Interview zum Arbeitskampf beim Restaurant „Gallo Negro“

Wir haben nach der Kundgebung vor dem „Gallo Negro“ am 14.10.2022 mit mehreren Teilnehmer*innen ein Interview geführt.

In dem Interview geht es darum, wie Sie die Kundgebung erlebt haben, was der Grund für den Protest vor dem Restaurant war und persönliche Erfahrungen einer ehemaligen Arbeiterin.

Das interview ist in englischer Sprache und kann auf unserem blog gehört und / oder runtergeladen werden: frequenza.noblogs.org


Weitere Info’s:

Im Laufe der Jahre hat das Restaurant Gallo Negro (https://www.galloleipzig.de/) (sowie Maíz &co und Mexikoch ) eine Reihe von arbeitsrechtlichen Verstößen gegen seine (ehemaligen) Arbeiter*innen begangen, insbesondere gegen Lateinamerikaner*innen, die erst vor kurzem nach Leipzig gekommen sind und sich in einer prekären Migrationssituation befinden (z. B. mit einem „Working Holiday“-Visum oder einem Visum, das demnächst abläuft). Viele dieser (ehemaligen) Arbeiter*innen haben berichtet, dass sie verbalen und körperlichen Übergriffen und Demütigungen ausgesetzt waren. Die Liste der schlechten Erfahrungen unserer lateinamerikanischen Brüder* und Schwestern*, die das Pech hatten, mit Gallo Negro zusammenzuarbeiten, ist lang, aber wir möchten die folgenden hervorheben:

  1. Es besteht eine Ungleichbehandlung zwischen europäischen/weißen Arbeitnehmer*innen oder mit „stabileren“ Aufenthaltsgenehmigungen und Arbeiter*innen mit anderen Arten von Visa.
  2.  Es herrscht eine allgemeine Arbeitsatmosphäre der vollständigen und totalen Unterordnung, die durch erniedrigende und klassistische Kommentare entsteht.
  3. Das Mindestmaß an guten Arbeitsbedingungen wird nicht gewährleistet. Die Arbeiter*innen erhalten von diesem Restaurant keinerlei Unterstützung. Arbeitnehmer wurden wie Diebe behandelt.
  4. Kranke Arbeiter*innen werden durch Angst und Einschüchterung ermutigt, krank zu arbeiten.
  5.  Zuvor im Arbeitsvertrag vereinbarte Löhne und Sozialleistungen wurden nicht gezahlt.

Gallo Negro hat Löhne während des Urlaubs nicht gezahlt.
Dieses Restaurant behauptet, das so genannte „mexikanische Erbe“, die Gastronomie der indigenen Völker und die Art und Weise, wie unsere Territorien „authentisch“ bewohnt werden, zu feiern. Sie profitieren jedoch von der Ausbeutung ihrer Angestellten und der materiellen Not ihrer zumeist aus Lateinamerika stammenden Arbeiter*innen.

Gallo Negro ist ein Beispiel dafür, wie der Profit einiger weniger über das menschenwürdige Leben der Mitarbeiter gestellt wird, was zu einer toxischen Arbeitsumgebung führt, die die rassistische und klassenbedingte Unterdrückung, der wir als Migrant*innen in Leipzig ausgesetzt sind, noch verstärkt.
Wir werden nicht schweigen und weiterhin unsere Stimme erheben, bis Gallo Negro die Behandlung seiner Arbeiter*innen korrigiert, die Arbeitnehmer*innen entschädigt und sich darüber bewusst wird, was es bedeutet, einen respektvollen Arbeitsplatz zu bieten!

http://kikiriki.blackblogs.org/