Protestaktion – Aktivisten umzäunen Büro von Leipziger Bundestagsabgeordneten

Fast zwei Wochen nach der Räumung von Lützerath gibt es nach wie vor Protestaktionen. In Leipzig wurde nun das Büro einer Bundestagsabgeordneten eingezäunt – ähnlich wie in dem nordrhein-westfälischen Dorf. Bundesweit war es nicht die einzige Aktion dieser Art.

Leipzig. Am Wochenende haben Aktivistinnen und Aktivisten das Bürgerbüro der grünen Bundestagsabgeordneten Paula Piechotta in der Karl-Liebknecht-Straße umzäunt. Das Video der Tat wurde auf der Instagram Seite von „Prisma Leipzig“, einer nach eigenen Angaben linksradikalen Gruppe, hochgeladen. Darauf sind mehrere Personen zu erkennen, die die Scheiben des Büros bekleben und Bauzäune vor den Türen und Fenstern aufstellen.

Grund für die Aktion sei nach Aussage des Videos Piechottas Haltung bei der Abstimmung zur Räumung des nordrhein-westfälischen Dorfes Lützerath, um die dortigen Braunkohlevorkommen erschließen zu können. „Es verwundert niemanden, dass linke Splittergruppen grüne Politiker kritisieren. Mit einem Zaun den Zugang zu meinem Büro zu versperren und den Dialog mit den Menschen in Leipzig darüber zu erschweren, bringt jedoch nichts fürs Klima“, so Piechotta schriftlich.

Die Zäune und Aufkleber wurden im Laufe des Tages durch die Leipziger Polizei entfernt, wie eine Sprecherin der Behörde auf Anfrage der LVZ mitteilt. Aktuell prüfe die Polizei noch, ob Ermittlungen, zum Beispiel wegen Sachbeschädigung, eingeleitet werden.

Bundesweit war es nicht die einzige Aktion dieser Art. Auch in Göttingen umzäunten am Montagmorgen rund 20 Klimaaktivisten ein Grünen-Parteibüro, wie das Göttinger Tageblatt berichtet. Der Vorstand des Grünen-Kreisverbands nannte den Protest „kreativ und legitim“. Er werde auf eine Anzeige verzichten.