Gründungserklärung offene anarchistische Vernetzung Leipzig
Hiermit geben wir die Gründung der offenen anarchistischen Vernetzung bekannt. Wir haben die Erfahrungen gemacht, dass es in Leipzig aber auch anderswo schwierig sein kann, Anschluss an radikal-linke, antiautoritäre Kämpfe und Gruppen zu finden. Ob es Wissenshierarchien, Szenecodes, bestimmtes Aussehen oder verschlossene Haltungen sind, das Ankommen kann stark erschwert werden. Das Treffen soll somit eine Vernetzungsmöglichkeit für Menschen sein, die sich gerade erst mit Anarchismus beschäftigen, Menschen die frisch nach Leipzig gezogen sind oder alle die gerade keine feste Polit-Gruppe haben (wollen). Hier findet ihr eine Kritik an der autonomen Bewegung (1).
Wir wollen mit dieser Tradition brechen und dazu einladen, gemeinsam aktiv zu werden. Dabei ist uns wichtig, Wissenshierarchien abzubauen, uns gegenseitig zu stärken und zusammen an einer emanzipatorischen, antipatriarchalen Zukunft zu arbeiten. Lasst uns widerspenstig sein, gegenseitige Solidarität leben und umtriebige Gefährt*innen finden. Uns ist wichtig eine Vielfalt an Perspektiven zu würdigen, Widersprüche auszuhalten und verschiedenste Formen anarchistischer Ideale kennenzulernen. Wir wollen uns als Betroffene selbst gegen jede Form von Diskriminierung, Ausbeutung und Zwang organisieren.
Wir sind somit keine Polit-Gruppe, sondern eine Vernetzung von Gruppen und Einzelpersonen. Wir werden nicht versuchen, eine gemeinsame Linie zu finden, sondern uns gegenseitig darin unterstützen, verschiedenen Ideen und Projekte umzusetzen. Egal ob noch Menschen für Soli-Bar-Schichten gesucht werden, es Plakate zu verteilen gibt, Krypto-Treffen organisiert werden sollen oder ihr eine fixe Idee habt, für die ihr noch Mitstreiter*innen sucht. Es fallen in jeder Stadt viele Aufgaben und Partizpationsmöglichkeiten an, die aufgrund ideologischer Differenzen nur an wenigen Menschen hängen bleiben. Wir denken nicht, dass es eine ideologische Linie braucht um EA-Telefone zu betreuen, Lautsprecherwagen zu fahren oder Küfas zu veranstalten. Der Raum, den wir also öffnen wollen, soll eine praktische Austauschmöglichkeit für alle Anarchist*innen sein. In jedem Plenum wird es also einen Ideen-Slot geben, in dem ihr eure Ideen ansprechen könnt.
Es ist uns wichtig, hier auch eine Einladung an alle organisierten anarchistischen Gruppen in Leipzig auszusprechen: Nutzt den Raum gerne zur Mobilisierung für eure Veranstaltungen und Aktionen, auch wenn ihr noch Unterstützung braucht.
Unsere Hauptbetätigungsfelder werden das Abhalten von Workshops zum Abbau von Wissenshierarchien und die Vermittlung von skills sein, neben der Unterstützung verschiedener Ideen, Vernetzung von Menschen und dem Schaffen eines öffentlichen anarchistischen Raumes für Diskussionen.
Die Treffen finden immer Dienstags 19.30 im Erdgeschoss vom Schlicht & Ergreifend in der Eisenbahnstraße 125 statt. Wenn es euch möglich ist, kommt bitte getestet und bringt euch eine Maske mit. Wir haben aber auch einen Satz Masken dabei und uns ist bewusst, dass Tests momentan zwar immer noch sinnvoll, aber deswegen nicht billiger geworden sind. In jedem Fall freuen wir uns auf euch!
Ablauf unserer Plena:
1. Vorstellen der Gruppe
2. Pronomen – Einstiegs-/Wie-geht’s Runde
3. Updates und Info Runde + lockere Diskussion (max. 30 Minuten)
4. Ideenrunde (Ideen sammeln)
4.1 Ideenbesprechung, (max. 15 Minuten pro Idee)
5. Orga/Struktur: Insta + Twitter + Blog
6. Menschen finden für nächste Moderation und Protokoll (Vorbereiten Tops)
7. Abschlussrunde
(8. Finden der Menschen für gemeinsame Aktionen oder AG Arbeit, wenn 15 min für Ideebesprechung nicht gereicht hat)
Ihr findet uns auch auf Twitter (@o_a_v_le), Instagram (@oav.leipzig) und auf unserem Blog (https://offeneanarchistischevernetzungleipzig.blackblogs.org/)
1 https://de.indymedia.org/node/179020