In eigener Sache
Liebe Beitragenden, liebe Lesenden, liebe Genoss*innen, liebe Freun*innen, liebe Gefährt*innen,
Wir haben Beschwerden und Kritik über das erhalten, was auf knack[punkt]news veröffentlicht wird oder eben auch nicht, sie auf de.indymedia gelesen, sie hier selber freigeschaltet oder zugetragen bekommen.
Nur weil wir keine Gruppierung „mit einer gemeinsamen inhaltlichen Position“ sind und „keine spezifische politische Strömung“ haben, heisst das nicht, dass wir keine Grenzen kennen bei den Sachen, die wir hier veröffentlichen. Es gibt diese Grenzen, wo genau die verlaufen muss von mal zu mal abgewogen werden und ist auch Teil von internen Diskussionen. Die Moderation verläuft auf Basis von gegenseitigem Vertrauen. Was nicht heisst, dass wir fehlerfrei sind. Wir freuen uns über rege Beteiligung, verstehen aber das was wir machen nicht als reine Dienstleistung.
Manche von Euch fragen sich, warum wir teils grenzwertige Texte veröffentlichen. Wir dokumentieren hier auch den Stand der Szenedebatten, soweit er uns zukommt. Und in einer gesellschaftlichen Krise, die fast alle von uns überrascht hat und uns überfordert, ist Austausch notwendig. Und wenn das der Stand der Szenedebatten ist, dann gehört auch dieser hier abgebildet, in der Hoffnung, dass es nur besser werden kann. Wir halten es deshalb für sinnvoll lieber Positionen sichtbar zu machen, auch wenn sie uns als grenzwertig erscheinen oder auch unseren persönlichen Positionen widersprechen, um Diskussion und Austausch zu ermöglichen.
Dennoch bitten wir um die Einhaltung folgender Mindestqualitätsstandards, vor allem bei Analysen und Diskussionsbeiträgen, denn es fällt uns auf, dass diese teils unterschritten werden.
1. Prüft bitte bevor ihr veröffentlicht. In eingereichten Texten werden immer wieder Behauptungen aufgestellt, die mit einfachen Eingaben in Suchmaschinen überprüft werden könnten. Manchmal hilft auch, wenn nochmal jemand drüber liest, bevor ein Text veröffentlicht wird. Wenn ihr andere Texte kritisiert oder euch auf diese bezieht, dann zitiert aus diesen Texten und zwar mehr als nur ein Wort, was Euch missfällt, damit eure Kritik nachvollziehbar und damit auch wirksamer wird.
2. Rhetorische Fragen sind ein sehr beliebtes aber auch ungeeignetes Stilmittel, vor allem, wenn danach nicht direkt der Versuch unternommen wird eine Antwort zu formulieren. Es lohnt sich bestimmt über die Frage und dann über mögliche Antworten nachzudenken.
3. Differenzierung ist eine wundervolle Sache und notwendiger Bestandteil von Kritik und Diskussion. Polemik, Schubladendenken und grobe Verallgemeinerungen haben ihren Platz, haben aber nur geringes analytisches Potential und verkürzen oft grob wesentlich widersprüchliche und komplexere Probleme.
Die Welt in Freund*innen und Feind*innen einzuteilen, halten wir – auch wenn es dem grad herrschenden Sprech in der Szene entspricht – für eine zu plumpe und meist falsche Sicht auf die Verhältnisse und die darin sich bewegenden Personen. Diese sind vielschichtig, widerspruchsvoll und komplex. Ein binäres Richtig-Falsch-Denken bringt uns nicht weiter und dient nur der eigenen Selbstvergewisserung eines „festen“ Standpunkts in einer sich bewegenden Welt. Leute, die glauben, alles zu wissen und die einzig richtige Position haben, brauchen ja auch gar keine Debatte, keine Diskussion und gar keinen Austausch mehr, wozu also noch hier etwas posten.
4. Wendet die Kritik in euren Texten auch gegen Euch selbst und überprüft anhand der von Euch aufgestellten Kriterien, ob euer Text das besser macht.
Kritik ist übrigens nicht nur dann wahrzunehmen oder lesenswert, wenn sie von „den richtigen Leuten“ kommt oder von den Leuten, die „etwas gemacht haben“. Statusgehabe und die Abwertung des Gegenübers hat bei Diskussionen nichts zu suchen. Das Argument zur Sache, nicht zur Person, zählt.
Dies dient nicht dazu, euch davon abzuhalten Texte zu schreiben. Aber es wäre doch schön, wenn wir unsere Diskussionskultur verbessern. Diskussionen drehen sich nämlich um die Sache, Debatten nur darum, welcher die*der Standpunktvertretenden sich argumentativ und rhetorisch durchsetzen kann.
Presseartikel
Zu gespiegelten Presseartikeln wollen wir ebenfalls noch etwas sagen. In den ersten Wochen, in denen knack[punkt]news online ist erhielten wir eine Menge Einsendungen mit gespiegelten Presseartikeln von verschiedenen sächsichen Zeitungen. Wir finden es toll, dass ihr die Funktion zur Spiegelung von Presseartikeln so rege nutzt und somit zugänglich macht für Menschen, die keinen Zugang zu den kostenpflichtigen Artikeln vieler Zeitungen haben. Wir behalten uns dennoch vor, nicht jeden frei zu schalten. In der Vergangenheit sind viele Artikel mit ähnlichem Inhalt gespiegelt worden. Wir denken nicht, dass jede Meldung zum sächsichen Hinterland eine noch höhere Reichweite braucht und sich ein Bezug zu linksradikaler Politik in Leipzig automatisch herstellen lässt.
Das gilt nicht nur für die Kategorie „Presse“: Knack[punkt]news soll ein Projekt für Leipzig und Umgebung sein. Wir wollen kein Archiv von Beiträgen werden, die vor etlichen Jahren schon auf anderen Plattformen veröffentlich worden sind und werden uns zukünftig entscheiden Dinge nicht zu veröffentlichen, wenn uns der Bezug zu Leipzig fehlt.
Wir könnt ihr uns konkret entlasten?
Wir bitten euch Texte auch für uns so einfach wie möglich vorzubereiten und Texte nicht einfach via Copy-Paste hochzuladen, ohne sie noch einmal Korrektur gelesen zu haben. Denn unser Anspruch ist es, alle Texte so zu formatieren, dass sie am Ende eine gute Lesbarkeit haben. Ausserdem wollen wir, und dies gilt vor allem für Presseartikel, die gespiegelt hochgeladen werden, alle Hyperlins zu externen Seiten zu entfernen. Dies dient der Sicherheit der Nutzung von knack[punkt]news. Fremdseiten können über benutze Hyperlinks unter Umständen erkennen von welcher Seite her der Link zu ihren Inhalten stattfand und somit mehr Informationen über die Nutzer*innen im Datennetz fangen als nötig. Ein weiterer Anspruch zur besseren Anschaulichkeit und Stil der Seite ist es, zu jedem Beitrag ein Bild hinzu zu fügen. Dies sind alles Punkte, die ihr Nutzenden berücksichtigen könnt und uns Moderierenden (auch wenn wir diesen Unterschied nicht allzu stark machen wollen) eine Menge Arbeit erspart.
Wir müssen uns ausserdem dafür entschuldigen, dass wir in der Anfangsphase noch einige technische Probleme hatten und haben. Dies betrifft auch unsere öffentliche Emailkommunikation. Mögliche Kritik, die intern an uns getragen wurde, ist unter gegangen.
In Solidarität,
Einige Moderator*innen von Knack[punkt]