Verschrammter Mercedes gestoppt – Bericht: Ex-Polizeipräsident mit 2,98 Promille aus Verkehr gezogen

Anfang Juli stoppt die Polizei Dresden einen Mann mit fast drei Promille – er fiel nicht nur durch seine Fahrweise auf. War es der ehemalige sächsische Polizeipräsident?

Die „Bild“-Zeitung berichtet, dass Ulrich Bornmann, ehemaliger Polizeichef von Sachsen, am Abend des 4. Juli 2023 mit 2,98 Promille aus dem Verkehr gezogen wurde. Der 62-Jährige soll extrem stark alkoholisiert auf der A4 von Dresden Richtung Leipzig unterwegs gewesen sein.

Die Polizei bestätigte t-online, dass an besagtem Abend tatsächlich bei einem 62-Jährigen ein Alkoholwert von 2,98 Promille gemessen wurde. Einen Namen nannte der Polizeisprecher nicht, dementierte den „Bild“-Bericht allerdings auch nicht.

Zur Alkoholfahrt könnte zusätzlich der Vorwurf von Unfallflucht hinzukommen. Der Fahrer sei nicht nur wegen seiner unsicheren Fahrweise, sondern auch aufgrund von Unfallspuren am Mercedes aufgefallen. „Wir gehen davon aus, dass der 62-Jährige mehrmals eine Leitplanke touchiert hat“, so der Polizeisprecher.

Ulrich Bornmann bereits 2016 mit 1,8 Promille am Steuer erwischt

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sollte der sächsische Ex-Polizeichef Ulrich Bornmann selbst die Trunkenheitsfahrt von Martin Semmelrogge in den Schatten stellen. Der Schauspieler wurde 1985 mit 2,54 Promille am Steuer erwischt – und musste fünf Monate ins Gefängnis.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Bornmann mit Alkohol am Steuer erwischt wurde. 2016 berichteten mehrere Medien übereinstimmend, dass bei dem ehemaligen Polizeichef nach einem Autounfall mehr als 1,8 Promille gemessen wurde.


Karl Keim 19.07.2023

AUSGEBREMST AUF DER A4 BEI DRESDEN – Ex-Polizeichef mit 2,98 Promille nach Unfall gestoppt

Ulrich Bornmann (62) hatte fast alles erreicht bei der sächsischen Polizei. Er war Präsident der Bereitschaftspolizei, sollte Chef der Polizeidirektion Dresden werden. Aber 2016 kam ihm sein größter Feind dazwischen: der Alkohol.

Mit 1,86 Promille baute er Ende Februar 2016 einen Crash auf der A9 in Sachsen-Anhalt, wurde ins Innenministerium versetzt, leitet das Referat 17.

BILD erfuhr: Jetzt ist er wieder mit einer Suff-Fahrt aufgefallen!

Am 4. Juli war Bornmann gegen 19.45 Uhr auf der A4 von Dresden Richtung Leipzig unterwegs – deutlich alkoholisierter als vor sieben Jahren.

Polizeisprecher Marko Laske auf BILD-Anfrage: „Beamte der Bereitschaftspolizei Sachsen haben einen Mercedes auf der A4 zwischen dem Rasthof Dresdner Tor und Wilsdruff ausgemacht, der durch eine unsichere Fahrweise auffiel und dabei eine Leitplanke touchierte.“ Die Polizisten stoppten Bornmanns Privatwagen, eine E-Klasse, kurz vor der Anschlussstelle Wilsdruff.

Offenbar war das gar nicht so einfach: Wegen der Automatik-Funktion des Autos fuhr der Wagen immer wieder an. Nach BILD-Informationen musste Bornmann mit zwei Autos ausgebremst werden!

(Juni 2015: Bornmann war Einsatzleiter beim G6-Innenminister-Treffen auf Schloss Moritzburg – Foto: Stefan Hässler)

Er soll heftige Ausfallerscheinungen gehabt haben. Ein erster Atemalkoholwert ergab einen Wert von 2,98 Promille! Folge: Blutentnahme, Autoschlüssel sichergestellt. Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen Trunkenheit im Verkehr, Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrerflucht.

Warum fiel die Alkoholkrankheit niemandem im Innenministerium auf?

Auf BILD-Anfrage wollte sich Chef-Sprecher Robert Fink „aus Rechtsgründen“ nicht äußern. Intern wächst die Kritik an der Ministeriums-Leitung. Ein Insider zu BILD: „Wer so einen hohen Promillewert um 19.45 Uhr hat, muss doch bei der Arbeit auffallen.“

Fink verweigert die Antwort, ob und wie lange Bornmann am 4. Juli im Dienst war.

Innenminister Armin Schuster (62, CDU) scheint das Leid seines Mitarbeiters offenbar wenig zu interessieren. BILD erfuhr aus Ministeriumskreisen: Erst am Montag wurde ein Streifenwagen zu Bornmanns Privatadresse geschickt. Das Ministerium konnte ihn mehrere Tage nicht erreichen …


06.04.2016

NACH PROMILLE-CRASH VOR AMTSANTRITT – Betrunkener Polizeichef kriegt trockenen Bürojob

Da ist die Sache für ihn doch noch mal erträglich ausgegangen: Ulrich Bornmann (54), der mit 1,86 Promille einen Unfall auf der A 9 verursachte und dadurch seinen Job als Dresdner Polizeipräsident verlor, ist wieder im Dienst.

Sein Beamtenstatus schützt ihn vorm Rauswurf. Im Innenministerium muss er nun Schreibtischarbeit erledigen.

Wie BILD erfuhr, hat ihn Innenminister Markus Ulbig (52) kurzerhand in die Beschwerdestelle der Polizei versetzt.

Die neue Abteilung gibt es erst seit Januar. Sie soll „das Vertrauensverhältnis zwischen Polizei und Bürgern stärken“, wie es aus dem Innenministerium hieß.


Von: VON T. FISCHER, M. DEUTSCHMANN UND C. LEOPOLD 04.03.2016

3 WOCHEN VOR AMTSANTRITT – Polizeipräsident versäuft seinen Job

In drei Wochen sollte er seinen neuen Posten als Dresdner Polizeipräsident antreten. Doch daraus wird nichts mehr: Das Innenministerium beurlaubte Ulrich Bornmann (54), weil er volltrunken einen Unfall baute.

Bornmann war der Wunschkandidat von Innenenminister Markus Ulbig (51, CDU) für die Nachfolge von Dresdens erfolgreichem Polizeichef Dieter Kroll (61) gewesen. Der geht Ende des Monats in Pension und hatte nach jahrelangen Ausschreitungen rund um den 13. Februar und mit cleverer Polizeitaktik (u.a. rund um Pegida-Demos), endlich wieder Ruhe in die Stadt gebracht.

Da Kroll jedoch ein Jahr länger machte, nicht gleich zum 60. Geburtstag in Rente ging, parkte Ulbig seinen Wunschkandidaten erstmal bei sich im Ministerium.

Doch am vergangenen Sonntag versoff sich Ulrich Bornmann seine Blaulicht-Karriere. Wie BILD erfuhr, baute er auf der A9 in Sachsen-Anhalt einen Auffahrunfall. Die Polizisten rochen bei der Unfallaufnahme Alkohol. Nach BILD-Informationen, lag der Wert über 1,5 Promille.

Ein Sprecher von Minister Ulbig bestätigte am Donnerstag: „Ulrich Bornmann, Leiter des Referates Einsatz und Verkehrspolizeiliche Aufgaben im Innenministerium, muss sich aufgrund eines Straßenverkehrsunfalles im außerdienstlichen Bereich einem Ermittlungsverfahren stellen. Parallel dazu wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.“

Seit Montag folgte im Ministerium eine Krisensitzung auf die andere, in Windeseile musste ein neuer Präsident gefunden werden.

In Polizeikreisen wertet man die Abberufung Bornmanns als neuer Dresdner Polizeipräsident als höhere Eingebung. Intern galt er als ungeeignet, schließlich sorgte er schon in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen.Zuletzt 2013 – als Bornmann noch Chef der Bereitschaftspolizei war – wurde bei einem Einsatz mit giftigem Tränengas auf Dynamo-Fans gesprüht. Das Wasser war verbotenerweise mit Frostschutzmittel versetzt worden.

Als der Fall bekannt wurde, musste Bornmann gehen. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin ein Verfahren gegen unbekannt ein. Dies war jedoch erst vor wenigen Wochen wegen Geringfügigkeit eingestellt worden – pünktlich, damit Bornmann seinen Dresdner Präsidenten-Job hätte unbefleckt antreten können.

Nun ist seine Blau(licht)-Karriere am Ende, auch eine Rückkehr ins Ministerium scheint ausgeschlossen.

Früherer SEK-Boss wird jetzt Polizeichef

Schon 2014 musste Sachsens früherer SEK-Chef Horst Kretzschmar (57) den Job von Ulrich Bornmann übernehmen, als der als Chef der Bereitschaftspolizei gefeuert wurde. Jetzt muss Kretzschmar wieder als „Feuerwehrmann“ ran, Bornmanns Job in Dresden antreten.

Der SEK-Mann gilt jedoch als ausgewiesener Experte, war bereits vier Jahre lang Vize-Chef in Dresden. Für diese Position braucht die Dresdner Polizei übrigens auch einen neuen Mann. Der bisherige Vize Reiner Seidlitz (57) ist seit 1. März kommissarischer Leiter der Polizeidirektion Zwickau.