In Dölziger Disko Sax – 800 Zuschauer bei Kampfsport-Event mit Rechtsextremen
Im Schkeuditzer Stadtteil Dölzig wurde am Sonntagabend ein Kampfsport-Event veranstaltet, bei dem auch rechtsextreme Gewalttäter antraten. Auch die Polizei war vor der Diskothek Sax im Einsatz.
Leipzig/Schkeuditz. Im Schkeuditzer Stadtteil Dölzig (Kreis Nordsachsen) haben am Sonntagabend rund 800 Menschen die Kampfsportveranstaltung „Ostdeutschland kämpft“ in der Großraumdiskothek Sax besucht. Das sagte eine Sprecherin der Leipziger Polizei der LVZ.
Bei „Ostdeutschland kämpft“ sollten wie von der LVZ berichtet rund ein Dutzend Kämpfer gegeneinander antreten, darunter auch rechtsextreme Gewalttäter. Vergangene Woche war ein Leipziger Tattoo-Studio angegriffen worden, das als Sponsor für „Ostdeutschland kämpft“ auftritt. Ein Bekennerschreiben auf einer linken Internetseite legte einen politischen Hintergrund nahe, das Landeskriminalamt ermittelt.
Die Polizei Leipzig war am Sonntagabend vor der Diskothek Sax im Einsatz – zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und zur Absicherung der Veranstaltung, wie die Beamten selbst sagten. Demnach gab es bis zum Beginn des Events vor dem Gebäude keine polizeilich relevanten Vorfälle. Bei „Ostdeutschland kämpft“ selbst handelt es sich um eine Privatveranstaltung.
Die Polizei hatte gemeinsam mit der Landesdirektion den Veranstalter von „Ostdeutschland kämpft“ im Vorfeld darauf hingewiesen, dass das geplante „Bare Knuckle“ illegal ist. Das ist eine Kampfform, bei der mit bloßen Fäusten und ohne Boxhandschuhe gekämpft wird. Der Veranstalter sagte in Folge dessen zu, diese Kampfform nicht zu genehmigen.
Deutschlandfunk 05.02.2023 – Ein Kommentar von Robert Claus
Kampfsportevent in LeipzigAnschluss ans männerbündische Gewaltmilieu
Ein großes Kampfsportevent in Leipzig versammelt Teilnehmer aus dem männerbündischen Gewaltmilieu und wirbt zum Teil mit rechtsextremen Parolen. Die Behörden, die Politik und der Sport in Sachsen sollten genau hinsehen, meint Robert Claus.
Muskulöse, grimmig dreinschauende Männer prägen das Plakat der Veranstaltung „Ostdeutschland kämpft“, die am Abend des 05. Februar im Sax Dölzig bei Leipzig stattfindet. Es werden „Barenuckle“-Kämpfe ohne schützende Handschuhe angekündigt. Einige Athleten recken ihre Fäuste, ein Großteil ist tätowiert. In der Mitte brüllt ein Kämpfer in die Kamera. Er trägt den Leitspruch der Waffen-SS „Ruhm und Ehre“ groß auf seinem Schlüsselbein und macht aus seiner Zugehörigkeit zur Neonaziszene keinen Hehl.
Gyms mit rechtsextremer Klientel
Kampfsport im demokratiefeindlichen Milieu
Kampfsportstudios verheimlichen kaum ihre Gesinnung
Neonazis, Hoologans und rockernahe Securityfirmen