„Free Gaza“ und „Free Maja“ Linksextreme „Scherbendemo“ im Leipziger Westen – Sparkasse, Parteibüro und Fahrzeuge beschädigt
Mit Parolen wie „Free Gaza“ und „Free Maja“ zogen am Donnerstagabend Vermummte durch den Stadtteil Plagwitz und beschädigten Gebäude und Fahrzeuge.
In der Nacht zum Freitag haben bislang Unbekannte bei einer selbsternannten „Scherbendemo“ im Leipziger Westen ein Büro der Grünen und eine Filiale der Sparkasse Leipzig attackiert sowie mehrere Fahrzeuge beschädigt. Dabei seien Parolen wie „Free Gaza“ und die Forderung nach Befreiung von politischen Gefangenen skandiert worden. Die Polizei geht von Tatverdächtigen aus dem linksextremen Spektrum aus, der Staatsschutz wurde inzwischen eingeschaltet.
Wie die Behörden mitteilten, seien vermummte Personen gegen 23 Uhr im Stadtteil Plagwitz aufgetaucht und hätten erst pyrotechnische Erzeugnisse entzündet. „Dabei führten sie Transparente mit politischen Forderungen mit sich, die sowohl im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt, als auch mit inhaftierten Personen standen“, so Polizeisprecherin Susanne Lübcke.
Autos beschädigt – Brandstiftung misslingt
In der Folge seien mehrere Fahrzeuge beschädigt worden, darunter ein abgestellter Chevrolet und ein Porsche. Es sei ebenso versucht worden, Autos durch Brandstiftung zu entzünden, was allerdings misslang.
Auf der Zschocherschen Straße wurden dann einerseits das Quartiersbüro der Landtagsabgeordneten Claudia Maicher (Grüne), aber auch weitere Objekte wie die Filiale der Sparkasse Leipzig mit Steinen attackiert und Scheiben beschädigt.
Bekennerschreiben auf Indymedia veröffentlicht
Auf dem Portal „Indymedia“ ging noch in der Nacht eine Art Bekennerschreiben zur – wie es darin heißt – „Scherbendemo” online. In diesem wird einerseits ein Bezug zu den Gerichtsverhandlungen im Rahmen des sogenannten „Budapest-Komplex“ gegen mutmaßliche Linksextreme hergestellt. Darüber hinaus soll aber angeblich auch die weltpolitische Lage unter anderem im Nahen Osten Gründe für die Sachbeschädigungen an Gebäuden und Fahrzeugen in Leipzig liefern.
„Unter dem Label ‚Gen Z‘ wagen junge Menschen über die Kontinente hinweg den Aufstand. […] ‚Gen Z‘ zeigt uns allen einen Weg, diese Welt gegen den Wahnsinn der Herrschenden zu erkämpfen. Das ist es, was sie fürchten”, schreiben die Verfasserinnen und Verfasser der Stellungnahme.
Die Leipziger Polizei sicherte am Freitag Spuren der Zerstörungen. Der entstandene Schaden sei bislang noch nicht bezifferbar, hieß es. Es wurden Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruch (Paragraf 125 des Strafgesetzbuches) aufgenommen. Bei einer Verurteilung drohen Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren.