft ist. Das war nur Spießroutenlaufen bisher“, sagte die 46-Jährige. Auf die Frage, warum sie sich deshalb bei einer antiamerikanischen Demo engagiert, sagt ihr Begleiter: „Das hat doch alles miteinander zu tun. Corona, die Amerikaner, alles“.

„Deutschland ist kein souveräner Staat“

Auch Bernd R., einer der Organisatoren der Leipziger Montagsdemos, ist zur rechtsextremen Demo gekommen, „um mal zu schauen“. Er sagt, er kenne viele Gesichter. „Aber eins stört mich: Dass es hier Leute gibt, die den Hass der Gegenseite spiegeln.“ Er zeigt auf die Gegendemo, die „es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“ herüberbrüllt. R. betont immer wieder, er sei Demokrat, eigentlich auch ein Linker. Mit den Reichsflaggen überall auf dem Platz hat er trotzdem kein Problem: „Deutschland ist kein souveräner Staat, das haben inzwischen ja auch schon viele Politiker zugegeben, sogar Angela Merkel“, behauptet er.

Als die Reden auf der Bühne starten, ist der Platz nicht einmal zur Hälfte gefüllt. „Ich bin kein Putin-Freund und auch kein Amerikafeind“, sagt der frühere NPD-Kader Stefan Hartung. Dennoch ist das Feindbild in seiner und den anderen Reden klar: Die USA besetzen Deutschland, plünderten Deutschland aus, lenkten Flüchtlingsströme Richtung Europa. Hartung forderte die Demonstranten auf, „gemeinsam an einem neuen System zu arbeiten“. Für AfD-Abgeordneten Robert Farle sind Bundesaußenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck Vasallen Amerikas.

Polizei löst Blockade mit Gewalt auf – die nächste steht schon

Als die Reden verstummen und der Protest auf die Straße will, sitzen da schon Menschen und blockieren die Friedrich-Ebert-Straße. Die Polizei bittet sie mehrfach aufzustehen. Als der rechte Protestzug dann näher kommt, wird die Blockade mit „unmittelbarem Zwang“ geräumt. Das bedeutet Schmerzen für die Blockierer, die sich nur widerwillig wegtragen lassen. Als die Straße dann frei ist, sitzen keine 200 Meter weiter schon wieder Menschen auf der Straße. Diesmal sind es noch mehr.

Ein Ehepaar von Westplatz, beide sind 80 Jahre alt, schaut sich beim Vorbeigehen die Worte auf den Transparenten der Blockierer an. „Ich finde das gut, dass die das machen. Unsere Enkel sind auch häufig mit dabei“, sagt die Seniorin. Beide bleiben stehen, schauen sich an, wie die Polizei erneut zum Aufstehen auffordert, aber angesichts der Menge der Menschen auf der Straße irgendwann entscheidet: Eine Räumung ist nicht möglich.

Poggenburg bricht Demo ab – Feuerwerk zum Abschluss

Die Nachricht erreicht den Versammlungsleiter der „Ami go Home“-Proteste, den früheren AfD-Abgeordneten André Poggenburg. Die Behörden machen ihm klar, dass es nicht weiter gehen kann, auch weil in den Seitenstraßen ebenfalls schon Gegendemonstranten warten. Böller fliegen, es gibt Provokationen auf beiden Seiten. Dann muss Poggenburg den immer wieder „Widerstand, Widerstand“ brüllenden Mitstreitern mitteilen: Es ist vorbei, wie gehen zurück.

Viele aus der rechten Demo sind sauer, wollen bleiben. Dann ziehen aber auch sie ab. Ein paar Hundert kehren noch zum Simsonplatz zurück. Dort haben die Organisatoren von „Ami go home“ für die eigentlich geplanten 15.000 Gleichgesinnten ein Feuerwerk geplant. Am ist es ein Häufchen, dass zum Himmel schaut.


Compact-Demo in Leipzig: Gegendemonstranten verhindern Marsch der Rechten – so lief der Tag

Tausende Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden am Samstag in der Leipziger Innenstadt zu Demonstrationen erwartet. Die Rechten gingen unter dem Motto „Ami go home“ am Simsonplatz auf die Straße. Gegendemonstranten mobilisierten seit Tagen – durchaus mit Erfolg.

Leipzig. Die Polizei stand am Samstag vor ihrem größten Einsatz in diesem Jahr. Das rechtsextreme Compact-Magazin und andere Akteure aus diesem Spektrum warben seit Wochen für eine Versammlung mit dem Titel „Ami go home“ unweit des US-Generalkonsulates auf dem Simsonplatz. Statt der erwarten 15.000 kamen letztlich zwischen 800 und 900 Menschen.

Der angekündigte Gegenprotest von links war breit organisiert und sorgte letztlich dafür, dass die „Ami go home“ titulierte rechte Demo nicht durch das Zentrum-West ziehen konnte. Die Gemengelage war teilweise unübersichtlich. Im LVZ-Ticker können Sie das Geschehen nachvollziehen.

20:09
Das war der LVZ-Ticker zur Demo-Lage am Samstag. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
20:04
Die letzten Teilnehmer der Compact-Demo, die noch auf der Friedrich-Ebert-Straße unterwegs waren, haben den Rückweg angetreten. Auf dem Simsonplatz gab es abschließend ein Feuerwerk der Veranstalter.
19:34
An der Spitze des Demonstrationszuges von Jürgen Elsässer erklären Teilnehmer, dass sie bleiben wollen, im hinteren Teil werden Fahnen eingerollt und die ersten gehen nach Hause. Die Polizei fordert die Teilnehmer der Sitzblockade dazu auf, die Straße zu verlassen. Die Versammlungszeit sei abgelaufen. Bisher scheinen die linken Gegendemonstranten dieser Aufforderung nicht zu folgen. Dort sitzen weiterhin etwa 100 Personen. Eine Rauchsäule steigt inmitten der Blockade auf.
19:17
Es ist offiziell: Die Demonstration wird aufgelöst. Versammlungsleiter Poggenburg fordert die Demonstranten auf, umzukehren und nach Hause zu gehen. Die Teilnehmer reagieren mit Widerstands- und Buhrufen. Offenbar will ein Teil der der Versammlung spontane Kundgebung anmelden. Die Polizei sei nicht in der Lage, die Sitzblockade der Gegendemonstranten zu räumen, heißt es derzeit.
19:11
Innerhalb der Sitzblockade heißt es, die „Compact“-Demonstration solle über die Gustav-Mahler-Straße umgeleitet werden. Dort blockiere jedoch eine weitere linke Gegen-Demo den Weg. Auf der Seite der Demonstration diskutiert der Versammlungsleiter André Poggenburg. Erste Hinweise ergeben, dass die Demonstration womöglich aufgelöst werden soll.
18:56
Das erste Aufeinandertreffen beider Demo-Parteien in der Friedrich-Ebert-Straße verläuft nicht friedlich: Drei Böller sind nach ersten Beobachtungen aus der antiamerikanischen Demonstration in die Sitzblockade geflogen. Die Demonstration steht aufgrund der Blockade seit zehn Minuten. Die Frustration bei den Teilnehmern scheint hoch. Ein Teilnehmer fordert gegenüber der Polizei den Einsatz von Wasserwerfern. „Räumt die doch einfach weg“.
18:45
Die Compact-Demonstration ist inzwischen in Hörweite der Sitzblockaden. Die zuletzt hinzugekommene Blockade umfasst inzwischen etwa 100 Personen. Ein Sprecher der Blockade ruft der Polizei zu: „Sie brauchen uns gar nicht ansprechen. Und wenn sie uns wieder wegräumen wollen, dann sitzen wir 100 Meter weiter wieder da. Wir geben nicht auf, das wird ein langer Abend für sie.“
18:21
Die antiamerikanische Demonstration zieht inzwischen Richtung Johannapark. Dazu läuft Musik des  rechtsextremen Liedermachers Frank Rennicke.
18:20
Ein Teil der Blockade darf nach aktuellem Stand sitzen bleiben. Die Polizei postiert ringsherum Transporter, damit die „Ami go home“-Demonstranten daran vorbeilaufen können. Hinter der zuletzt teilgeräumten Sitzblockade auf der Friedrich-Ebert-Straße befindet sich etwa 150 Meter dahinter eine weitere. Eine 20-Jährige in der Blockade sagt: „Ich kann nicht akzeptieren, dass hier Faschos einfach so durch die Straßen laufen. Das geht nicht. Kennst Du eine andere Methode, um das zu verhindern, als sich auf die Straße zu setzen?“
17:56
Die Polizei beginnt nur mit der Räumung der Blockade in der Friedrich-Ebert-Straße. Währenddessen stoppt der Demonstrationsaufzug von „Ami go home“ nach wenigen Metern. Versammlungsleiter André Poggenburg berät sich mit der Polizei, ein Beamter erklärt, er könne die Demo wegen Blockaden nicht loslaufen lassen, das Risiko sei zu groß. Man versuche zu räumen. Ein Ordner meint, er könne die Leute nicht mehr lange ruhig halten. Nach einer Durchsage auf dem Simsonplatz ruft ein Teilnehmer: „Wenn die Polizei das nicht schafft, machen wir das selbst“.
17:39
Bei der Sitzblockade wird es ernst. Behelmte Truppen der Polizei kommen hinzu. Gleich wird geräumt. Es wird unmittelbarer Zwang angekündigt. Die Blockierer rufen „Wir sind friedlich was seid ihr?“ und wollen noch verhandeln. Auch Grünen-Stadtrat Jürgen Kasek ist vor Ort.
17:36
„Dem Volk ist kalt“, ruft eine Teilnehmerin der Rechts-Demo – angesichts von sinkenden Temperaturen und nicht enden wollenden Redebeiträgen steigt die Ungeduld. Compact-Chef Jürgen Elsässer macht es kurz, wiederholt immer wieder die Parole des Tages „Ami go Home“ und beschwört einen links-rechten Zusammenschluss. Einige Luftballons steigen in den Abendhimmel, dann geht es schließlich los mit dem Aufzug rund um das Bundesverwaltungsgericht.
17:11
Die Anzahl der Teilnehmer an den Sitzblockaden auf der Friedrich-Ebert-Straße hat zugenommen. Nach ersten Beobachtungen sitzen in der ersten Blockadereihe etwa 50 bis 100 Personen. Ein Sprecher teilt mit, die Polizei habe den Demonstranten zehn Minuten gegeben, um die Straße zu räumen. Bisher halten die linken Demonstranten dagegen. Man habe eine Versammlung angezeigt, heißt es.
16:59
Die Polizei geht bei der rechten Demonstration unter dem Motto „Ami go home“ bisher von einer oberen dreistelligen Teilnehmerzahl aus. Auch Bernd R., der die Leipziger „Montagsdemonstrationen“ mitorganisiert, ist vor Ort. Er kenne einige der Leute der Demo, sagte er der LVZ. Außerdem solle sich Deutschland von den USA unabhängiger machen, da diese weltweit Kriege führten. Für R. gebe es Hinweise, dass Deutschland kein souveräner Staat sei. Deswegen sei es legitim, Reichflaggen zu zeigen.
16:38
Auf der Friedrich-Ebert-Straße haben linke Demonstranten zwei Sitzblockaden gebildet. Eine Blockade von etwa 30 Personen befindet sich an der Ecke zur Reichelstraße und blockiert die Friedrich-Ebert-Straße auf ganzer Breite. Die Polizei zieht gewaltsam Personen heraus. Angeblich sollen Demonstranten die Beamten beleidigt haben. Eine zweite Blockade hat sich weiter Richtung Westplatz gebildet. Dort sitzen und stehen etwa 100 Personen.
16:19
Die Polizei stellte nach eigenen Angaben auf dem Simsonplatz Protestmaterial der rechten Demonstranten sicher, das geeignet ist „die öffentliche Sicherheit zu stören“. Außerdem sollen Gegendemonstranten aus dem Süden Leipzigs kommend eine Polizeisperre zum Simsonplatz durchbrochen haben, wie die Polizei bei Twitter meldete.
16:11
Auf dem Simsonplatz haben sich inzwischen 1000 bis 1500 Teilnehmer der antiamerikanischen Demonstration „Ami go home“ versammelt.
15:50
Am Landgericht gegenüber des Simsonplatzes stehen währenddessen einige hundert Gegendemonstranten. Auf dem Ring vor dem Neuen Rathaus ist ein weiterer Teil der Gegendemo zum Stehen gekommen.
15:48
Während am Simsonplatz Rechte und Gegendemonstranten aufeinander treffen und die Polizei im Großeinsatz ist, findet auch der Weihnachtsmarkt wenige hundert Meter weiter statt. Die Berlinerin Kara Preedy ist zu Besuch in Leipzig und wusste nichts von der Demo. „Ich finde das Szenario sehr bedrohlich“, sagt sie. Trotzdem gefällt Ihr die Stadt, „mit einer Freundin gehe ich auch noch über den Weihnachtsmarkt.“
15:40
Jürgen Elsässer ist zum Simsonplatz gekommen. Er ist Chefredakteur des rechtsextremen Monatsmagazins „Compact“ und hatte zu der antiamerikanischen Demonstration in Leipzig aufgerufen. Er wird unter wehenden Reichsfahnen, Russlandfahnen, sowie Deutschland- und regionalen Bundesfahnen empfangen.
15:34
Gegen 15.30 Uhr am Simsonplatz: Eine 46-jährige Albanerin, die in Leipzig lebt, sagt: „Ich bin Lehrerin und die einzige, die in meiner Schule nicht geimpft ist. Ich habe es so satt und wollte mir anschauen, wer hier heute demonstriert. Ich höre immer nur, es sind überall Nazis. Aber hier sind Menschen.“ Ein 59-Jähriger ergänzt auf die Frage, warum sie hier auf einer antiamerikanischen Demo seien: „Das hat alles miteinander zu tun. Corona, die Amerikaner, alles“.
15:22
Wochenlang hatte Jürgen Elsässer für seine Demonstration mobilisiert. Statt der angekündigten 15 000 haben sich bisher ungefähr 1000 Menschen auf dem Simsonplatz versammelt, darunter auch AfD-Personal. Aus Sachsen ist etwa Hans Tillschneider angereist.
15:09
Am Springbrunnen im Clara-Park findet unterdessen eine Kundgebung statt. Etwa 200 Personen sind mit dem Fahrrad gekommen. Der Leipziger Grünen-Stadtrat Jürgen Kasek spricht gerade und freut sich über die zahlreichen Teilnehmer. Ein anderer Redner sagt: „Heute müssen wir zeigen, dass wir nicht nur Fahrradfahren können, sondern auch sitzen können und andere nicht laufen können.“
15:02
Die Demo des Südzubringers rennt plötzlich und lässt die Polizei hinter sich. Es gibt tumultartige Szenen. Die Beamten setzen sofort Helme auf. Ein Teil der Demo hat wohl versucht auszubrechen und auf eigene Faust zum Simsonplatz zu kommen.
14:55
Am Bahnhof treffen sich unterdessen etwa 30 Personen aus dem Umfeld der rechtsextremen Bürgerbewegung Leipzig, die montags mittlerweile getrennt von „Leipzig steht auf“ demonstriert. Nach kurzer Diskussion verlagert sich der Treffpunkt hinter das Wintergartenhochhaus. Einige umgedrehte Deutschlandfahnen sind zu sehen, sowie Symbole für ein angeblich besetztes Deutschland und Flaggen der rechtsextremen „Freien Sachsen“. Von hier soll die Demonstration Richtung Simsonsplatz starten.
14:43
Im Süden schließen sich weitere Personen, die an den Seitenstraßen warten, der Gegendemonstration „No Compact“ an. Derzeit laufen etwa 800 Menschen gemeinsam durch die Karl-Liebknecht-Straße. Außerdem zieht eine Antifa-Demo diesen Ausmaßes auch Schaulustige an.
14:28
Mindestens 500 linke Gegendemonstranten sind bereits vom Süden aus gestartet und laufen Richtung Zentrum.
14:22
Im Stadtteilpark Rabet nahe der Eisenbahnstraße haben sich etwa 200 Menschen versammelt, um ebenfalls Richtung Simsonplatz zu laufen. Die Menge scheint auf das Signal zu warten, loszuziehen. Bereits am Vorabend war von hier aus eine Gegendemo gestartet.
14:18
In den Seitenstraßen des Connewitzer Kreuz versammeln sich mehrere Hundert Menschen zum Südzubringer von „No Compact“. Der Dresscode ist schwarz. Die Versammlung wird gerade eröffnet. Noch geht es aber nicht los Richtung Innenstadt. Zum Auftakt sagt eine Sprecherin: „Wir sind heute hier, um den faschistischen Aufmarsch des Compact Magazins zu verhindern.“ Danach führt eine Sprecherin der Linksjugend aus, wie sich bei Compact-Chef Jürgen Elsässer Antiamerikanismus und Antisemitismus versammelten.
14:08
So sieht der Simsonplatz um 13.30 Uhr aus. Dort wird offenbar eine Bühne auf einem Laster aufgebaut. Zwei Stunden später wollen sich dort etwa 15.000 Menschen zur „Ami go home“-Demonstration versammeln.
13:15
Für die antiamerikanische Demo um 15.30 Uhr auf dem Simsonplatz mobilisieren seit Wochen vor allem rechtsextreme Netzwerke. Laut Einschätzung des Landesamtes für Verfassungsschutz (LfV) werden dabei vielfach „Narrative über eine vermeintliche Besetzung Deutschlands durch die USA verbreitet.“ Es werde behauptet, von den Amerikanern gehe eine Bedrohung für die Bundesrepublik aus und die USA seien Schuld am Krieg in der Ukraine. Alle Infos aus dem Lagebericht des Verfassungsschutzes finden Sie hier.
13:07
Die Polizei patrouilliert relativ engmaschig durch den Clara-Zetkin-Park. Die Strecke der „Ami go home“-Demo von Jürgen Elsässer ist bereits vergittert.
13:05
Die Polizei Leipzig spricht vom größten Protestgeschehen des Jahres und hat bereits am Freitagabend mit Aufbau von Gittern entlang der Strecke begonnen. Im Laufe des Tages muss immer wieder mit temporären Sperrungen gerechnet werden. Wir haben eine Karte mit allen Routen gebaut und die erwartbaren Verkehrsbehinderungen in diesem Text zusammengefasst.
13:00
Willkommen zum Live-Ticker der Leipziger Volkszeitung. Wir begleiten heute das Versammlungsgeschehen rings um die sogenannte „Ami go home“-Kundgebung auf dem Simsonplatz. Zu dieser unter anderem vom rechtsextremen Compact Magazin beworbenen Veranstaltung werden laut Versammlungsbehörde bis zu 15.000 Menschen erwartet. Zudem wurden mehrere Gegendemonstrationen angezeigt.