Ungarn klagt zwei mutmaßliche Linksextremisten aus Gruppe um Lina E. an
Mit anderen Tätern sollen das deutsche Paar und die Italienerin bei fünf Angriffen im Februar dieses Jahres in Budapest sechs Menschen schwer und drei weitere leicht verletzt haben.
Leipzig/Budapest. Die Budapester Oberstaatsanwaltschaft hat gegen zwei deutsche mutmaßliche Linksextremisten und eine italienische Komplizin Anklage erhoben. Vorgeworfen werden ihnen schwere Gewalttaten. Mit anderen Tätern sollen das deutsche Paar und die Italienerin bei fünf Angriffen im Februar dieses Jahres in Budapest sechs Menschen schwer und drei weitere leicht verletzt haben, teilte die Behörde am Dienstag in Budapest mit.
Der Mann und die Frau aus Deutschland gehören der Anklage zufolge der Gruppe der deutschen Linksextremistin Lina E. an. Diese war im Mai dieses Jahres von einem Gericht in Dresden wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die drei in Ungarn Angeklagten waren im Februar nach Budapest gereist, um mit Gewalt gegen Teilnehmer eines jährlichen SS-Gedenkens vorzugehen.
Zusammen mit anderen sollen sie Menschen, von denen sie glaubten, dass sie zum SS-Gedenken gekommen waren, mit Teleskopschlagstöcken, Hämmern und Bleihandschuhen misshandelt haben. Die Oberstaatsanwaltschaft verlangt für alle drei Angeklagten Gefängnisstrafen im verschärften Vollzug. Neben schwerer und lebensgefährlicher Körperverletzung wirft sie ihnen auch die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation vor.
Gegen 14 weitere mutmaßlich Beteiligte, unter ihnen 10 Deutsche, beantragte die Behörde einen internationalen Haftbefehl.