Schilder im Chemnitzer Zentrum markieren „Überwachungsfreie Zone“
Über die Videoüberwachung in der Chemnitzer Innenstadt wurde lange diskutiert. Jetzt werden weite Bereiche im Zentrum mit Kameras beobachtet. Seit Sonnabend markieren Schilder und aufgemalte Linien Bereiche, die von der Überwachung ausgenommen sind. Wer dafür verantwortlich zeichnet, ist laut Polizei unklar.
Am Sonnabend sind in der Chemnitzer Innenstadt Schilder mit der Aufschrift „Überwachungsfreie Zone“ und einer durchgestrichenen Kamera aufgetaucht. Sie wurden vor dem Karl-Marx-Monument, am Roten Turm und auf dem Markt angebracht. Um die Schilder war mit auffälligen gelben Streifen eine etwa drei mal fünf Meter große Fläche markiert, auf der „aufgrund neuer Datenschutzbestimmungen der Stadt Chemnitz nicht mehr videoüberwacht“ werde. Die Schilder trugen zudem die Logos der Stadt Chemnitz, der sächsischen Polizei und der Chemnitzer Verkehrs-AG.
Polizei veranlasst Entfernung der Schilder
Eine Sprecherin der Polizeidirektion sagte MDR SACHSEN auf Nachfrage, dass die Beamten bei Streifengängen auf die Schilder aufmerksam geworden seien. Da keine Anmeldung für eine entsprechende Aktion vorliege, habe man das Ordnungsamt der Stadt Chemnitz informiert, das sich um eine Entfernung der Schilder und Markierungen kümmern werde.
Die professionelle Ausführung und Anbringung der Schilder erinnert an die Berliner Aktivisten „Rocco und seine Brüder“, die mit solchen Kunstaktionen im öffentlichen Raum bereits mehrfach in Erscheinung getreten sind. Wer wirklich hinter der Aktion steckt, ist bislang allerdings noch unklar.