Leipzig will drei neue Unterkünfte für Geflüchtete einrichten
Leipzigs Einrichtungen für geflüchtete Menschen sind voll. Deswegen sollen im Norden, Nordosten und Südosten der Stadt drei neue errichtet werden – und das noch dieses Jahr.
Weil die Kapazitäten der bestehenden Gemeinschaftsunterkünfte in Leipzig erschöpft sind, will die Stadtverwaltung neue einrichten – und das noch dieses Jahr. Das teilte das Rathaus am Mittwoch mit. Damit soll Platz für bis zu 376 Personen geschaffen werden. Dafür will die Stadt drei Gebäude im Leipziger Südosten, Nordosten und Norden anmieten.
Dazu gehört im Stadtteil Stötteritz ein Mehrfamilienhaus in der Papiermühlstraße 5. Es soll ab Juli gemietet werden, hieß es. Der private Eigentümer des Objekts werde die Unterkunft im Auftrag der Stadt betreiben und übernehme auch die soziale Betreuung. In dem Mehrfamilienhaus sei Platz für bis zu 46 Geflüchtete.
120 Menschen sollen in Thekla unterkommen
Weitere 120 Menschen sollen in einem Gebäudekomplex in Thekla Platz finden. In der Tauchaer Straße 100 entsteht derzeit ein Komplex mit drei Gebäuden mit insgesamt 29 Wohnheiten unterschiedlicher Größe. Sie verfügen über eigene Sanitär- und Küchenbereiche. Dort können je nach Größe vier bis zwölf Geflüchtete wohnen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im August abgeschlossen und die Gebäude danach angemietet.
Die größte Unterkunft soll in der Hohmannstraße 7c in Eutritzsch errichtet werden. Dabei handle es sich um ein ehemaliges Bürogebäude, das derzeit umgebaut werde. 210 Menschen sollen dort voraussichtlich ab Dezember beherbergt werden. Die Einrichtung verfüge über Zimmer mit Platz für ein bis sechs Personen sowie Gemeinschaftsküchen und gemeinschaftlich genutzte Sanitärbereiche.
Alle drei Gebäude will die Stadt für zehn Jahre mieten. Die Unterbringungen in Thekla und Eutritzsch sollen extern bewirtschaftet werden, auch die soziale Betreuung und der Sicherheitsdienst werde extern geregelt.
OBM Jung möchte Zeltstädte ablösen
„Die Zahl der Geflüchteten, die durch die Stadt Leipzig unterzubringen sind, ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen“, so die Stadt. Alle Plätze in bestehenden Gemeinschaftsunterkünften seien belegt. Deswegen müssen einige Geflüchtete vorrübergehend in Notunterkünften untergebracht werden, hieß es aus dem Rathaus. Sechs davon gibt es aktuell, mit 1244 Plätzen in Zelten.
Diese Situation wollte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) schnell ändern – auch aus finanziellen Gründen, kündigte er zuletzt an. Auch der Leipziger Großvermieter LWB kündigte an, zeitnah eine größere Flüchtlingsunterkunft bauen zu wollen.