Geflutete Neubauten – Polizei Leipzig ermittelt in Connewitz und Engelsdorf
Nach den mutwilligen Flutungen von Neubauten in Leipzig-Connewitz und Leipzig-Engelsdorf ist die Polizei weiter auf Spurensuche. Und sie gibt Tipps, wie sich Eigentümer schützen können.
Leipzig. Erst Connewitz, dann Engelsdorf: In zwei Neubauten haben unbekannte Täter in der vergangenen Woche hohe Wasserschäden verursacht. Am Sonntag vor einer Woche wurde die Zerstörung in der Bornaischen Straße 20 bis 22 entdeckt. Vom ersten Obergeschoss bis in den Keller war das Wasser geflossen – die Täter hatten Wasserhähne aufgedreht und Abflüsse verstopft. Betroffen waren unter anderem Studentenwohnungen sowie ein kurz vor der Öffnung stehender Netto-Markt; der Schaden liegt laut Polizei im Millionenbereich.
Am vergangenen Samstag informierte die Polizei dann über einen ähnlichen Fall in Engelsdorf, wo Unbekannte in einem fast fertigen Mehrfamilienhaus auf gleiche Weise für einen Schaden im mittleren sechsstelligen Bereich gesorgt hatten. In beiden Fällen verschafften sich die Täter gewaltsam Zutritt zu den Gebäuden. Von einem Zusammenhang wird derzeit nicht ausgegangen, wie Maxi Böckel von der Polizeidirektion Leipzig mitteilt. Mögliche Verbindungen spielen bei den Ermittlungen aber dennoch eine Rolle.
Polizei und Verband „Haus & Grund“ geben Tipps
„Es wird empfohlen, die Zugangstüren zu Wasserhähnen und sonstigen versorgungstechnischen Anlagen immer verschlossen zu halten oder beim Innen- und Außenbau entsprechende bauliche Schutztüren zu verwenden“, rät Maxi Böckel. Die Leipziger Polizei empfiehlt außerdem „Vorfeldsicherungen“ – wie Zäune und Mauern, eine Zutritts- und Zufahrtskontrolle, Außenbeleuchtung sowie Schlösser, Schutzbeschläge und Schließzylinder. Darüber hinaus sollten Eigentümer Schächte und Lüftungsöffnungen sichern, Fenster, Balkone und Terrassen immer verschließen, Rollläden nachts (nicht tagsüber) herunterlassen. Als elektronische Vorkehrungen bieten sich eine Einbruchmeldeanlage sowie Videoüberwachung an. Eric Lindner, Geschäftsführer beim Eigentümerverband Haus & Grund in Leipzig, hält neben der Kamerabeobachtung vor allem Bewegungsmelder und Sicherungsgitter für hilfreich. Besitzer sollten zudem prüfen, ob ihre Sachversicherung Wasserschäden dieser Art abdeckt.
Anders als Graffiti werde Wasser-Vandalismus bislang nicht in größerem Umfang registriert, meint Lindner auch mit Blick auf andere Kommunen. Die Polizei stellt aktuell ebenfalls keine Häufung von Straftaten dieser Art fest.