Staatsschutz eingeschaltet: Linksradikale veröffentlichen Adresse von Rheinmetall-Chef

Düsseldorf: Aktionsbündnis rückt Rheinmetall-Chef auf die Pelle

Düsseldorf – Es ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer: Das linksradikale Aktionsbündnis „Rheinmetall entwaffnen“ hat für Ende August zu einer Demo gegen den Düsseldorfer Rüstungskonzern aufgerufen – und dabei gleichzeitig den Wohnsitz von Rheinmetall-Chef Armin Papperger öffentlich gemacht.

Die sogenannten Kriegsgegner rufen dazu auf, dem „bekanntesten Konzernchef Deutschlands auf die Pelle zu rücken“. Er solle „höchstpersönlich“ mit Schicksalen von Familien aus Gaza und dem Jemen konfrontiert werden, die durch Rheinmetall-Waffen Angehörige verloren hätten. Man wolle ihm „von Angesicht zu Angesicht“ Fragen stellen.

Die Privatvilla Pappergers sei das richtige Protestziel, schreibt das Aktionsbündnis. Man kündigt an, „durch das Villenviertel zu demonstrieren, um den Reichtum zu betrachten – und zu sehen, wie Kriegsprofiteure leben.“

Armin Papperger selbst hatte bei der Bilanzpressekonferenz von Rheinmetall im März gesagt, dass er sich sicher fühle: „Die Bundesrepublik Deutschland sorgt dafür, dass ich gut geschützt bin, und ich fühle mich auch wohl.“ Damals standen mögliche russische Attentatspläne im Raum, über die der US-Sender CNN berichtet hatte. Er sei dankbar, dass das Land NRW eine „Schutztruppe“ bereitstelle, die tolle Arbeit mache, sagte der Rheinmetall-Chef damals.

Jetzt sind es nicht die russischen Invasoren der Ukraine, sondern deutsche Linksextremisten, die die Sicherheit Pappergers gefährden.
Staatsschutz soll den Vorgang prüfen

► Hat die Polizei keine Möglichkeiten, die Aktion zu unterbinden – wo doch einschüchternde Begriffe wie „auf die Pelle rücken“ oder „höchstpersönlich“ benutzt werden? Ein Sprecher der Polizei des Rhein-Kreises Neuss sagte auf BILD-Anfrage, die Initiatoren hätten einen „Aufzug unter freiem Himmel“ angemeldet – also eben keine stationäre Demonstration direkt vor dem Wohnsitz des Rheinmetall-Chefs. Dieser Aufzug, so der Sprecher, führe möglicherweise am Haus Pappergers vorbei. Noch gebe es Gespräche über den Zugweg, der nächste Termin sei morgen.

Wegen der Veröffentlichung der Privatadresse Pappergers sei der ganze Vorgang an den Staatsschutz weitergegeben worden.

► Ein Rheinmetall-Sprecher sagte BILD: „Die Meinungs- und die Versammlungsfreiheit sind wichtige Grundrechte in unserer Demokratie. Mit Produkten für die Sicherheitsvorsorge leistet Rheinmetall in Deutschland einen relevanten Beitrag dazu, eben diese freiheitlich demokratische Grundordnung zu schützen. Zudem leisten wir wichtige Beiträge für die Ausrüstung der Streitkräfte in Europa und zur Selbstverteidigung der Ukraine. Wir respektieren das Recht zur freien Meinungsäußerung und lassen auch kritische Positionen Andersdenkender gelten. Keinerlei Verständnis hingegen haben wir dafür, wenn dazu aufgerufen wird, Menschen in ihrem privaten Umfeld aufzusuchen, um sie beispielsweise zu nötigen oder zu bedrängen.“

Um ihre eigene Sicherheit scheinen die Linksaktivisten aber besorgt zu sein. In ihrem Aufruf fordern sie die Behörden auf, die Videoüberwachung auf Pappergers Straße während ihrer Versammlung zu beenden.