Bilanz nach Polizei-Großkontrolle: Fahndungstreffer und zahlreiche Strafverfahren
Auf der Leipziger Maximilianallee sorgten am Donnerstag Polizeikontrollen für stundenlange Verkehrsbehinderungen. Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa wertet die sachsenweite Aktion als Erfolg.
Nach groß angelegten Verkehrskontrollen im Freistaat, die am Donnerstag unter anderem in Leipzig über Stunden zu Staus und Behinderungen geführt hatten, gibt es nun erste Details zu den Ergebnissen. Die Polizei sprach am Freitag von zahlreichen Verkehrssündern, die auf frischer Tat ertappt wurden. Auch seien viele Ordnungswidrigkeiten und Straftaten festgestellt worden. Zudem seien mehrere per Haftbefehl gesuchte Personen festgenommen worden – unter anderem in der Messestadt.
In Leipzig hatten die Einsatzkräfte am Morgen auf der Maximillianallee (B2) im Norden der Stadt einen Kontrollpunkt eingerichtet. Bis zum Ende der Maßnahmen am Abend seien insgesamt fünf Straftaten festgestellt worden, wie eine Sprecherin erklärte. In zwei Fällen handelte es sich um Trunkenheit am Steuer. Zudem hätten die Polizistinnen und Polizisten mehr als 70 Ordnungswidrigkeiten registriert. Darunter seien zwölf Personen gewesen, die trotz Drogenkonsums hinter dem Steuer saßen, so die Sprecherin weiter.
Fahrer und Beifahrer tauschten Plätze – aber umsonst
Ein Fahrer sei den Beamtinnen und Beamten schon beim Einfahren in die Kontrollzone aufgefallen. Fahrer und Beifahrer hätten dann noch versucht, die Plätze zu tauschen, bevor sie kontrolliert werden konnten. Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass der ursprüngliche Fahrer selbst keinen Führerschein besitzt. Die Person, die für ihn vom Beifahrersitz hinter das Steuer gewechselt war, stand derweil unter dem Einfluss von Drogen, heißt es im Polizeibericht. Gegen den vermeintlichen Beifahrer wurden Ermittlungen wegen des Fahrens ohne Führerschein eingeleitet.
Außerdem nahm die Polizei zwei Personen fest, die mit Haftbefehl gesucht und die danach in ein Gefängnis gebracht wurden, so die Behördensprecherin. Mehr als zehn Haftbefehle hätten dagegen vor Ort noch durch Bezahlung von Geldstrafen abgewendet werden können.
Polizist nach Verfolgungsjagd verletzt
Auch die Landespolizei zog am Freitag Bilanz: Insgesamt hätten die eingesetzten 528 Beamtinnen und Beamten 2.584 Personen im Freistaat kontrolliert und dabei 103 Fahndungstreffer erzielt. Von 61 Personen mit ausstehenden Haftbefehlen konnten 48 die Anordnung durch Bezahlung abwenden. Die anderen 13 seien in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Sachsenweit seien 27 Straftaten und 473 Ordnungswidrigkeiten festgestellt worden. Ein Großteil habe nun Buß- oder Verwarngeldverfahren zur Folge. Zwölf Personen fuhren betrunken oder unter Drogeneinfluss.
Ein Beamter sei am Donnerstag im Rahmen der Maßnahmen verletzt worden. Zuvor war ein Mann mit seinem Fahrzeug vor der Polizei geflüchtet, da Unregelmäßigkeiten am Nummernschild aufgefallen waren. Als der Tatverdächtige schließlich gestoppt wurde, schlug er dem Polizisten beim Aussteigen mit der Tür ins Gesicht. Wie sich herausstellte, war der Wagen gestohlen. Bei dem Fahrer wurden sowohl Alkohol- als auch Drogenkonsum nachgewiesen. Gegen ihn werde nun unter anderem wegen illegalem Kraftfahrzeugrennens, Hehlerei und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
Sachsens Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa verbucht die Aktion als Erfolg. „61 Haftbefehle und zwei auf frischer Tat aufgeklärte Diebstähle von hochwertigen Fahrzeugen bestätigen die Bedeutung solcher Aktionen. Neben jedem einzelnen festgestellten Verstoß ist auch die öffentliche Wirkung absolut wichtig!“, so Kubiessa. Der Fahndungstag habe nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger gestärkt, sondern sende auch wirksame Signale an die Täter.