Brennende Autos und Anschläge nach Demo-Verbot in Leipzig – sechs Festnahmen

In der Nacht auf Sonntag kam es in Leipzig zu zahlreichen Bränden. Mindestens acht Autos brannten in der Stadt, unter anderem an einem Mercedes-Autohaus. Auch mehrere Banken wurden angegriffen. Die Polizei konnte sechs Tatverdächtige fassen.

Nach dem Demo-Verbot in Leipzig sind in der Nacht zu Sonntag diverse Brandanschläge und Angriffe auf Bankgebäude verübt worden. Ab dem späten Samstagabend hatte die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Mindestens acht Autos und zahlreiche Mülltonnen brannten in der Messestadt. Wie eine Polizeisprecherin am Morgen auf Anfrage der LVZ mitteilte, wurden sechs Tatverdächtige gefasst, darunter zwei Männer und vier Frauen. Es wird unter anderem wegen Brandstiftung und Landfriedensbruchs ermittelt.

Zunächst standen gegen 22.30 Uhr in der Neuen Gutenbergstraße, Ecke Ludwig-Hupfeld-Straße, im Ortsteil Böhlitz-Ehrenberg zwei Autos in Flammen. Die Feuerwehr rückte zur Löschung aus. Nur rund eine Stunde später die nächste Alarmierung: Auf einem Parkplatz in der Großen Fleischergasse in der Innenstadt brannte erneut ein Fahrzeug. Auch die umstehenden Autos auf dem Parkplatz wurden bei dem Brand beschädigt. Fünf Fahrzeuge an Mercedes-Autohaus in Brand gesetzt: Ein Großbrand mit erheblichem Schaden brach gegen 0.20 Uhr auf dem Gelände der Mercedes-Benz-Niederlassung in der Richard-Lehmann-Straße im Zentrum-Südost aus. Dort gingen insgesamt fünf abgestellte Autos in Flammen auf. Drei von ihnen standen unmittelbar nebeneinander, zwei weitere waren mit etwas Abstand geparkt worden. „Vier Tatverdächtige, zwei Männer und zwei Frauen, konnten gestellt werden“, sagte Polizeisprecherin Dorothea Benndorf der LVZ. Die Personen kamen nach einer Identitätsfeststellung wieder auf freien Fuß.

Auch mehrere Bankfilialen wurden mit Steinen, Farbe und Teer attackiert. Gegen die Sparkasse in der Kantstraße schleuderten mehrere Personen Bitumen und Steine. Zwei mutmaßliche Angreiferinnen, die flüchten wollten, wurden gegen 2.15 Uhr von der Polizei gestellt, berichtete Benndorf. Angriffe gab es nach LVZ-Informationen auch auf die Filialen der Sparkasse und der Volksbank in der Könneritzstraße in Schleußig. Polizisten mit Flaschen und Steinen attackiert: Auch viele kleinere Brände hielten die Feuerwehr immer wieder in Atem. So brannte gegen 0 Uhr in der Oststraße im Stadtteil Reudnitz eine große Mülltonne, die sich mitten auf der Straße befand. In der Nähe der Stockartstraße in Connewitz wurden gegen 0.30 Uhr Mülltonnen, Paletten und Äste als Barrikade errichtet. Eintreffende Polizeibeamte wurden mit Steinen und Flaschen attackiert. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen der Polizei niemand.

Lesen Sie auch #le2310: Polizei sichert Leipzig mit Großaufgebot von mehr als 2000 Polizisten Die Höhe des Gesamtschadens ist bislang noch unklar, dürfte sich nach einem ersten Überblick aber im sechsstelligen Bereich bewegen. Mehr als 2000 Beamte nach Demo-Verbot im Einsatz: In Leipzig war am Samstag ein Großaufgebot der Polizei mit mehr als 2000 Beamten im Einsatz, um das Verbot von drei linken Demonstrationen zu gewährleisten. Bis zum Abend war es weitgehend ruhig geblieben. Ob die Brände und Anschläge im direkten Zusammenhang mit dem Demoverbot stehen, wird von der Polizei noch überprüft. Auch das Landeskriminalamt sei in die Ermittlungen bei den Autobränden mit einbezogen worden, sagte die Polizeisprecherin. Weitere Informationen werden im Laufe des Tages erwartet.

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