[Bayern] Kamera und Mikro vor Wohnung gefunden
Wenige Minuten nach Entfernung der Abhörvorrichtung wurde das Fahrrad von den mutmaßlichen Spionen abgeholt. Von der Abhörvorrichtung getätigte Aufnahmen wurden vermutlich mithilfe einer SIM-Karte über das Mobilfunknetz übertragen.
Aufbau und Montage der Abhöreinrichtung am Fahrrad lassen es zumindest als denkbar erscheinen, dass es sich hier um eine spontan einsetzbare Installation handelt, die in dieser Form auch kurzfristig und ohne große Vorlaufzeiten zum Einsatz kommen könnte. Tatsächlich vermarkten zahlreiche Anbieter von Überwachungstechnologie schon seit vielen Jahren entsprechende Installationen für den Einsatz in den Helm-Aufbewahrungsboxen von Motorrollern.
technische Details
Li-ion Battery Pack
3.7 V, 60 Wh, 16.0 Ah
Damit ergibt sich selbst bei angenommener permanenter Bild- und Tonübertragung eine Betriebszeit von gut einem bis möglicherweise sogar mehreren Tagen (Abhängig von Qualität und Kompression). Eine Übertragung, die entweder nur auf Anforderung und/oder nur bei Bewegung im Blickfeld der Kamera erfolgt könnte mit diesem Akku möglicherweise rein rechnerisch sogar über einen Zeitraum von mehr als einer Woche bis hin zu mehreren Wochen (je nach Aktivität im Beobachtungsfeld) möglich sein.
Haupteinheit
Anschlüsse/angeschlossene Geräte: Mikrofon, Kamera, Akku, GSM-Antenne
Steckplatz für SIM-Karte bestückt mit SIM von Telekom.
Die Übertragung der Daten scheint von der Haupteinheit mutmaßlich mithilfe eines Sierra Wireless Modems des Modells EM7565 zu erfolgen. Der GPS-Service des Modems war dabei auf der Platine nicht angeschlossen. Neben einer angesteckten GSM-Antenne steht auch eine intern verbaute 4G-Antenne (antenova SR4L002) zur Verfügung.
Auffällig ist besonders, dass sich der Hersteller der Haupteinheit augenscheinlich nicht durch üblicherweise aufgedruckte Logos zu erkennen geben will. Selbst im Innenleben der Einheit sucht man derlei Kennzeichen vergeblich und sogar einige der verbauten Chips tragen keine Bezeichnungen.
Auch wenn die Haupteinheit eine lokal fest verbaute Speichereinheit besitzt, und über eine micro-USB-Verbindung ausgelesen werden kann, sieht es so aus, als würden Daten möglichst in Echtzeit über das Mobilfunknetz übertragen werden. Das entsprechende Modul verspricht dabei Upload-Datenraten von bis zu 150 Mbps und arbeitet auf den LTE-Frequenzbändern B1, B2, B3, B4, B5, B7, B8, B9, B12, B13, B18, B19, B20, B26, B28, B29, B30, B32, B41, B42, B43, B46, B48 und B66.
Die Stromversorgung der Haupteinheit scheint vollständig vom angeschlossenen Akku abzuhängen. Eine interne Stromversorgung war nicht feststellbar.
Weitere Informationen und Bilder folgen.