Vandalismus oder politisches Motiv? Massive Zerstörungen bei Altenburger Optiker Berger

Böse Überraschung am Montagmorgen am Altenburger Kornmarkt: Zwei große Schaufenster des Optikergeschäfts Berger sind zerstört. Es ist nicht der erste Vorfall mit mutmaßlich politischem Hintergrund.

 

Altenburg. Große Löcher klaffen in den äußeren Schaufensterscheiben des Optikergeschäfts Berger am Altenburger Kornmarkt. Das Sicherheitsglas hat dem Angriff zwar standgehalten, ist jedoch in Tausende kleine Teile gesplittert. Der Schaden ist immens.

Die Zerstörung ist das Ergebnis der Nacht zum Montag. Offenkundig mit brachialer Gewalt haben unbekannte Täter auf die massiven Scheiben eingewirkt. Wie die Landespolizeiinspektion Gera mitteilte, warfen die Täter vermutlich Steine gegen das Glas. Der genaue Tatzeitpunkt steht nicht fest.

Zerstörungswut oder politisches Motiv

Zur Schadenshöhe genauso wenig wie zu den Beweggründen der Randalierer ist bislang nichts bekannt. Denkbar ist reine Zerstörungswut, aber auch ein politisches Motiv. Denn der Altenburger Optiker Gebhard Berger ist nicht nur als Geschäftsmann bekannt, sondern auch für seine politischen Aktivitäten – unter anderem im Altenburger Bürgerforum, das in der Vergangenheit asylkritische Demonstrationen organisierte. Zur Bundestagswahl 2021 kandidierte er als Einzelkandidat im Wahlkreis Gera-Greiz-Altenburger Land. Er unterstützte zuletzt die montäglichen Proteste, die sich gegen die aktuelle Bundespolitik und gegen verschiedene staatliche Maßnahmen richten.

In diesem Zusammenhang ist die Fensterfront des Brillen-Geschäfts auch ein politisches Schaufenster. Zu sehen ist unter anderem ein Plakat aus der Zeit der coronabedingten Einschränkungen, das sich gegen die Maskenpflicht bei Kindern ausspricht. Ende November machte Berger Schlagzeilen, als er während der „Ami go home“-Kundgebung in Leipzig mit seinem Auto nah an eine Sitzblockade von Gegendemonstranten heranfuhr und sich plötzlich einer der Teilnehmer auf der Motorhaube von Bergers Wagen wiederfand. Dazu ermittelt die Kriminalpolizei.

Sollte hinter dem Angriff auf das Geschäft tatsächlich ein politisches Motiv stecken, wäre es nicht die erste Straftat dieser Art in Altenburg. Auch auf Büros der AfD wurden in der Vergangenheit Vandalismus-Attacken verübt. Gleichermaßen berichtete die Linke von im jüngsten Kommunalwahlkampf massenhaft heruntergerissenen Wahlplakaten.

Berger selbst wollte sich auf LVZ-Nachfrage für den Moment nicht zu den stark beschädigten Schaufenstern äußern.