Antiamerikanische Proteste – „Ami go home“-Demo in Leipzig: OBM Jung ruft mit klarer Haltung zur Gewaltlosigkeit auf

Rechtsextreme mobilisieren seit Wochen für eine sogenannte „Ami go home“-Demo am Samstag in Leipzig. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor. Nun erklärt die Stadtverwaltung, der erhoffte Marsch um den Innenstadtring werde nicht stattfinden können.

Am kommenden Samstag steht der Stadt Leipzig erneut eine herausfordernde Protestsituation bevor. Das rechtsextreme Compact Magazin und andere Netzwerke aus dem rechten Spektrum mobilisieren seit Wochen für eine Versammlung unter dem Titel „Ami go home / Frieden, Freiheit, Souveränität“ am Nachmittag in der Messestadt. Laut Versammlungsbehörde werden dazu bis zu 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Parallel dazu wurden mindestens sechs Gegendemonstrationen angezeigt. Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor, hat Unterstützung aus anderem Bundesländern angefordert.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung rief am Freitag alle Beteiligten zur Gewaltfreiheit auf und machte angesichts der antiamerikanischen Ausrichtung der rechten Demo klar: „Ohne die Unterstützung der Amerikaner stünden auch die ukrainischen Streitkräfte in ihrem Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer deutlich schwächer da“, so Jung in einer verbreiteten Stellungnahme. Auch Europa müsse seine Verteidigungsbereitschaft deutlich und glaubhaft machen, ohne die USA werde das kaum gelingen. „Ich bin froh, dass die USA nach dem 24. Februar sehr deutlich gemacht haben, dass sie an unserer Seite stehen“, so Leipzigs Stadtoberhaupt.

Versammlungsbehörde untersagt Demo auf Innenstadtring

Unterdessen hat die Versammlungsbehörde den Veranstaltern der „USA go home“-Demo mitgeteilt, dass die geplante Umrundung des Innenstadtrings aufgrund der hohen Besucherzahlen auf dem parallel stattfindenden Weihnachtsmarkt in der City nicht möglich ist. Stattdessen sei nun eine Route über die Westvorstadt abgestimmt worden, heißt es. Konkret soll der antiamerikanische Protest von Compact Magazin und Co. nun nach der Auftaktveranstaltung um 15.30 Uhr auf dem Simsonplatz über Karl-Tauchnitz-Straße, Friedrich-Ebert-Straße, Käthe-Kollwitz-Straße, Marschnerstraße und Edvard-Grieg-Allee bis zum Herzliyaplatz und dann wieder zurück zum Simsonplatz laufen dürfen.

Parallel zur „Ami go home“-Veranstaltung wurden bei der Versammlungsbehörde inzwischen mindestens sechs Gegendemonstrationen angezeigt. Laut des Netzwerks Leipzig nimmt Platz sind darunter unter anderem drei Sterndemonstrationen aus Richtung Süden, West und Osten kommend sowie eine Kundgebung in Rufweite zum Simsonplatz, wo sich die Veranstalter von „USA go home“ versammeln wollen.

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