Leipziger Kosmetikstudio und Bäckerei: Unbekannte beschädigen Geschäfte von AfD-Mitgliedern
lvz.de, Niklas Pfeiffer:
Leipziger Kosmetikstudio und Bäckerei: Unbekannte beschädigen Geschäfte von AfD-Mitgliedern
In Gohlis-Nord haben Dienstagnacht Unbekannte ein Kosmetikstudio beschädigt. Die Inhaberin ist AfD-Mitglied. Tage zuvor wurde eine Bäckerei mit Farbe besprüht. Die Polizei schließt in beiden Fällen einen politischen Hintergrund nicht aus.
Leipzig. In der Nacht zu Mittwoch haben Unbekannte ein Kosmetikstudio in Gohlis-Nord angegriffen. Der Polizei zufolge beschädigten sie gegen 1.40 Uhr Schaufenster und die Tür des Studios. Anschließend spritzten sie eine braune Flüssigkeit in das Ladeninnere. Die Täter betraten das Studio nicht, so die Polizei.
Zeugen störten die Täter, die daraufhin Richtung Coppiplatz flüchteten. Es soll sich um vier vermummte junge Männer gehandelt haben. Inhaberin des Geschäfts ist AfD-Mitglied Astrid Kemnitz. Sie kandidierte bei den Stadtratswahlen im Juni im Wahlkreis 2 (Ost), zog aber nicht ins Stadtparlament ein.
Inhaberin: „Bin nicht rechtsextrem“
Kemnitz zeigte sich der LVZ gegenüber schockiert. Die Polizei habe sie nachts an ihrer Wohnadresse aufgesucht, um sie über den Vorfall zu informieren. Kemnitz betont, erst seit Januar 2024 AfD-Mitglied zu sein. Die Partei gilt in Sachsen als gesichert rechtsextremistische Bestrebung. Von sich selbst sagt Astrid Kemnitz: „Ich bin nicht rechtsextrem, überhaupt nicht. In meinem Laden bediene ich auch viele Ausländer.“
Den Angriff könne sie sich nur so erklären, dass die Täter sie und ihre Positionen nicht kennen würden. „Jeder kann zu mir kommen und mit mir reden, wenn er ein Problem mit mir hat. Aber das hier ist einfach feige“, betont Kemnitz. Der Anschlag ändere nichts an ihrer politischen Meinung. Sie fühle sich aber nicht mehr sicher in Leipzig. Anfeindungen oder Drohungen habe sie vor diesem Vorfall noch nie erhalten.
Augenzeugenberichten zufolge soll es sich bei der verspritzen Substanz um Bitumen handeln. Zudem rieche der Tatort nach Buttersäure. Die Reinigung ihres Geschäfts müssten Spezialfirmen übernehmen, so Kemnitz. Ihr Geschäft bleibe deswegen vorerst geschlossen. Die Polizei schätzt den Schaden auf 15.000 Euro.
Bäckerei in Leipzig-Engelsdorf: Ähnlicher Fall
In der vergangenen Woche gab es in Leipzig-Engelsdorf einen vergleichbaren Vorfall. Unbekannte besprühten die Fassade einer Bäckereifiliale großflächig mit schwarzer Farbe. Der Betrieb gehört der Stadträtin Alexandra Hachmeister (AfD). Bei den Kommunalwahlen im Juni war sie in den Leipziger Stadtrat eingezogen. Auf dem Betriebsgelände fand nach LVZ-Informationen zudem im August eine Wahlkampfveranstaltung der AfD statt. Hachmeister war für die LVZ am Mittwoch nicht zu erreichen. Die AfD bestätigte auf Anfrage den Vorfall.
Auf einem linksgerichteten Onlineportal wurde über die Attacke berichtet. Als Motivation für die Tat wurde die Wahlkampfveranstaltung genannt. Da ein politischer Hintergrund der Taten nicht ausgeschlossen wird, ermittelt in beiden Fällen der Staatsschutz wegen Sachbeschädigung.
Angriffe gegen Mandatsträger nehmen in Sachsen zu
Der ordnungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Leipziger Stadtrat, Christian Kriegel, äußerte sich am Mittwoch zur Attacke auf das Kosmetikstudio: „Der Angriff reiht sich ein in zahlreiche, zum Teil ähnliche Anschläge auf AfD-Vertreter in ganz Leipzig in den vergangenen Wochen und Monaten. Es ist nun Aufgabe der Ermittlungsbehörden, schnellstmöglich die Täter zu ergreifen und der Justiz zuzuführen.“
Die politisch motivierte Kriminalität gegen Amts- und Mandatsträger sowie Parteieinrichtungen nimmt in Sachsen seit Jahren zu. Das zeigen Statistiken der sächsischen Polizei. Mit Abstand am häufigsten betroffen waren 2022 und 2023 Personen und Einrichtungen der Grünen, wie eine Recherche der LVZ ergab.
https://www.lvz.de/lokales/leipzig/leipzig-unbekannte-beschaedigen-kosmetikstudio-von-afd-politikerin-JLDTXMQZ3RGZXH3CFUAHPEBTYE.html
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tag24.de, Nico Zeißler:
Anschlag auf Nagelstudio von AfD-Mitglied: „Hier müssen Spezialfirmen ran!“
Leipzig – Die Nacht von Astrid Kemnitz (53) war kurz. Gegen 4 Uhr klingelte die Polizei die Leipzigerin aus dem Schlaf. Der Grund: Auf ihr Geschäft wurde ein Anschlag verübt – wohl aus politischen Gründen.
Laut Polizeiangaben hatten mehrere unbekannte Personen gegen 1.40 Uhr das Nagel- und Fußpflegestudio in der Gohliser Coppistraße heimgesucht.
Sie beschädigten das große Schaufenster und ein kleines Glaselement an der Eingangstür, entleerten anschließend einen Feuerlöscher mit einer braunen Flüssigkeit im Ladeninneren. „Das ist Bitumen mit Buttersäure und dementsprechend geruchsintensiv“, erzählt Astrid Kemnitz im Gespräch mit TAG24. „Das kann man nicht wegwischen, hier müssen Spezialfirmen ran.“
Die Polizei schätzt den Sachschaden auf etwa 15.000 Euro.
Zwar hat das Geschäft keine Kameraüberwachung, Zeugen hätten die Täter aber als eine vierköpfige Gruppe junger vermummter Männer beschrieben, die mit Kapuzenpullover bekleidet gewesen seien und während der Tatausführung gestört wurden. Sie flüchteten anschließend in westliche Richtung zur Max-Metzger-Straße/Coppiplatz.
Am Mittwochmorgen war die Kriminalpolizei vor Ort, um Spuren zu sichern. Auch die ersten Reparaturen sollen beginnen.
Astrid Kemnitz kandidierte bei der Stadtratswahl für die AfD
Glücklicherweise sei der Schaden durch die Versicherung gedeckt. Dennoch werde Kemnitz ihr Nagelstudio mehrere Tage geschlossen haben und Kunden mit gebuchten Terminen vertrösten müssen. „Es muss ein Maler rein, die ganze Tapete muss abgemacht werden“, sagt sie zu TAG24.
Es sei der erste Anschlag auf die 53-Jährige gewesen – „und hoffentlich auch der letzte!“
Bei der Stadtratswahl im Juni hatte Astrid Kemnitz für die AfD kandidiert und 641 Stimmen erhalten, den Einzug ins Stadtparlament aber verpasst.
Zuvor sei sie jahrelang CDU-Anhängerin gewesen. Wegen fehlender Unterstützung für Gewerbetreibende wie in der Coronazeit habe sie sich von „ihrer“ Partei entfernt und sei deshalb zur AfD gewechselt, deren Parteiprogramm ihr eher zusagte.
https://www.tag24.de/leipzig/crime/anschlag-auf-leipziger-nagelstudio-von-afd-mitglied-astrid-kemnitz-hier-muessen-spezialfirmen-ran-3317042
15 000 Euro Schaden: Bitumen-Angriff auf Nagelstudio
Leipzig – Ekel-Angriff auf ein Leipziger Nagelstudio!
In der Nacht zum Mittwoch haben unbekannte Täter ein Nageldesign- und Fußpflege-Geschäft in der Coppistraße attackiert. Wie die Polizei Leipzig mitteilte, zerschlugen sie zunächst die Zugangstür und spritzten dann eine „braune Flüssigkeit in das Ladeninnere“.
Nach BILD-Informationen handelte es sich dabei um eine Mischung aus Bitumen und Buttersäure. Als Zeugen die Randalierer störten, traten die Angreifer die Flucht Richtung Coppiplatz an. Der Schaden im Geschäft wird auf 15 000 Euro geschätzt.
Staatsschutz ermittelt
Weil Astrid Kemnitz (53), die Besitzerin des Ladens, einst für die AfD als Stadtratskandidatin antrat, wird auch ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. „Das ist neuer linker Terrorismus. Ich bin ein einfaches Parteimitglied und keine Politikerin“, stellte die Geschäftsinhaberin klar.
Wann das Geschäft wieder öffnen kann, ist unklar. „Ich fühle mich hier nicht mehr sicher“, sagte Astrid Kemnitz.