Nach Hin und Her um Polizeiposten auf Eisenbahnstraße: Einigung erreicht

Über ein Jahr dauern die Verhandlungen über den möglichen Standort schon. Zwischendurch gab es Gerüchte, die Besitzerin sei wegen mehrerer Angriffe eingeknickt – nun hat man sich aber geeinigt.

Kommt er nun, der Polizeiposten auf der Eisenbahnstraße, oder nicht? Diese Frage ließ sich zuletzt nicht so einfach beantworten: In den Räumen eines ehemaligen Supermarkts, direkt an der Kreuzung Hermann-Liebmann-/Eisenbahnstraße, hat man eine geeignete Immobilie gefunden – die Verhandlungen dauern aber seit über einem Jahr an. Immerhin: Jetzt gibt es nach LVZ-Informationen zumindest einen Mietvertrag.

Der Polizeiposten im Leipziger Osten, er ist gewollt – nicht nur von der Stadt und dem Innenministerium, sondern auch von Anwohnern. Schon vor Jahren hatten sich viele im Rahmen einer Befragung für eine dauerhafte Präsenz der Polizei ausgesprochen. Das Viertel rund um die Eisenbahnstraße gilt als Kriminalitätsschwerpunkt. Der Mini-Posten soll mehr Sicherheit geben, aber auch Nähe herstellen, so die Hoffnung: Vor allem Bürgerpolizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes sollen den Posten besetzen. Auch die umstrittene Waffenverbotszone würde mit der Eröffnung wegfallen.

Wie geht es weiter?

Letztere war eigentlich für 2023 geplant. „Spätestens“ – so hatte es Polizeipräsident René Demmler versprochen. Doch die Suche nach einer geeigneten Immobilie, sie gestaltete sich schwierig. Als der Standort direkt an der Eisenbahnstraße bekannt wurde, schrieben Unbekannte „No Cops“ auf die Schaufenster des ehemaligen Supermarkts, schlugen die Scheiben ein. Sie wurden mit Spanplatte verstärkt. Sonst tat sich: nichts. Gerüchte machten die Runde, wonach die Eigentümerin wegen der Angriffe eingeknickt sei. Die widersprach.

Trotzdem: Der einstige Optimismus, er ist längst verflogen. Polizei und Innenministerium drucksen herum. Anfragen werden an das für Mietverträge zuständige Sächsische Immobilien- und Baumanagement (SIB) weiter geleitet. Dort hieß es immer wieder: Die Verhandlungen laufen. Die Verzögerungen, sie wurden im Kommunalwahlkampf zum Ärgernis, besonders für eine Leipziger CDU, die auf Plakaten „Mehr Sicherheit und Ordnung“ versprach. Als Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer und Innenminister Armin Schuster den Leipziger Osten besuchten, ging es auch um die Frage: Wie geht es weiter?

Eine klare Antwort gibt es jetzt, trotz Mietvertrag, immer noch nicht: Derzeit würden weitere „Gespräche über etwaige Nutzeranforderungen“ laufen, heißt es vom SIB. Zu einem Übergabezeitpunkt könne man keine Angaben machen. Eine Eröffnung 2024 scheint damit unwahrscheinlich.