Revolution ist Alltagssache! – Hinaus zum syndikalistischen 1. Mai

Es bleibt eine traurige Notwendigkeit, sich zum jährlichen Arbeitskampftag zu versammeln, wozu wir euch aufrufen möchten. Denn es ist unübersehbar, dass die Gesellschaft, in der wir leben, von Krisen geprägt ist. Wir sehen einem unaufhaltsamen Klimawandel entgegen. Millionen Menschen sind gezwungen zu fliehen, Kriege werden ausgeweitet und soziale Absicherungen und öffentliche Infrastrukturen werden weiter zurückgebaut. Währenddessen vollzieht sich ein starker Ruck zum Autoritarismus, welcher die Benachteiligung von Armen und als „anders“ gebrandmarkten Gruppen weiter verschärft.

 

Die FAU Leipzig ruft als Basisgewerkschaft dazu auf, am 1. Mai für den Aufbau einer kämpferischen Bewegung von unten gegen Unterdrückung und Ausbeutung zu demonstrieren. Wir möchten unsere gewerkschaftlichen Kämpfe, unsere Strategien und unsere Vision für eine bessere Welt auf die Straße tragen – und dafür einstehen, linke und klassenkämpferische Praxis wieder in die Betriebe zu bringen.

 

„Revolution ist Alltagssache“ bedeutet, dass wir für die Verbesserung unserer eigenen Lebenssituationen kämpfen, um zugleich das Ganze zu verändern. Diese Perspektive der kollektiven und autonomen Selbstorganisation haben zum Beispiel die Freie Arbeiter:innen Union, viele Stadtteil-Initiativen, solidarische Landwirtschaften, Genossenschaften, feministische, antifaschistische, antirassistische und ökologische Basisgruppen.

 

Auf unserer Demo zum Kampftag der Arbeiter:innenklasse machen wir uns bewusst und kritisieren, dass wir unter einem kapitalistischen Herrschaftsverhältnis leiden. Die Klassengesellschaft mit ihrer ungeheueren Ungleichheit, ist kein Naturgesetz. Ebenso ist die Lohnarbeit eine ausbeuterische Form der Tätigkeit.

 

Wenn wir von „Revolution“ sprechen, streben wir keine Übernahme des Staates an, in der falschen Vorstellung, unsere konkrete Utopie durch politische Herrschaft aufzuzwingen. Stattdessen meinen wir damit schlichtweg den Aufbau von Strukturen und Organisationen, die uns den Zugang zu einer solidarischen Praxis ermöglichen, die an sich bereits transformatives Potenzial enthält. In diesen Strukturen können wir die bestehende Herrschaftsordnung konfrontieren.

 

Statt einer Aufrechterhaltung des Klassenkompromisses, bei welchem ökonomische Interessenkonflikte zwischen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ausgehandelt werden, kämpfen wir direkt gegen die Bosse mit dem Fernziel, die Betriebe zu vergesellschaften. Statt Hoffnung auf politische Parteien zu setzen, versuchen wir Gegenmacht von unten aufzubauen, indem wir uns anhand unserer Interessen organisieren. Anstatt uns in verschiedenen Bereichen vertreten zu lassen, organisieren wir uns selbst!

 

Somit begreifen wir Revolution als Alltagssache und packen unsere alltäglichen Probleme kämpferisch und gemeinsam an. Mit unserer Demonstration machen wir diese Alltagskämpfe sichtbar, wertschätzen, diskutieren und feiern sie.

Kommt bunt gekleidet!

 

Please Respect!

Keine National- und Territorialflaggen und -symbole! Keine Parteifahnen!