Polizei ermittelt nach Brandanschlag auf Wohnhaus in Leipzig – Mordverdacht
Nach einem Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus im Leipziger Stadtteil Gohlis ermittelt die Polizei wegen versuchten Mordes und der versuchten Brandstiftung mit Todesfolge. Unbekannte hatten einen Brandsatz in das Haus geworfen. Der Brand griff jedoch nicht auf das Gebäude über.
Nach einem Brandanschlag auf ein Mehrfamilienhaus in Leipzig hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen. Eine politische Motivation für die Tat sei nicht auszuschließen, teilten die Staatsanwaltschaft Leipzig und das Landeskriminalamt am Dienstag mit. Das Mehrfamilienhaus im Stadtteil Gohlis wird auch von einer Burschenschaft als Verbindungshaus genutzt.
Feuer greift nicht auf Gebäude über
Nach bisherigen Erkenntnissen haben Unbekannte in der Nacht zum Freitag einen Brandsatz in das Gebäude geworfen. Das Feuer erlosch offensichtlich von selbst und griff nicht auf das Gebäude selbst über, nachdem einige im Erdgeschoss abgestellte Gegenstände verbrannt waren.
Auch das aus Holz bestehende Treppenhaus entzündete sich nicht. Der durch das Feuer entstandene Schaden blieb sogar zunächst unbemerkt. Die Feuerwehr musste nicht anrücken.
Ein an der Außenwand des Hauses in jener Nacht angebrachtes Graffiti thematisiert laut Polizei die Bekämpfung von Menschen mit angeblich rechter Gesinnung.
Unbekannte beschädigen Auto
Zudem wurde an einem Auto auf einem Parkplatz neben dem Haus, das einem der Burschenschaftler gehörte, eine Scheibe eingeschlagen. Die anderen geparkten Wagen blieben jedoch unbeschädigt.
Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen versuchten Mordes und der versuchten Brandstiftung mit Todesfolge sowie wegen Sachbeschädigung. Der oder die Täter hätten zumindest billigend in Kauf genommen, dass das Haus in Brand gesetzt wird und die Bewohner zu Tode kommen, hieß es.
Aufgrund der eingeschlagenen Autoscheibe und des Graffitos ermitteln die Beamten zudem wegen Sachbeschädigung. Angaben zur Höhe der entstandenen Sachschäden konnten bislang noch nicht gemacht werden. Die Polizei hat die Bevölkerung um Mithilfe gebeten.