Florian Oest wurde erst vor wenigen Wochen zum Sprecher der Landespolizei befördert – was für Kritik sorgte. Nun hat ihn der neue Innenminister Schuster ablösen lassen.
Dresden. Der Wechsel an der Spitze des Innenministeriums hat nun auch Konsequenzen für einen weiteren Mitarbeiter aus der Polizeiführung.
Florian Oest, Leiter der Stabsstelle Kommunikation im Landespolizeipräsidium, ist nach Informationen von Sächsische.de auf Wunsch des neuen Innenministers Armin Schuster (CDU) zu einer anderen Behörde versetzt worden.
Oest war vor acht Wochen zum Sprecher der Landespolizei befördert worden, zuvor war er Referent an der Polizeihochschule Görlitz. Der Wechsel war Anfang April vom damaligen Innenminister Roland Wöller (CDU) initiiert worden, der Ende April von Ministerpräsident Michael Kretschmer aus dem Amt entlassen wurde.
Der Wechsel überraschte auch intern – und sorgte für harsche Kritik. Denn Oest war bei der Bundestagswahl 2021 CDU-Spitzenkandidat um das Bundestagsmandat im Kreis Görlitz und ist Vorsitzender des CDU-Kreisverbands. Minister Wöller wurde demnach bei der Besetzung politisches Kalkül und „Vetternwirtschaft“ unterstellt.
In einem offenen Brief kritisierte der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) mehrere Personalentscheidungen – auch die um Florian Oest. „Was qualifiziert beispielsweise einen Jungpolitiker aus dem eigenen Kader, der selbst nie Uniform getragen hat, für das Amt des obersten Sprachrohres der sächsischen Polizei in einer bis A 15 dotierten Funktion?“, fragt der BDK.
Schusters Pressestelle teilte auf Anfrage lediglich mit, Oest sei nicht mehr mit der Leitung der Stabsstelle Kommunikation betraut. Gründe würden nicht mitgeteilt.