Prozess um Totschlag in Döbeln: Angeklagter räumt Tatvorwurf ein

Im Mai vorigen Jahres starb ein Döbelner durch mehrere Messerstiche. Nun hat im Landgericht Chemnitz der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Dem Mann liegt Totschlag zur Last. Er räumte das ein. Das Opfer habe sexuell übergriffig werden wollen.

Im Landgericht Chemnitz hat jetzt der AfD-Landtagsabgeordnete Lars Kuppi ausgesagt. (https://idas.noblogs.org/?s=Lars+Kuppi) Dem Sohn seiner Lebensgefährtin liegt zur Last, einen 54-Jährigen in Döbeln mit 17 Messerstichen getötet zu haben. Der junge Mann ist des Totschlags angeklagt. Laut Aussage hatte Lars Kuppi den Sohn seiner Lebensgefährtin nach der Tat betreut.

Doch warum kam es zu dieser Bluttat am 14. Mai 2023 in einer Wohnung am Döbelner Niedermarkt? Wie Rechtsanwalt Martin Göddenhenrich, der Verteidiger des Angeklagten, für diesen erklärte, habe sich das spätere Opfer am Abend des Tat-Tages dem 27-Jährigen sexuell nähern wollen.

Opfer HIV-positiv

„Herr L. sagte zu meinem Mandanten, dass er heute Nacht nicht mehr davon käme und dass noch ein anderer Mann für einen flotten Dreier kommen würde“, schilderte Rechtsanwalt Göddenhenrich. Der 54-Jährige habe seinen Mandanten zudem an den Armen gegriffen. „Dann hat mein Mandant leider das Messer genommen“, sagte der Verteidiger.

Er sagte auch, dass der 27-Jährige ein Drogenproblem habe. Das Crystal habe er vom 54-Jährigen bekommen. Dieser hätte ihm schon häufiger sexuelle Avancen gemacht. Aber der junge Mann stehe nun mal nicht auf Männer. Zudem war das Opfer HIV-positiv.

Kuppi ruft Polizei

„Wir haben am 15. Mai einen Anruf bekommen. Der Ludwig (Name geändert) habe ein Problem“, sagte Lars Kuppi als Zeuge aus. Er sei dann zu dem Ort gefahren, wo sich Ludwig aufgehalten habe. „Er sagte, er habe einen abgestochen“, sagte Lars Kuppi.

Er habe gefragt, wo das sei und sich den Hausschlüssel von Ludwig geben lassen. Als auf das Klingeln niemand reagierte, rief Lars Kuppi, der selbst Polizist ist, die Polizei. Nachdem diese eintraf und die Wohnung hatte von der Feuerwehr öffnen lassen, hätten ihm die Kollegen mitgeteilt, dass sich in der Wohnung eine leblose Person befindet.

Der Kontakt zum Sohn seiner Lebensgefährtin sei sporadisch gewesen, sagte Lars Kuppi. Er habe ihm aber bei Problemen geholfen und zum Beispiel mal Schulden für ihn bezahlt.

Ludwig ist zurzeit einstweilig in der Maßregel-Psychiatrie untergebracht. Der Prozess vor der 1. Großen Strafkammer unter Vorsitz von Richter Janko Ehrlich wird fortgesetzt.