Skandal auf AfD-Veranstaltung in Sachsen: Verbotene Nazi-Parole ertönt aus Publikum!

Großer Andrang auf dem Obermarkt in Freiberg: Bekannte AfD-Politiker traten am heutigen Samstagnachmittag vor Tausenden Bürgern auf. Bei der gut besuchten Veranstaltung kam es gleich am Anfang zu einem Skandal.

Am Nachmittag füllte sich der Obermarkt mit zahlreichen Zuschauern. Sie alle wollten die Wahlkampf-Reden von bekannten AfD-Politikern hören. Am Bahnhof versammelten sich gleichzeitig linke Gegendemonstranten.

Kurz nach 16 Uhr begann die AfD-Veranstaltung auf dem Marktplatz. Carolin Bachmann (35, AfD), die für Mittelsachsen im Bundestag sitzt, eröffnete die Wahlkampf-Veranstaltung.

Nach einigen Minuten kam es zum Skandal! Bachmann sagte zunächst: „Wir kämpfen in allen Parlamenten (…) für den Erhalt unseres deutschen Vaterlandes.“ Die etwa 2000 Zuschauer jubelten, schwenkten Deutschlandfahnen.

Dann ertönte eine laute Männerstimme: „Alles für Deutschland!“ Immer mehr Menschen stimmten ein, die verbotene SA-Losung wurde immer lauter gerufen.

Bachmann wirkt irritiert: „Die Sprechchöre…“, dann stoppt sie abrupt. Bachmann versucht, die verbotene Parole belustigt beiseite zu wischen: „Alice für Deutschland“, ruft die 35-Jährige ins Mikrofon: „Die haben wir dann gleich hier“ – aus dem Publikum ertönt Gelächter. Dann kündigte die AfD-Politikerin den nächsten Redner an.

Anschließend traten noch Tino Chrupalla (49, AfD), Alice Weidel (45, AfD) und Sachsens AfD-Chef Jörg Urban (59) auf. Nach etwa einer Stunde war die Veranstaltung beendet.

Die Polizei ermittelt nun zur verbotenen Parole.

AfD-Politiker Höcke bereits wegen verbotener SA-Parole vor Gericht

Hintergrund: Die Parole „Alles für Deutschland“ wurde in der NS-Zeit als Losung der Sturmabteilung (SA) genutzt. Wer diesen Satz skandiert, kann sich wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen strafbar machen.

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) wurde kürzlich verurteilt, weil er bei einem Stammtisch in Gera die ersten beiden Worte der Nazi-Parole „Alles für Deutschland“ ausgesprochen hatte – das Publikum vervollständigte den Spruch.

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Höcke habe gewusst, dass das Publikum das dritte Wort aussprechen würde. Der AfD-Politiker wies die Vorwürfe zurück, sah sich als unschuldig. Dennoch verurteilte das Landgericht Halle den 52-Jährigen zu einer Geldstrafe.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Höcke legte Revision ein.