Aktivist_innen geben dem Heizkraftwerk Süd einen neuen Anstrich
In der vergangenen Nacht schrieben Aktivist_innen „Sauberes Gas dreckige Lüge“ auf die Säulen des Heizkraftwerks in Leipzig-Connewitz. Das Kraftwerk ist seit wenigen Monaten in Betrieb und verbrennt Erdgas um Fernwärme zu generieren. Erdgas wird importiert und ist nicht erneuerbar, bei der Förderung, Transport und Verbennung entstehen Massen an Treibhausgasen, die den Klimawandel anheizen.
Zukünftig soll das Kraftwerk auf Wasserstoff wechseln. Jedoch machen Scientist for Future und das Umweltbundesamt deutlich, dass so viel grüner Wasserstoff in den nächsten 10 Jahren weder in Deutschland hergestellt, noch importiert werden kann. Dazu fehlen die Kapazität an erneuerbaren Energien.
„Die Stadt Leipzig geht damit einen Schritt in die falsche Richtung. Leipziger_innen werden nicht nur weiterhin abhängig von fossilen Rohstoffen gemacht, sondern auch angelogen. Es wird nicht ehrlich kommuniziert, dass das Kraftwerk auf Hochturen Erdgas verbrennt, wobei es eigentlich nur als Notstrom dienen sollte und der Umstieg auf Wasserstoff in weiter Ferne liegt. Auch wird verschwiegen, dass nun Braunkohle in Lippendorf und Gas in Connewitz gleichzeitig für weitere zehn Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) sorgen.
Und allen ist klar, die Emissionen müssen reduziert werden, um die Folgen der Klimakrise und Erderwärmung in den Griff zu bekommen.
Die 180 Mio Euro, die der Bau des Kraftwerks gekostet haben, wären sinvoller in erneuerbare Energien, Wärmepumpen sowie Bus und Bahn investiert.“ sagt das Netzwerk Anti-Gas Pro Wärmewende.