Spontandemo im Leipziger Osten – Moschee beworfen
15. Dezember 2021
Presseartikel
Etwa 100 Menschen sind am Montag bei einer Spontandemo durch den Leipziger Osten gezogen, Mülltonnen wurden angezündet und Fensterscheiben einer Moschee eingeworfen. Die Polizei nahm mehrere Menschen in Gewahrsam.
Leipzig Eine Spontandemo hat am frühen Abend zu einem Polizeieinsatz in der Eisenbahnstraße geführt. Laut Angaben der Beamten hatte sich dort kurz nach 20 Uhr eine Spontandemonstration aus mehreren Personen gebildet. Dabei sei es zu Sachbeschädigungen gekommen. Außerdem wurde eine Moschee angegriffen.
Es seien vier Fensterscheiben eingeschlagen worden, sagte ein Polizeisprecher. Nach ersten Erkenntnissen sei die Moschee im Zusammenhang mit dem Aufzug von etwa 100 vermummten Menschen beschädigt worden, die die Polizei als linksmotivierte Gruppe einordne. Die Beamten nahmen elf Menschen in Gewahrsam. Es ist nicht der erste Angriff auf das Gebäude der DITIB-Gemeinde in der Hermann-Liebmann-Straße.
Dem Eigentümer der Eyüp-Sultan-Moschee, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (türkisch abgekürzt mit DITIB), wird eine besondere Nähe zur türkischen Regierung um Recep Tayyip Erdogan nachgesagt.
Die Feuerwehr sprach am Abend zudem von mehreren brennenden Mülltonnen, im Netz waren auf einem Video Dutzende Demonstranten zu sehen und Sprechchöre gegen die Polizei zu hören. Die Ordnungskräfte erklärten gegen 21 Uhr, dass sie die Demonstranten „unter Kontrolle“ hätten. Die Schadensaufnahme laufe noch, hieß es. Am späten Abend erklärten die Beamten, es werde geprüft, ob die Menschen in Gewahrsam an der Spontandemonstration beteiligt waren. Wie es weiter hieß, werden wegen des Vorwurfs des Landfriedensbruchs ermittelt. Die Höhe des entstandenen Sachschadens war zunächst unklar. Von Andreas Tappert/jhz/dpa