Wird Melanie Müller zur Ikone der rechten Szene?
Sie war die Dschungel-Königin der Nation (2014). Jetzt ist sie gefallen, auf bestem Weg zum Pin-up-Girl der Rechtsextremen: Ballermann- und Reality-TV-Star Melanie Müller (36).
Lasziv wie Zarah Leander („Mach’s Dir selbst, sonst macht’s Dir keiner“) bezauberte die Sächsin die Dschungelcamp-Truppe bei RTL, verkaufte nebenbei Erotik-Spielzeug im Netz und trällerte sich durch die Ballermann-Schuppen auf Mallorca („Malle muss laut“).
Schleichend war der Abstieg, jetzt die harte Landung: in der sehr, sehr rechten Ecke.
Verurteilt für Koks und Hitlergruß (80 000 Euro) – vorbestraft! In ihrer sächsischen Heimat war ihr der rechte Arm steif nach oben gerutscht, angeblich nur zum „Anheizen“ der Stimmung unter rechtsextremen Hooligans („Rowdys Eastside“). Dass die wahlweise „Sieg heil“ und „Ost-, Ost-, Ostdeutschland“ grölten, trübte Müllers Stimmung offenbar nicht – was die da halt so machen …
Sie habe sich nie mit den Rechten eingelassen, sagte Melanie Müller vor Gericht. Problem: Ihr Freund Andreas Kunz und seine Firma Asgaard-Security sind umso besser verdrahtet mit den Stiefel- und Glatzenträgern zwischen Leipzig, Grimma und Oschatz, berichten Medien.
Und: 2018 ließ sich Müller ein Tattoo („BO“) zu Ehren der Böhsen Onkelz stechen, die selbst über Jahre im Lager der Strammrechten wilderten. Sie hat auch Onkelz-Songs eingesungen.
Der Schock kam vor Gericht – aber Müller hat nun beste Voraussetzungen für den Start zu einer alternativen Karriere: als Ikone der rechten Szene Deutschlands. Als eine Art „Märtyrerin“ der selbst ernannten Vaterlands-Retter, bitter bestraft für ihr Bekenntnis zu Volkstum und Patriotismus. Auch wenn sie es gar nicht so gemeint haben will.
PR-Profi Jo Groebel (73) hat sie „einmal kennengelernt“ und sagt zu BILD: „Sie war keine Intellektuelle, aber nett und freundlich.“ Ideologisch sei sie nicht. Aber: Nach ihrer Abstiegstour über Mallorca und Ost-Tingeltangel ziehe sie nun „dorthin, wo der Applaus noch herkommt“. Motto: „Wo der Erfolg ist, da geht man hin, erst recht, wenn die Felle davonschwimmen und das Geld knapp wird.“