Hohe Grundschulden aus Gröner-Zeiten – Leipziger Wagenplatz „Karl Helga“ hofft auf Lösung mit dem Insolvenzverwalter

Obwohl auf dem Gelände in Plagwitz zu Gröner-Zeiten Grundschulden in Millionen-Höhe eingetragen wurden, rechnen sich die 70 Bewohner vor Ort nun bessere Chance für den Kauf aus.

Melle Mendikowski und Stephanie Kehr finden es nicht schlecht, dass jetzt die Gläubigerversammlungen zu einzelnen Firmen des Gröner-Konzerns beginnen. Die Beiden kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit bei Leipzigs größtem Wagenplatz „Karl Helga“. Sie wirken sehr zuversichtlich bei einem Treffen vor Ort mit der LVZ.

Am 10. Juni wird es im Leipziger Amtsgericht um die CG Klingenstraße GmbH & Co. KG gehen. Dann findet also die Gläubigerversammlung zu jener Projektgesellschaft statt, der das 1,4 Hektar große Gelände in Plagwitz gehört. Sie ist zahlungsunfähig. Wahrscheinlich fällt nun eine Entscheidung, wie es mit der Immobilie als größtem Schatz dieser Firma weitergehen soll.

Investor Rübesam plante Hochhäuser

„Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass der Insolvenzverwalter gemeinsam mit uns eine gute Lösung findet“, sagt Mendikowski. „Unser Wagenplatz eignet sich in keiner Weise für eine Bebauung durch Investoren – und das aus vielen Gründen.“ Ob die Gläubiger das ebenso sehen, darüber können die mehr als 60 Erwachsenen und zehn Kinder vor Ort bislang nur mutmaßen.

Die entscheidende Hürde dürften hohe Grundschulden sein, die auf der Immobilie lasten. Dazu muss kurz auf die Geschichte des Areals eingegangen werden, das zu DDR-Zeiten vom VEB Pumpen- und Gebläsewerk Leipzig genutzt wurde. Nach der Wende privatisiert, griff schließlich ein Investor aus Bayern zu. Er hieß Manfred Rübesam und wollte das alte Plagwitzer Industrieviertel in eine Hochhausstadt verwandeln.

Rübesam verstarb 2017. Die Erbenseite gab später zu Protokoll, sie habe auch mit der Stadt Leipzig über einen Verkauf der Fläche verhandelt. Jedoch habe sich die Kommune dagegen entscheiden, weil die Landesdirektion Sachsen vor eventuellen Altlasten im Boden warnte.

Gröner legte 1,3 Millionen Euro hin

Obwohl auch die Nutzerinnen vor Ort ihr Kaufinteresse signalisierten, kam 2020 der Gröner-Konzern zum Zug. Er erwarb für 1,3 Millionen Euro das schon lange als Wagenplatz dienende und zunehmend bewachsene Gelände. Dort steht nur noch ein größeres Gebäude, das auch als Bandprobenraum dient.

2021 ließ der neue Eigentümer eine Grundschuld von 1,875 Millionen Euro ins Grundbuch eintragen. Gläubiger war die European American Investment Bank AG aus Wien.
Der Schuldner habe sich „der dinglichen und persönlichen Zwangsvollstreckung in sein gesamtes Vermögen“ unterworfen, hieß es in einer Vereinbarung, mit der die CG Klingenstraße GmbH & Co. KG den Zugriff auf die Fläche bekam. Nicht zweifelsfrei erkennbar blieb an der Stelle jedoch, welche Person oder Firma konkret dieser Schuldner ist.

2023 kam ein weiterer Grundschuldeintrag hinzu. Diesmal ging es um 16,4 Millionen Euro zugunsten eines Emerald-Fonds mit Sitz in Luxemburg. Diese Summe wurde in Gesamthaftung aber auch noch auf zwei weitere Flurstücke in Leipzig-Wahren verteilt, was nichts Ungewöhnliches ist.

Im vergangenen Jahr stellte Emerald dann Forderungen über insgesamt etwa 83 Millionen Euro gegen den Gröner-Konzern fällig. Zudem beantragte der international agierende Finanzierer Insolvenzverfahren gegen alle Gröner-Projektgesellschaften, in der er Geld investiert hatte. Dagegen wehrte sich der Leipziger Bauunternehmer juristisch, blieb in den meisten Fällen aber bisher ohne großen Erfolg.

Stadt Leipzig will mehr Natur in dem Bereich

Die Wagenplatz-Nutzer haben das Areal seit mehr als 15 Jahren über einen Verein gemietet, berichtet das Sprecher-Duo. „Wir möchten die Fläche kaufen und damit einen Ort für die Natur, für die Kultur, für ressourcenschonendes Leben, Wohnen und Arbeiten langfristig sichern“, sagt Mendikowski. Er ist von Beruf Informatiker.

„Wir hatten schon länger versucht, mit Herrn Gröner über einen Kauf der Fläche ins Gespräch zu kommen. Doch die Vorstellungen über den Kaufpreis lagen viel zu weit auseinander“, fährt er fort. Nun hoffe die Gruppe auf eine andere Einschätzung des Zeitwerts der Fläche durch den Insolvenzverwalter und die betroffenen Gläubiger.
Das Grundstück ist im Flächennutzungsplan noch als Gewerbebauland ausgewiesen. Doch seit 2016 läuft ein Bebauungsplanverfahren mit der Nummer 428 für größere Teile der früheren Rübesam-Flächen in Plagwitz.

An einem ersten Vorentwurf von 2018 entzündete sich Kritik, weil bis dato das Freihalten von Flächen für Mensch und Natur keine zentrale Rolle gespielt hatte. Es folgten Leipzigs erste Petition mit mehr als 10.000 Unterzeichnern und eine große Demo, erinnert Stephanie Kehr.

Mehr als 700 größere Bäume gezählt

Im Januar 2024 beschloss der Stadtrat, die Planungsziele in dem Bereich auf mehr Klima- und Naturschutz zu ändern, sagt die promovierte Bioinformatikerin.

Inzwischen gebe es verschiedene Untersuchungen von der Kommune und auch vom Umweltbund BUND, die dem Gelände mit verschiedenen Teichen und mehr als 700 Bäumen eine hohe Bedeutung für den Naturhaushalt bescheinigen würden. „Eichen, Ahorn, Robinien, Weiden, Pappeln – wir reden da nicht von kleinen Bäumen. Das ist hier fast wie ein Wald“, sagt sie. Auch gesetzlich besonders streng geschützte Arten wie die Wechselkröte lebten auf dem Areal.

Um mit dem Insolvenzverwalter auf belastbarer Basis sprechen zu können, werben die Wagenplatz-Leute seit Monaten um Unterstützung. Etwa 100 Vereinbarungen über Direktkredite wurden nach ihren Angaben bereits geschlossen. Eine Crowdfunding-Aktion, bei denen es auch T-Shirts mit den legendenumwobenen Ziegen Karl und Helga geben soll, ist in Vorbereitung.

Erlöschen der Grundschuld möglich

„Wir erhalten auch viel fachliche Unterstützung von Leipziger Initiativen, die sich seit Jahren mit alternativen Wohn- und Lebensformen befassen“, betont Kehr. Auch sei ein erster Kontakt zur Kanzlei des Insolvenzverwalters Philipp Hackländer hergestellt.
Hackländer wollte sich nicht zu konkreten Inhalten der Insolvenzverfahren äußern. Er bestätigte aber, dass in diesem Zusammenhang Grundschulden sowohl bei einem freihändigen Verkauf durch den Insolvenzverwalter als auch bei einer Versteigerung erlöschen würden.

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Jens Rometsch 04.06.2025

Gröners insolvente Firmen: Am Mittwoch beginnen die Gläubigerversammlungen

Mehr als zehn Firmen des bekannten Bauunternehmers Christoph Gröner sind zahlungsunfähig. In Kürze fallen die Entscheidungen, was aus ihnen wird. Dabei geht es auch um den riesigen Leipziger Postbahnhof und um den Wagenplatz „Karl Helga“.

Eine neue Etappe beginnt an diesem Mittwoch bei den Insolvenzverfahren zu Firmen, die sich dem bekannten Bauunternehmer Christoph Gröner zuordnen lassen. Am Leipziger Amtsgericht finden nun etliche Gläubigerversammlungen statt.

Zum Auftakt am 4. Juni gibt es gleich fünf Termine. Sie betreffen durchweg Immobilienprojektgesellschaften. Darunter sind Firmen, denen in Leipzig folgende Grundstücke gehören: ein Westteil vom Postbahnhof an der Adenauerallee (in Schönefeld), eine Gewerbefläche an der Rosenowstraße (in Mockau), das Gelände der früheren Schokoladenfabrik an der Pittlerstraße (in Wahren).

Termine für insgesamt elf Firmen

In der Woche darauf geht es mit anderen Firmen weiter. Dann stehen der Nord- und Ostteil vom Postbahnhof im Mittelpunkt der Veranstaltungen sowie das Gelände von Leipzigs größtem Wagenplatz „Karl Helga“ an der Klingenstraße (in Plagwitz). Bis in den August hinein sollen weitere Termine folgen. Betroffen sind bisher insgesamt elf Gröner-Firmen. In drei Fällen befinden sich deren Grundstücke nicht in Leipzig, sondern in Frankfurt am Main, Mannheim und Köln.

Ausgelöst wurden die Verfahren im vergangenen Jahr durch Insolvenzanträge des Gläubigers Emerald Advisory GmbH. Dem Vernehmen nach stellte das Finanzunternehmen mit Wurzeln in Großbritannien damals Forderungen über 83 Millionen Euro fällig. Der Gröner-Konzern konnte oder wollte diese Summen nicht zeitnah begleichen.

Konzernchef klagt in London

Allerdings zweifelte der mittlerweile 57-jährige Konzernchef die Rechtmäßigkeit der Verfahren an und ging juristisch dagegen vor. So klagte er bereits 2024 am High Court of Justice in London mit der Begründung, die zugrundeliegenden Finanzierungsverträge mit Emerald seien nach englischem Recht geschlossen worden.

„Die Entscheidung des Amtsgerichts Leipzig, das Urteil des zuständigen Gerichts in London weder abzuwarten noch zu berücksichtigen, ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar“, verbreitete Gröner vor wenigen Tagen in einer Stellungnahme. „Das ist bemerkenswert, denn sollte dort festgestellt werden, dass die Finanzierungen weiter bestehen, wären die in Deutschland gestellten Insolvenzanträge unzulässig.“ Sein Ziel sei nach wie vor, die Insolvenzverfahren wieder aufzuheben.

Der zuständige Insolvenzverwalter Philipp Hackländer hält das für ausgeschlossen. Ein Schuldner könne die Verfahren im aktuellen Stadium nicht mehr stoppen und auch nicht mehr rückabwickeln, erläutert der Jurist.

Termine sind nicht öffentlich

Wie es mit der jeweiligen Firma weitergeht, ob sie stillgelegt oder fortgeführt wird, ob Grundstücke freihändig verkauft oder meistbietend versteigert werden – über das alles und weitere Dinge entscheide nun die jeweilige Gläubigerversammlung.

„Für die ersten Gläubigerversammlungen am Mittwoch erwarte ich nur wenige Teilnehmer, weil bei den Immobilienprojektgesellschaften regelmäßig nur Finanzierer (Banken etc.) und Versorger (Strom, Wärme, Wasser) betroffen sind“, erklärte Insolvenzverwalter Philipp Hackländer. Die Termine seien nicht öffentlich. Dementsprechend werde auch im Anschluss die Öffentlichkeit nicht über das Ergebnis informiert.

Gröner und dessen Anwalt wollten keine Fragen der LVZ zum Stand der Dinge beantworten. Nur bei einem der elf feststehenden Termine geht es nicht um eine Immobilienprojektgesellschaft, sondern um die frühere Dachgesellschaft Gröner Group GmbH: konkret am 13. August.

Auch Privatinsolvenz beantragt

Außerdem laufen noch zwei Insolvenzprüfungsverfahren in Regie des Leipziger Amtsgerichts. In dem einen Fall wurde dabei am 13. März dieses Jahres die Eröffnung einer Privatinsolvenz über Christoph Gröners Vermögen beantragt. In dem anderen Fall erging der Gerichtsbeschluss erst am 2. Juni – betroffen ist hier die Baufirma CG Construction mit Sitz in der Haferkornstraße.

Wirtschaftlich zuordnen lassen sich dem Mann, der oft seine Anfangsbuchstaben für die Namen von Firmen nutzt, aber noch andere Unternehmen, die nicht insolvent sind. Bekannte Beispiele dafür in Leipzig sind die Plagwitzer Höfe oder die Planungs- und Baufirma CG Elementum AG.

Elektromeister Andreas Sult aus Merseburg hat unlängst eine Einladung vom Insolvenzverwalter erhalten. Der Handwerker soll sich in eine Gläubigerliste eintragen lassen. Er ringt seit 2022 um einen Betrag von 47.640 Euro – für Leistungen auf Gröner-Baustellen in Gohlis und Plagwitz.

Eine Vorgängerin der nun insolventen Gröner Group GmbH wollte den offenen Betrag nicht bezahlen, sagt der Fachmann für Blitzschutztechnik. „Unser Gerichtsverfahren dazu hat leider noch kein Happy End gefunden. Beim letzten Termin, der gerade erst stattfand, ist die Gegenseite gar nicht mehr erschienen. Deshalb erging ein Urteil in Abwesenheit, dessen Ergebnis ich noch nicht kenne.“

Handwerker hat wenig Hoffnung

Der Elektromeister sagt, er wolle sich bald bezüglich der Gläubigerversammlung mit seinem Anwalt beraten. „Viel Hoffnung, auf diesem Weg das uns zustehende Geld zu bekommen, habe ich aber ehrlicherweise nicht.“ Gröner war alleiniger Geschäftsführer und Hauptgesellschafter (mit 92 Prozent) bei der seit sieben Monaten zahlungsunfähigen GmbH. Persönlich haften für die Ausfälle, müsse er höchstwahrscheinlich nicht, bedauert Sult.

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Jens Rometsch 02.04.2025

Hoffnungsträger nutzt Sitz in Leipzig-Plagwitz – Gröner will in Leipzig wieder bauen – trotz fünf Insolvenzverfahren

Das Leipziger Amtsgericht hat in den vergangenen Tagen gleich fünf Insolvenzverfahren gegen Tochterfirmen des Gröner-Konzerns eröffnet. Zugleich hegt der Chef neue Pläne.

Zur weltgrößten Immobilienmesse Mipim reiste der bekannte Bauunternehmer Christoph Gröner diesmal mit einem Günstig-Flieger von Easyjet an. Gemeinsam mit dem früheren CDU-Politiker Ronald Pofalla warb er im südfranzösischen Cannes um Investoren für seinen krisengeschüttelten Konzern. Pofalla leitete einst das Bundeskanzleramt.

Inzwischen ist er Vorstand der CGRE AG, einer noch jungen Beteiligungsgesellschaft, die ihren Sitz gleich neben dem Plagwitzer Toom-Baumarkt hat.

Gröner hat bei der CGRE AG keinen Posten im Management, aber die Aktienmehrheit. Laut einer neuen Internetseite vereint die Hoffnungsträgerin sechs besonders attraktive Tochterfirmen und derzeit fünf geplante Bauvorhaben.

Leipziger Projekte beim Tafelsilber

In Leipzig gehören dazu die Plagwitzer Höfe mit mehr als 200 eingemieteten Firmen, der ebenfalls schon sanierte Nordteil des früheren Postbahnhofs an der Adenauerallee, außerdem zwei kleinere künftige Wohnungsbauvorhaben in Grebehna (Gemeinde Wiedemar) und in der Angerstraße (Leipzig-Lindenau).

In Cannes erzählte Gröner verschiedenen Medien, er habe im Ausland Kapitalzusagen von Investoren über 300 Millionen Euro erhalten. Er wolle zeitnah mehrere Bauprojekte in Deutschland wieder ins Rollen bringen. Der Anfang betreffe 192 Wohnungen in Leipzig, die noch fertigzustellen seien. Als ersten Neubau denke er an das Projekt Kleine Eiswerderstraße am Ufer der Havel in Berlin.

Die Ankündigungen zu Leipzig gelten den 105 Wohnungen, die seit Monaten an der Limburgerstraße im Rohbau stehen. Vor Ort seien wieder Arbeiten im Gange, erläuterte eine Konzernsprecherin auf Nachfrage. Hingegen werde der Neustart für das andere Vorhaben in Leipzig erst in wenigen Wochen vollzogen. Da gehe es um 87 Wohnungen in der Engertstraße – konkret den siebengeschossigen Altbau gegenüber vom Plagwitzer Bahnhof.

Der Sitz der CGRE AG befindet sich nun in der Wachsmuthstraße 4. Von diesem denkmalgeschützten Altbau sind es nur wenige Schritte bis zur Baustelle an der Limburgerstraße.

Bemerkenswert ist dabei, dass das Schiff mit dem Tafelsilber nicht in der Leipziger Haferkornstraße 7 vor Anker ging, also dem bisherigen Konzernsitz in Eutritzsch. Dort fand im Dezember 2024 eine Razzia wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung statt. Zum aktuellen Stand der Ermittlungen erteilt die Staatsanwaltschaft keine Auskunft.

Neuigkeiten gibt es hingegen bezüglich der vielen Insolvenzprüfungen, die das Leipziger Amtsgericht in den letzten Monaten eingeleitet hatte. Bei fünf betroffenen Projektgesellschaften kam der vorläufige Insolvenzverwalter Philipp Hackländer zum Ergebnis, dass sie wirklich zahlungsunfähig sind.

Gläubiger entscheiden im Juni

Dazu gehörten etwa Firmen für den Westteil des früheren Postbahnhofs in Schönefeld, für eine große Gewerbefläche an der Pittlerstraße in Wahren oder für eine Quartiersentwicklung in Köln-Deutz. In den fünf Fällen wurden soeben amtliche Insolvenzverfahren eröffnet.

Gläubiger dieser Firmen können in den nächsten Wochen ihre Forderungen anmelden. Am 4. Juni 2025 wird Rechtsanwalt Hackländer fünf Berichtstermine im Leipziger Amtsgericht abhalten. Dort informiert er über die jeweils aktuelle Geschäftslage. Danach entscheiden die Gläubiger, ob die Firma aufgelöst wird oder – eventuell per Sanierungsplan – noch mal eine neue Chance erhält.

Wahrscheinlich fallen bald noch mehr Beschlüsse über amtliche Insolvenzeröffnungen. Denn Hackländer hatte im Auftrag des Gerichts mehr als zehn Firmen aus dem Gröner-Konzern auf ihre finanziellen Verhältnisse geprüft. Anlass dafür boten Anträge, die stets vom selben Gläubiger kamen.

Das war die Investment-Firma Emerald Advisory GmbH aus Mannheim. Sie hatte Forderungen über 83 Millionen Euro fällig gestellt. Damit entzog sie Gröner den Zugriff auf alle Gesellschaften, in die Emerald Geld investiert hatte.

Erneut Privatinsolvenz abgewehrt

Dessen Anwalt Ben Irle sagte der LVZ, die Gröner-Gruppe arbeite weiter daran, alle Insolvenzverfahren zu beenden. In einigen Fällen mit anderen Gläubigern gelang das tatsächlich gerade.

So stellte ein Berliner Gericht am Montag das vorläufige Verfahren zur Gröners Commercial GmbH & Co. KG wieder ein. Sehr wahrscheinlich kam der Antrag von einem Berliner Architekten, der die Firma auf entgangenen Gewinn bei einem abgesagten Planungsauftrag verklagt hatte. Er sollte unter anderem Räume für eine private Oldtimer-Ausstellung entwerfen.

Aus dem Portal für Insolvenzbekanntmachungen verschwunden ist am Montag auch ein Verfahren, bei dem ein unbekannter Gläubiger am 13. März eine Privatinsolvenz für den 56-jährigen Bauunternehmer beantragt hatte.

Es war schon der zweite Versuch in Richtung Privatinsolvenz. Im Dezember 2024 hatte ein ähnlicher Antrag nur acht Tage Bestand. Damals ging es um einen einstelligen Millionenbetrag, der bei einem Bauvorhaben in Hamburg strittig war. Gröner bezahlte schließlich und der Streit war vorbei.