„Junge Nationalisten“ in die Schranken gewiesen

Am vergangenen Samstag (28.06.2025), besuchte eine Gruppe junger Neonazis den Agra-Flohmarkt im Leipziger Süden, vermutlich um sich mit Devotionalien und Propaganda aus der NS-Zeit einzudecken, die dort als „Sammlerstücke“ verkauft werden. Durch die übertrieben völkische Ästhetik fiel die Gruppe schnell auf und es dauerte auch nicht lang, bis diese als Abordnung der „Jungen Nationalisten“ (JN), der Jugendorganisation von „Die Heimat“ (ehemals NPD), identifiziert werden konnte. Unter den Anwesenden befanden sich Anhänger der JN u.a. aus Sachsen und Sachsen-Anhalt, darunter etwa Steven Gehrmann. Als sich die 8 Neonazis für ein Gruppenbild aufstellten und dabei stolz die Flagge der JN präsentierten, nahmen sich beherzte Antifaschist*innen dem Treiben an und machten verbal mit Nachdruck klar, dass ein Gruppenbild so nicht stattfinden werde und sie schleunigst das Weite suchen sollten. Sichtlich irritiert, ohne Diskussion und mit gesenktem Haupt verschwand die Gruppe darauf zügig in Richtung der nächstgelegenen Tram-Station. Ob die JN-Mitglieder im Rahmen des CSD in Leipzig zugegen waren und dort möglicherweise versucht hatten zu stören, ist unklar. Sicher ist, dass am Abend des 28. Juni, im Anschluss an ein Vernetzungstreffen, noch ein Liederabend mit Philipp Neumann alias „Phil von Flak“ im Gewerbepark-Altoschatz (Oschatz, Landkreis Nordsachsen) stattfand. Schon im Oktober letzten Jahres organisierte die JN dort in der selben Mietlocation ein internes Treffen samt Konzert mit „Phil von Flak“.
Auch wenn solch konspirativ organisierten Liederabende kaum zu verhindern sind, kann hingegen eine beherzte Ansprache, auch in deutlicher Unterzahl, erfolgreich sein, um Neonazis ihre Sicherheit im öffentlichen Raum zu nehmen. In Hinblick auf die JN hilft es außerdem dabei, ihre Inszenierung zu brechen und den Mythos von der „gefährlichsten Jugendorganisation Deutschlands“ zu entzaubern. Davon war an dem Tag im Leipziger Süden nämlich nicht viel spürbar.
Antifa bleibt Handarbeit! JN konsequent in die Schranken weisen!