Deutschlandweite Ermittlungen – Polizei durchsucht mehrere Wohnungen in Leipzig – Einsatz im linken Spektrum

In Leipzig wurden als Teil deutschlandweiter Ermittlungen am Mittwoch mehrere Privatwohnungen durchsucht. Laut Staatsanwaltschaft sollten Handys und anderes Beweismaterial sichergestellt werden.

In Leipzig sind am Mittwoch mehrere Wohnungen von der Polizei durchsucht worden. Die Durchsuchungen sind Teil deutschlandweiter Ermittlungen im Verfahren um Ausschreitungen bei einer Demonstration am 1. Mai in Gera. Deswegen war auch die Polizei Gera federführend beim Einsatz in Leipzig. Durchsuchungen habe es unter anderem in Connewitz, in der Richard-Lehmann-Straße und im Zentrum-Ost, nahe des Johannisplatzes gegeben.

Leipzig: Wohnungen in Connewitz und Zentrum-Ost durchsucht

Der Fokus der Ermittlungen, die es auch in Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen gab, lag nach Angaben vom Geraer Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum auf Sachsen und Thüringen. Dort wurden Privatwohnungen von Demo-Teilnehmenden in je sechs Städten durchsucht, neben Leipzig auch in Chemnitz und Dresden.

Ermittelt worden sei im politisch links motivierten Spektrum. Es handele sich um mehrere und ausschließlich private Wohnungen von Demo-Teilnehmern des 1. Mai in Gera. Gegen diese wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Ziel der Einsätze vom Mittwoch sei es gewesen, Beweismaterial sicherzustellen, wie zum Beispiel Handys. Das Material werde nun ausgewertet, man prüfe die Kommunikation zwischen den Demonstrierenden vom 1. Mai.

Verbindungen zu Lina E.?

„Mögliche Verbindungen zu der verurteilten Linksextremistin Lina E. werden geprüft“, sagte Geras Oberstaatsanwalt Sauerbaum auf Nachfrage er LVZ. „Aber grundsätzlich hat das Verfahren vom 1. Mai in Gera überhaupt nichts damit zu tun.“

Ermittelt wird wegen Landfriedensbruchs

Zu den Anzeigen wegen Landfriedensbruchs gegen die Beschuldigten kam es nach Ausschreitungen bei einer Demonstration in Gera am diesjährigen Tag der Arbeit. Damals hatte es zwei größere Demonstrationen mit jeweils Hunderten Teilnehmern gegeben – eine aus dem rechten Lager und eine Gegendemonstration aus dem überwiegend linken Lager. Laut Staatsanwalt Sauerbaum sollen vereinzelt Teilnehmende der linken Demo versucht haben, die Polizeikette, die die beiden Lager trennte, gewaltsam zu durchbrechen.

Nach früheren Angaben der Polizei wurden damals mehrere Strafanzeigen gefertigt – unter anderem wegen Volksverhetzung, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruchs.

Gera am 1. Mai: Auch Kritik am Vorgehen der Polizei

Wegen einer Zugverspätung geriet nach damaliger Darstellung der Polizei der Zeitplan für die Demonstrationszüge durcheinander. Um zu verhindern, dass die Protestierenden aufeinandertreffen, änderte die Polizei die Route der linken Gegendemonstration. Als es zu einem Durchbruchsversuch kam, griff die Polizei durch und wehrte diesen unter anderem mit Schlagstöcke und Pfefferspray ab. An dem Vorgehen gab es später Kritik, das Thema wurde auch im Innenausschuss des Thüringer Landtags besprochen.


geänderte Version von 15:43 Uhr

Polizei durchsucht Wohnungen in Leipzig – Einsatz im linken Spektrum

In Leipzig wurden als Teil deutschlandweiter Ermittlungen am Mittwoch mehrere Privatwohnungen durchsucht. Laut Staatsanwaltschaft sollten Handys und anderes Beweismaterial sichergestellt werden.

In Leipzig sind am Mittwoch mehrere Wohnungen von der Polizei durchsucht worden. Die Polizeimaßnahmen seien Teil deutschlandweiter Ermittlungen im Verfahren um Ausschreitungen bei einer Demonstration am 1. Mai in Gera, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft mit. Deswegen sei auch die Polizei Gera federführend beim Einsatz in Leipzig gewesen. Die Behörden wurden demnach unter anderem in der Richard-Lehmann-Straße (Südvorstadt) und im Zentrum-Ost, nahe des Johannisplatzes tätig.

Weitere Durchsuchungen auch in Chemnitz und Dresden

Der Fokus der Ermittlungen, die es parallel auch in Baden-Württemberg, Hamburg und Niedersachsen gab, lag nach Angaben vom Geraer Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum auf Sachsen und Thüringen. Dort wurden Privatwohnungen von Demo-Teilnehmenden in je sechs Städten durchsucht, neben Leipzig auch in Chemnitz und Dresden.

Ermittelt worden sei im politisch links motivierten Spektrum. Es handele sich um mehrere und ausschließlich private Wohnungen von Demo-Teilnehmern des 1. Mai in Gera. Gegen diese werde wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Ziel der Einsätze vom Mittwoch sei es gewesen, Beweismaterial sicherzustellen, wie zum Beispiel Handys. Das Material werde nun ausgewertet, man prüfe die Kommunikation zwischen den Demonstrierenden vom 1. Mai.

Verbindungen zu Lina E.?

„Mögliche Verbindungen zu der verurteilten Linksextremistin Lina E. werden geprüft“, sagte Geras Oberstaatsanwalt Sauerbaum auf Nachfrage er LVZ. „Aber grundsätzlich hat das Verfahren vom 1. Mai in Gera überhaupt nichts damit zu tun.“

Ermittelt wird wegen Landfriedensbruchs

Zu den Anzeigen wegen Landfriedensbruchs gegen die Beschuldigten kam es nach Ausschreitungen bei einer Demonstration in Gera am diesjährigen Tag der Arbeit. Damals hatte es zwei größere Demonstrationen mit jeweils Hunderten Teilnehmern gegeben – eine aus dem rechten Lager und eine Gegendemonstration aus dem überwiegend linken Lager. Laut Staatsanwalt Sauerbaum sollen vereinzelt Teilnehmende der linken Demo versucht haben, die Polizeikette, die die beiden Lager trennte, gewaltsam zu durchbrechen.

Nach früheren Angaben der Polizei wurden damals mehrere Strafanzeigen gefertigt – unter anderem wegen Volksverhetzung, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Landfriedensbruchs.

Gera am 1. Mai: Auch Kritik am Vorgehen der Polizei

Wegen einer Zugverspätung geriet nach damaliger Darstellung der Polizei der Zeitplan für die Demonstrationszüge durcheinander. Um zu verhindern, dass die Protestierenden aufeinandertreffen, änderte die Polizei die Route der linken Gegendemonstration. Als es zu einem Durchbruchsversuch kam, griff die Polizei durch und wehrte diesen unter anderem mit Schlagstöcke und Pfefferspray ab. An dem Vorgehen gab es später Kritik, das Thema wurde auch im Innenausschuss des Thüringer Landtags besprochen.

Anmerkung Knack: LVZ hat eine gerazzte Adresse vollständig veröffentlicht. Wir haben die Hausnummer rausgenommen.