QSD: Erstmalig wird zeitgleich ganz Nordostsyrien angegriffen
Nach QSD-Angaben sind bisher elf Kämpfer:innen und 15 Zivilist:innen bei der türkischen Angriffswelle getötet worden. Weil die Angriffe auf den Militärverband keinen Erfolg aufweisen, richtet sich die Aggression gegen die Zivilbevölkerung.
In der Erklärung heißt es: „47 Angriffe wurden mit Kampfflugzeugen, 20 Angriffe mit Drohnen und 3.761 Angriffe mit Haubitzen, Artillerie und anderen Waffen durchgeführt. Ziel dieser Angriffe waren der Norden und Osten Syriens von Dêrik über Qamişlo, Hesekê, Kobanê, Deir ez-Zor bis und Şehba.
Die bisherigen Ergebnisse dieser Angriffe: Fünf kurdische Kämpfer:innen wurden in Efrîn getötet. In der Region östlich des Euphrat sind sechs QSD-Kämpfer:innen gefallen und 15 Zivilist:innen getötet worden, davon elf in Derik, zwei in Til Temir und zwei in Mekmen. Darüber hinaus wurden Häuser, Krankenhäuser, Schulen und Einrichtungen wie Tankstellen und Getreidespeicher beschädigt.
„Die Angriffe waren nicht erfolgreich“
Zum ersten Mal findet ein Angriff in einem so großen und tiefen Gebiet statt, er betrifft den gesamten Norden und Osten Syriens. Das Ziel des Feindes ist es, unseren Verteidigungskräften, insbesondere unserer Kommandantur, schwere Schläge zu versetzen. Indem er unsere Entscheidungszentren aus der Luft angreift, will er unser Verteidigungssystem voneinander abkoppeln. Um den Willen dieses Widerstands zu brechen und die Menschen zur Verzweiflung zu bringen, greift er mit allen Mitteln an. Aus der Bilanz geht jedoch hervor, dass die feindlichen Angriffe der letzten drei Tage nicht erfolgreich waren. Aufgrund des von den QSD entwickelten Verteidigungssystems, der getroffenen Maßnahmen und Vorbereitungen sowie der Wachsamkeit unserer Kämpfer:innen waren diese Angriffe erfolglos. Wir sind in unseren Stellungen. Diejenigen, die Widerstand leisten, setzen ihre tapfere Haltung mit einem starken Willen und großer Entschlossenheit fort.
Angriffe auf Zivilbevölkerung und Infrastruktur
Der türkische Besatzungsstaat hat erkannt, dass seine militärischen Angriffe nicht erfolgreich waren. Weil er seine Niederlage nicht hinnehmen will, greift er die Bevölkerung an und hat Zivilist:innen in Dêrik, Til Temir und Mekmen in Deir ez-Zor getötet. 15 unserer Bürger:innen kamen ums Leben, viele weitere wurden verwundet. Außerdem hat der Feind es jetzt auf Öl- und Gasvorkommen, Getreidespeicher und gemeinnützige Einrichtungen abgesehen. Auf diese Weise will er das Leben der lokalen Bevölkerung ins Visier nehmen. Es ist klar, dass sich diese Angriffe der türkischen Besatzung, die die Gesellschaft und das Gemeinschaftsleben zur Zielscheibe staatlichen Terrors machen, gegen das syrische Volk als Ganzes richten. Mit anderen Worten: Der türkische Besatzungsstaat terrorisiert die Existenz Syriens.
Die Menschen sollen in die Flucht getrieben werden
Diese Angriffe des Feindes dauern noch immer an. Unser Volk hat sich entschlossen und patriotisch gegen diese Anschläge gestellt. Die Gefallenen von Dêrik und insbesondere Mutter Hogir sind das deutlichste Beispiel für diesen Geist und diese entschlossene Haltung. Der Feind hatte gehofft, die Menschen mit den Angriffen einzuschüchtern und sie zur Flucht zu bewegen. Unser Volk hat jedoch sein Land, seine Dörfer und Städte nicht aufgegeben. Sie gingen mit Wut und Entschlossenheit auf das Feld und zeigten ihre Haltung gegen die Besatzung. Diese Entschlossenheit stärkt die Moral der QSD-Kämpfer:innen, die ebenso entschlossen und aufopferungsvoll ihr Land mit seinen Dörfern und Städten schützen. Dies ist die Grundlage für großen Erfolg. Wir sind davon überzeugt, dass der Widerstand der QSD-Kämpfer:innen sich durchsetzen wird. Mit der entschlossenen Zusammenarbeit der Bevölkerung lassen sich die Pläne der türkischen Besatzung durchkreuzen. Das wird die Tür zu einem historischen Sieg für die Menschen in der Region und das syrische Volk öffnen.
Auf dieser Grundlage begrüßen wir den Widerstand unseres patriotischen Volkes. Wir gedenken allen Gefallenen und besonders den Gefallenen von Teqil Beqil in Dêrik. Wir bekräftigen unser Versprechen, ihren Kampf fortzusetzen und ihre Ziele zu verwirklichen.
Luftraum von Russland und USA freigegeben
Die türkische Besatzung hat sowohl den von Russland als auch den von der internationalen Koalition kontrollierten Luftraum für Luftangriffe genutzt und tut dies auch weiterhin. Darüber hinaus wurden am 22. November zwei unserer Kämpfer bei einem vom türkischen Besatzungsstaat organisierten Luftangriff auf den gemeinsamen Stützpunkt der Antiterroreinheit YAT und der internationalen Koalition getötet und drei weitere verwundet. Am 23. November wurde ein Luftangriff auf den gemeinsamen Stützpunkt unserer Kräfte und der russischen Streitkräfte in Til Temir durchgeführt, bei dem eines unserer Mitglieder ums Leben kam und drei weitere verwundet wurden.
Wir verlangen von den Mächten, mit denen wir zusammenarbeiten, dass sie ihre wahre Haltung darlegen. Auch unser Volk will ihre wahre Einstellung kennen. Diese Haltung scheint nicht freundlich und verbündet zu sein. Unsere Kräfte haben ihre Verteidigungspflicht gegen die Angriffe des IS und die türkische Besatzung ohne Zögern und mit großer Opferbereitschaft erfüllt. In diesen drei Tagen wurden dem türkischen Besatzungsstaat die notwendigen Antworten aus allen Kontaktbereichen gegeben. Unsere Kräfte werden ihre historische Aufgabe, die Region zu schützen, weiterhin mit großer Entschlossenheit und wirksam erfüllen. Wir werden nicht zulassen, dass die feindlichen Angriffe das Besatzungsziel verwirklichen.
Über 25 getötete Soldaten der syrischen Armee
Bei den Angriffen sind auch viele Soldaten der syrischen Armee an der Front ums Leben gekommen. Die Zahl der Soldaten, die ihr Leben verloren haben, hat 25 überschritten. Die Gleichgültigkeit und das Schweigen der syrischen Regierung ebneten den Weg für den Verlust dieser Soldaten.
Aufruf an die Jugend
In diesem historischen Prozess appellieren wir an die Jugend der Region. Auf den Schultern der Jugend lastet die Verantwortung, die Region zu schützen. Erfüllt diese Verantwortung und greift zur Waffe. Für alle, die ihr Dorf oder ihre Felder wollen, stehen die Türen der QSD offen. In diesem Sinne rufen wir alle kurdischen, arabischen, assyrischen, turkmenischen und armenischen jungen Frauen und Männer auf, sich den Reihen der QSD anzuschließen. Nur so können wir unsere Region verteidigen und für Ruhe und Sicherheit sorgen.“