Fall Lina E.: Polizei durchsucht Wohnung in Leipzig-Connewitz
Polizeibeamte haben am Donnerstag eine Wohnung in der Connewitzer Brandstraße durchsucht. Der Generalbundesanwaltschaft zufolge geht es bei den Ermittlungen um den Verdacht der Unterstützung einer kriminellen Vereinigung. Festnahmen hat es demnach keine gegeben.
Nach LVZ-Informationen gibt es Verbindungen zum Fall Lina E. Die Leipziger Studentin und drei Männer aus Leipzig und Berlin waren Ende Mai vom Oberlandesgericht Dresden wegen Angriffen auf meistens tatsächliche Neonazis und wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung zu Haftstrafen verurteilt worden. Die Generalbundesanwaltschaft ermittelt in dem Fall weiter gegen insgesamt 15 Beschuldigte. Neben der Durchsuchung in Connewitz hatte es am Vormittag auch einen Einsatz von Beamten des Landeskriminalamtes Sachsen am Leipziger Hauptbahnhof gegeben. Dort ist nach LVZ-Informationen die Person, deren Wohnung in Connewitz durchsucht wird, aufgegriffen worden.
Teile der linken Szene kritisierten den Polizeieinsatz. Besonders das Vorgehen am Hauptbahnhof durch mit Sturmhauben vermummte Polizisten an einem gewöhnlichen Vormittag sei eine Machtdemonstration der Polizei. Vor dem Haus in der Brandstraße versammelten sich am Mittag rund 50 Menschen zur Unterstützung der von der Durchsuchung Betroffenen. Darunter war auch einer der Linksextremisten, der zusammen mit Lina E. Ende Mai verurteilt worden war. Für Donnerstagabend rufen Antifa-Gruppen zu einer Demonstration gegen die Hausdurchsuchung im Herderpark in Leipzig-Connewitz auf.