Martial Art: Gerüchte um Greizer Boxnacht: Wer kämpfte da im Käfig?

https://www.otz.de/lokales/landkreis-greiz/article410091339/geruechte-um-greizer-boxnacht-wer-kaempfte-da-im-kaefig.html, Von Sebastian Walther, 29.09.2025, 18:00 Uhr
Greiz. Rund um die Veranstaltung am Wochenende tauchten Vorwürfe auf, das Kampfsport-Event könnte zum Treffpunkt der rechten Szene werden. Die Verantwortlichen weisen die Vorwürfe zurück.
Die erste Boxnacht in Greiz war von Gerüchten und Spekulationen begleitet. Anonyme Vorwürfe kritisierten die Teilnahme eines angeblichen Leipziger Neonazis an dem Kampfsport-Event und befürchteten einen Sammeltreff für Anhänger der rechten Szene in Greiz.
Kämpfte am Samstag in Greiz eine bekannte Neonazi-Größe mit?
Das Greizer Bündnis Recherche Kollektiv hatte unserer Redaktion ausführliche Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt, die auf einen gewaltbereiten und rechtsextremen Hintergrund eines jungen Mannes schließen lassen, der für das Greizer Kampfevent kurzfristig bestätigt wurde.
Aufgedeckt wurden dort Verbindungen des Kampfsportlers zu einem ehemaligen AfD-Lokalpolitiker, dem von staatlicher Seite die Mitgliedschaft in der mutmaßlich rechtsextremen Gruppierung der Sächsischen Separatisten vorgeworfen werde. Im November 2024 sei dieser festgenommen worden.
Auch thematisierte Verbindungen des Mannes zur Partei Die Heimat (ehemals NPD), zu Rockerclubs, Hooligans und seine Postings in Sozialen Netzwerken warfen die Frage auf, ob „die Veranstaltung weitere gewaltaffine, rechtsoffene bis extrem rechte Zuschauer anziehen wird“, wie das Greizer Kollektiv schreibt.
Promoter René Masur zeigt sich auf Nachfrage unserer Zeitung verwundert über die Vorwürfe. Man arbeite seriös und distanziere sich seit jeher von jeglicher politischen Meinung. „Wir machen Sport und keine Politik.“ Er sieht in den Gerüchten über seine Veranstaltung ein grundsätzliches Problem der Sportart: „Die Kampfsportszene wird von jeher kritisiert, das ist schon fast eine Hetzjagd.“
Auch dass die Vorwürfe anonym vorgebracht wurden, kritisiert er. Im Fall des kurzfristig zum Event gemeldeten Leipzigers zeigt sich Masur überzeugt, dass dieser keineswegs der rechtsextremen Szene angehöre. Konfrontiert mit den Befürchtungen des Greizer Kollektivs äußerte sich auch die Greizer Freizeit- und Dienstleistungs GmbH, als Vermieterin der Ringerhalle in Greiz-Aubachtal.
„Als kommunales Unternehmen stehen wir fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und distanzieren uns ausdrücklich von jeder Form des Extremismus, insbesondere von rechtsextremen Ideologien“, sagt Geschäftsführerin Mandy Gläser. Man habe diesbezüglich im Vorfeld entsprechende vertragliche Vereinbarungen mit den Verantwortlichen getroffen.
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Mehr zum „angeblichen Leipziger Neonazi“: https://periskop.noblogs.org/post/2025/07/01/in-der-braunen-ecke-neonazi-oskar-faust-kaempft-bei-ringlife-talents/