Sexismus-Vorwürfe: FDP-Landesvize Tino Günther tritt zurück
Der Seiffener soll einer Parteikollegin an den Hintern gefasst haben. Die FDP Sachsen plant offenbar eine außerordentliche Landesvorstandssitzung.
Seiffen/Dresden.Der Seiffener Tino Günther hat überraschend das Amt als stellvertretender Landesvorsitzender der FDP niedergelegt. Ulrike Harzer, Bundestagsabgeordnete der FDP und enge Vertraute von Günther, hat das am Freitag bestätigt. Günther selbst ist nicht erreichbar. Er sei im Urlaub. Hintergrund für den Rücktritt sind laut Medienberichten Sexismus-Vorwürfe gegen den Seiffener, der dieses Jahr im Erzgebirgskreis für den Posten des Landrates kandidiert hatte. Günther soll bei einer Kuratoriums-Sitzung der FDP-nahen Wilhelm-Külz-Stiftung im Juli einer Parteikollegin an den Hintern gefasst haben, was er gegenüber der „Morgenpost“ eingeräumt hatte und als „Kurzschlussreaktion“ bewertete.
An Gerüchten und Spekulationen um die Vorwürfe will sich Harzer nicht beteiligen. Sie sei auf der Veranstaltung, auf der es passiert sein soll, nicht dabei gewesen. Unabhängig davon sagt sie, hätten sexistische Übergriffe in der FDP keinen Platz. Harzer weiß, dass zu dem Thema nächste Woche eine außerordentliche Landesvorstandssitzung geplant ist.
Tino Günther ist nicht nur als FDP-Politiker bekannt, sondern auch als Kunsthandwerker. Der Seiffener hat den Virologen Christian Drosten als Räuchermann entworfen – ein Verkaufsschlager.